X-Bionic werden die meisten von euch wohl von Socken oder auch Sportunterwäsche kennen. Die Schweizer haben sich hier mit ihrem speziellen Rundumstrick-Verfahren einen Namen gemacht. Nun steigen sie mit dem TerraSkin X00/C auch in den Trailschuh-Markt ein. Der Ultra-Schuh kommt mit vielen Neuheiten und in Kombination mit einem speziellen Socken. Im Test musste der Premieren-Schuh der Schweizer zeigen, was er kann.
Der erste Eindruck
TerraSkin X00/C – nicht nur der Name ist bei dem X-Bionic Schuh speziell. Das trifft auch auf seine Optik und die Bauweise zu. Auffallen tut man mit dem Schuh auf jeden Fall. So kommt er in rechts und links in unterschiedlichen Farben und das noch in Schwarz-Weiß-Pink. Zumindest war das erste Modell so, es wird ihn auch in einer dezenteren Version geben. Ungewöhnlich ist auch, dass der Schuh in Kombination mit einer speziellen Socke kommt. Schuh und Socken sind aufeinander abgestimmt und werden gemeinsam geliefert. Wie von den Socken bekannt, kommt auch der Schuh im X-BIONIC-Rundumstrick-Verfahren „Skinknit“. Bei der Sprengung setzen die Schweizer auf 5 mm und geschnürt wird mit normalen Schuhbändern. Beim Gewicht bringt der Schuh 320 Gramm in Größe UK 8,5 auf die Waage.
Die Passform
Wie gesagt, ist der TerraSkin X00/C im Rundumstrick-Verfahren gefertigt. Das heißt, er hat keine Zunge, sondern ein geschlossenes, weiches Obermaterial, welches den Fuß umschließt wie eine Socke. Auch an der Ferse gibt es eine Art Mini-Gamasche. Der Schuh umschließt den Fuß sehr gut, auch der Sitz in der Ferse ist durch eine spezielle Polsterung sehr gut. Der Schuh fühlt sich gut an. Die Schnürung wird nur über vier Schlaufen geführt, dadurch muss man sie etwas fester anziehen. Das erhöht allerdings den Druck auf den Rist. Es ist also ein schmaler Grat zwischen gutem Halt und zu großem Druck auf dem Rist. Man steht recht tief im Schuh, was ein sicheres und gutes Gefühl gibt. General würde ich die Passform als gut bezeichnen, also für viele Füße passend.
Die Sohle
Der TerraSkin X00/C sieht im Ganzen schon spektakulär aus, aber bei der Sohle ist das noch einmal mehr der Fall. So sieht man keine klassische Zwischensohle, sie ist in ein 3D Gerüst eingebettet. X-Bionic nennt das Ganze: EVA-Kern mit hoher Rückfederkraft/IPEVA Frame. Dazu kommt noch eine Carbon-Einlage. Aber keine Platte im herkömmlichen Sinn, sondern viel mehr in Form einer Stimmgabel. Zwei seitliche Carbon-Arme sollen den Energieverlust minimieren, führen und gleichzeitig die Sohle flexibel bleiben lassen. Und selbst die Außensohle ist nicht wie bei anderen Schuhen, auch wenn der Vibram Megagrip-Gummi zum Einsatz kommt. Die sogenannte SPINWEAVE-Technologie soll sich an jede Unebenheit anpassen.
Persönlicher Eindruck
Wie läuft sich also dieser mit Technologie vollgestopfte X-Bionic TerraSkin X00/C auf dem Trail? Ich muss gestehen, dass ich sehr skeptisch war. Ich finde die Optik beeindruckend, aber ich hatte befürchtet, dass der Schuh das nicht auf den Boden bringt, was der Hersteller verspricht. Schon auf den ersten Metern war ich allerdings überrascht, wie gut und angenehm sich der Schuh läuft. Er rollt gut ab und zeigt sich von Beginn an lauffreudig. Das gilt sowohl für harten als auch weichem Untergrund. Auffällig ist auch, dass beim Laufen das Gewicht des Schuhes nicht auffällt. Er läuft sich sehr angenehm. Besonders gefällt mir der Gripp der Sohle.
Vor allem auf weichem Untergrund kann man ihr zu 100 % vertrauen, sie beißt sich richtig fest. Aber auch auf feuchten Wurzeln oder Felsen arbeitet sie hervorragend. Selbst in technischem Gelände kann man sich mit dem TerraSkin X00/C sicher bewegen. Auffällig ist auch die große Geschwindigkeit-Bandbreite des Schuhs, er lässt sich problemlos easy cruisen wie auch mit Speed laufen. Er hat dabei dann eine angenehme Dynamik, ohne zu viel zu pushen. Einziges Manko ist wirklich die Schnürung, durch die nur vier Ösen verteilt sich der Druck der Schnürung nicht so gut und man braucht etwas, um die optimale Schnürung zu finden. Ob die Socken nun den Schuh besser machen, ist schwer zu sagen. Die Socken sind gut, geben etwas Stabilität und sind so gearbeitet, dass sie im Schuh nicht rutschen. Das funktioniert, aber ich denke, dass sich der Schuh auch mit anderen Socken gleich läuft.
Pro&Contra
Pro: Dynamisch, ausgezeichneter Grip, aufregende Optik, viel Sicherheit auch in technischem Gelände
Contra: Schnürung nur mit vier Ösen, das erhöht den Druck auf dem Rist
Fazit X-Bionic TerraSkin X00/C
Keine Frage, der X-Bionic TerraSkin X00/C weckt Erwartungen, wenn man ihn das erste Mal sieht, aber auch Skepsis. Denn er ist wirklich so ganz anders als bisherige Schuhe und vielfach überdecken optische Reize die eigentliche Funktion. Doch der TerraSkin X00/C hat mich wirklich sehr überrascht. Auch wenn er der erste Trailrunning-Schuh der Schweizer ist, funktioniert er richtig gut. Er ist lauffreudig, bringt viel Sicherheit auf dem Trail, hat enormen Grip und eine ausgewogene, leicht dynamische Dämpfung. Die Carbon-Platte beeinflusst den Flex des Schuhes nicht und somit hat man etwas abgeschwächt auch Gefühl für den Untergrund.
Keine Frage, über die Optik kann man diskutieren. Mir gefällt sie gut, aber sie ist speziell. Davon abgesehen ist es ein wirklich guter Trailrunning-Schuh, der nicht nur auf einem Ultra viel Spaß macht. Einziges Manko ist die Schnürung, da sie zu grobmaschig ist und leicht zu viel Druck auf dem Rist sorgen kann. Erwähnen muss man allerdings auch den Preis, der mit 300 Euro schon sehr stolz ist. Auch wenn da die Socken schon dabei sind, das ist viel Geld für einen Schuh.
Herstellerdetails
Mehr Infos zum X-Bionic TerraSkin X00/C findet ihr hier
Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.
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