Coros Pace Pro

Coros, Pace Pro, Test, review

Coros ist auf dem Sportuhrenmarkt kein ganz Unbekannter mehr. Der Hersteller aus China punktet vor allem mit langen Akkulaufzeiten und auch besonders leichten Sportuhren. Aber auch sein neuer Radcomputer Dura hat mir im Test sehr gut gefallen (Test). Mit Kilian Jornet als Testimonial zeigt Coros, dass der Hersteller im Trailrunning Fuß fassen möchte. Ich konnte mit der Apex Pro (Test),  der Vertix (Test) und der Pace 3 (Test) drei Uhren von Corso testen. Mit der Pace Pro gibt es nun auch die erste Uhr mit AMOLED Display von Coros. 

Der erste Eindruck

Auch wenn die Pace Pro den Namen Pace trägt, ist sie mit der aktuellen Pace 3 nur bedingt vergleichbar. Waren die Pace-Modelle bisher besonders leicht und eher dünn, ist die Pace Pro deutlich größer, dicker und schwerer. Warum man also den Namen verwendet hat, ist mir nicht ganz klar. Ich finde es verwirrend. Gleich geblieben ist das für Coros typische Einstellrad rechts oben. Damit wird die Uhr hauptsächlich gesteuert, das ist auch bei der Pace Pro so.

Es gibt das Modell in drei verschiedenen Farben, immer mit Silikonband, auch das ist ein Unterschied zur Pace 3. Die Uhr wiegt nur 49 Gramm. Neben dem Drehknopf gibt es noch einen weiteren Knopf auf der rechten Seite. Eine Besonderheit von Coros ist, dass man die Uhren leicht von rechts auf links „spiegeln“ kann. Das Display ist ein 1,3 Zoll-AMOLED-Display.

Coros, Pace Pro, Test, review

Hier die wichtigsten Unterschiede zur Pace 3:

Ich habe die wichtigsten Änderungen aus meiner Sicht für euch zusammengefasst:
– AMOLED- statt MIP-Display
– 1,3 statt 1,2 Zoll Display
– Gehäuse 46 mm statt 42 mm
– größere Tasten
– Helligkeit 1.500 Nits
– Neuer optischer Herzfrequenzsensor
– EKG-Funktion hinzugefügt (Hinweis: Nicht FDA/CE-zertifiziert)
– Neues GPS-Chipsatz
– 32 GB
– Vollfarbkarten hinzugefügt
– Gewicht 49 g statt 30 g

Die Funktionen

Die Funktionen der meisten Sportuhren sind inzwischen riesig, deshalb beschränke ich mich auf die Lauf- und Bike-Funktionen, und, falls vorhanden, auf die für Skitouren. Das gilt auch so für die Coros Pace Pro.

Das beginnt bei den Sportmodi, sie reichen von Laufen, über Trailrunning, Bahnlauf über Wandern, Spazierengehen, Rudern bis hin zu Krafttraining und so weiter. Es gibt auch Radfahren und nun auch MTB, Gravel und Rennrad als eigenen Modus. Coros hat der Pace Pro einen neuen optischen Herzfrequenzsensor spendiert, denselben wie bei der Vertix 2S. Das war notwendig, denn die alten Coros Sensoren waren nicht sehr genau und mit dem neuen Sensor ist auch die HFV-Messung dazu gekommen. Mit der Pace Pro kann man auch Musik abspielen, bis zu 32GB an MP3 und Daten haben Platz und können über Bluetooth-Kopfhörer angehört werden. Allerdings geht’s nur mit MP3, eine Verbindung zu Spotify und Co ist nicht möglich. Das Menü der Uhr ist aufgeräumt und schaut mit dem neuen Display super aus. Die Uhr hat auch Gesundheitsfeatures, wie die Schlafmessung, Stresslevel bis hin zu Trainingsload.

Coros, Pace Pro, Test, review

Display und Akku

Das Display ist 1,3 Zoll groß und ist eben erstmals in AMOLED: Also mit viel Farbe und gestochen scharf. Mit 1500 Nits ist es auch besonders hell. Der Touchscreen ist sehr angenehm zu bedienen und gut abgestimmt, nicht zu feinfühlig. Man kann ihn natürlich aus ausschalten und es gibt eine Displaysperre, damit man nicht versehentlich etwas verstellt. Das Display ist bei jeder Lichtsituation sehr gut abzulesen. Über die Coros App kann man die ganzen Trainings-Displays anpassen, mit bis zu 8 Daten pro Seite. Was trotz AMOLED Display nicht funktioniert, ist die Anzeige von Smileys bei Nachrichten.

Coros ist für die Akkulaufzeiten bekannt und hier kann auch die Pace Pro trotz AMOLED-Display durchaus überzeugen. Laut Coros bietet sie eine Akkulaufzeit von 38 Stunden bei Nutzung aller Systeme, bei Always-On-Display sind es immer noch 28 Stunden Nutzung, bei allen Systemen an sind es immer noch 25 Stunden. Wie immer bei Coros ist die offizielle Akkulaufzeit etwas tief angesetzt, denn das schafft die Pace Pro locker und sogar deutlich mehr. Bei normaler täglicher Nutzung muss sie alle 20 Tage an das Kabel. Beeindruckend ist auch die Ladezeit, in unter 2 Stunden ist sie voll.

Coros, Pace Pro, Test, review

SAT-Empfang und OHR

Beim Satellitenempfang hat sich nicht nur bei Coros viel getan in den vergangenen Jahren. Die Uhren werden immer genauer und das gilt auch für die Pace Pro. Wie in der Preisklasse inzwischen üblich hat sie einen neuen Multiband-/Dualfrequenz-GPS/GNSS-Chip integriert und spricht somit mit fünf unterschiedlichen Satellitensystemen. Wobei nur zwei dann zur Standortbestimmung genutzt werden. Im Test zeigte sich die Pace Pro als sehr genau. Es gibt nur ab und zu minimale Abweichungen, aber nix Grobes. Das ist wirklich gut und auch der Satellitenempfang ist recht schnell hergestellt.

Die optische Herzfrequenzmessung (OHR) war bisher nicht die Stärke von Coros. Hier hat die Pace Pro nun den neuen OHR-Sensor, den auch die Vertix 2S nutzt, bekommen. Damit wurden jetzt endlich die gröbsten Fehler ausgebessert. Wie schon bei der Vertix 2S gilt allerdings, besser ja, gut aber noch immer nicht. Wer es genau haben will, sollte nach wie vor auf einen Brustgurt setzen oder auf den HF-Gurt (Test) von Coros, der den Puls am Oberarm misst. Für Grundlageneinheiten oder alle, die grob einen Überblick haben wollen, reicht die Messung der Pace Pro vermutlich schon. Aber das muss jeder selbst entscheiden, wie genau die Daten für ihn sein sollten. Mit den Branchenführenden kann Coros hier allerdings nicht mithalten.

Coros, Pace Pro, Test, review

Konnektivität und App

Die Coros App ist wirklich gut und übersichtlich mit vielen Funktionen. So kann man eben die Einstellungen der Pace Pro über die App erledigen, Routen und auch Trainings planen. Sie spricht auch mit wichtigen anderen Apps wie Strava und auch Trainingspeaks. Es lassen sich auch geplante Trainings importieren. Es gibt auch eine Online-PC-Version, den sogenannten Coros Training Hub. Hier kann man die Trainings auswerten und genau anschauen. Auch diese Plattform wurde in den vergangenen Jahren stark ausgebaut. Sehr gut gefällt mir der Login mittels Coros App am Handy und einem QR-Code im Browser.

Navigation

Die Coros Pace Pro hat im Gegensatz zu den anderen Pace-Modellen eine Kartennavigation. Coros verwendet allerdings nicht routenfähigen Karten. Das heißt grob gesagt, dass die Uhr die Karte anzeigt, aber selbst nicht weiß, ob sie auf einem Weg oder was auch immer ist. Sie zeigt die Daten einfach als Karte an. Ist in den allermeisten Fällen kein Problem, würde ich sagen. Routenfähige Karten sind sozusagen das Sahnehäubchen, treiben aber auch Preis der Uhr nach oben. Davon abgesehen funktioniert die Navigation gut und ist logisch zu bedienen. Es gibt auch Abbiegehinweise. Etwas umständlich finde ich nach wie vor das Aufspielen der geplanten Tracks über die App. Aber das liegt an meinen Workflow hier. Wird andere vielleicht nicht stören.

Coros, Pace Pro, Test, review

Pro&Contra

Pro: Super klares, helles Display, gute Akkulaufzeit, Kartennavigation, relativ leicht, einfach zu bedienen
Contra: OHR funktioniert nicht zuverlässig, Musikfunktion eingeschränkt

Fazit Coros Pace Pro

Die Pace Pro von Coros begeistert mich auf jeden Fall mit ihrem hellen und brillanten 1,3 Zoll Display. Hier liefert Coros einen super AMOLED-Einstand ab. Wie auch bei den anderen Uhren des Herstellers ist die Bedienung dank Drehrad und Touchscreen sehr einfach. Sie ist zwar für eine Pace eher groß, aber immer noch recht schlank und leicht. Leider kommt sie nur mehr mit dem Silikonband, das Nylonband muss man extra dazu nehmen. Ist aber eine Empfehlung.

In Sachen Satellitenempfang liegt sie mit der Konkurrenz in der Preisklasse gleich auf, würde ich sagen, ist damit aber mit der Vertix 2S die bisher genaueste Coros. Auch wenn ein neuer OHR-Sensor verwendet wurde, das mit der Herzfrequenzmessung am Handgelenk haut noch nicht so hin wie es soll.

Einfach zu bedienen ist die Kartennavigation der Uhr, was ein klarer Mehrwert zur Pace 3 ist, vor allem für Trailrunner. Auch hat die Pace Pro endlich mehr Fahrradsport-Modi. Im Großen und Ganzen liefert hier Coros eine sehr gute Mittelklasseuhr mit einem wirklich guten AMOLED-Display und trotzdem guter Akkulaufzeit ab.

„Eine wirklich gute Mittelklasseuhr mit super Display und großem Funktionsumfang, aber noch immer nicht funktionierendem OHR.“


Herstellerdetails

  • Displayauflösung: 416 x 416
    Displayart: Touch Screen Always-On AMOLED Display
    Display: Mineralglas
    Material Rahmen: Faserverstärktes Polymer
    Material Armband: Silikon
    Armbandbreite: 22 mm
    Maße: 46 x 46 x 12.25 mm
    Gewicht: 49 g Silikonband (Standard)/ 37 g Nylonband (Zubehör             
    Verbindung: Bluetooth, WLAN
    Wasserdicht: ja, 5 ATM
    Satelliten: GPS, GLONASS, Galileo, Beidou, QZSS – Multiband, Dualfrequenz
    UVP: € 349,00

Mehr Infos zur Coros Pace Pro findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..