Wie messt ihr euer Training. Mit Puls oder Leistung, oder trainiert ihr nach Gefühl? Falls ihr mit Puls trainiert, hat ihr schon mal einen Laktattest gemacht, um euren Maximalpuls genau zu definieren? Doch wie zuverlässig sind dann die Werte, die ihr an der Uhr einstellt? Und wie genau ist das dann alles? Ja, Fragen über Fragen und viele wollen sich gar nicht so genau damit beschäftigen, sondern suchen nach einer einfachen Lösung, das Training zu steuern und auszuwerten
Suunto hat nun die ZoneSense-Technologie präsentiert und die soll nun vieles einfacher machen. Denn zum einen ist ein Test nur eine Momentaufnahme. So können der Maximalpuls und die Leistungsfähigkeit jeden Tag anders sein. Das hat auch jeder schon mal gespürt, dass „heute gar nix geht“ oder man „heute Gas geben könnte ohne Ende“. Ja, der Körper ist immer etwas anders. Auch reagiert der Körper auf Hitze, Kälte, Stress usw. Auch bei unterschiedlichen Sportarten regiert der Körper anders. Und zum anderen möchten viele nicht 1-2 Mal im Jahr zu einer Leistungsdiagnostik.
Was ist ZoneSense?
Doch wie möchte das nun ZoneSense lösen? Hier kommt die Herzfrequenzvariabilität (HRV) zum Einsatz. Seit einige Zeit wird der HRV von Uhren gemessen und wird immer zu einem bedeutenderen Wert. ZoneSense wurde von MoniCardi, einem Spin-off der Universität Tampere, entwickelt und Suunto darf es derzeit exklusiv nutzen. “ZoneSense ist ein Game-Changer für Athleten, die ihr Training optimieren wollen.” Sagt Janne Kallio, Head of Digital Ecosystem bei Suunto.
Die ZoneSense-Technologie nutzt nun die HRV-Analyse, um die Herzbelastung während des Trainings zu messen. Mithilfe von DDFA-Funktionen (Dynamische Determinierte Fluktuationsanalyse) korreliert ZoneSense diese Belastungswerte mit Stoffwechselbedingungen wie aeroben und anaeroben Schwellen. Auf diese Weise können Sportlerinnen und Sportler ihr Belastungs- und Intensitätsniveau genau einschätzen, ohne dass eine persönliche Kalibrierung oder externe Tests erforderlich sind.
Das heißt, ZoneSense sagt dir in Echtzeit, ob du im aeroben Bereich (grün), dem anaeroben Bereich (gelb) oder im VO2max-Bereich (rot) bist. Und zwar bezogen auf deine Aktuelle Verfassung. Also wenn du einen stressigen Tag hattest, bist du vielleicht schon im roten VO2max-Bereich, obwohl dein eingestellter Pulsbereich noch etwas anderes sagt. Verwenden kann man ZoneSense bei allen Ausdauersportarten.
Und das wirklich Spannende daran, ihr braucht euch dazu nicht mal eine neue Suunto Uhr kaufen. ZoneSense ist jetzt für alle Suunto-UhrenbesitzerInnen über die Post-Analyse in der Suunto App verfügbar. Voraussetzung ist allerdings, dass ihr mit einem Brustgurt trainiert. Egal ob mit dem von Suunto, mit einem Wahoo Trackr (Test), einem Polar H10 (Test) oder einem Garmin HRM Pro (Test). Wichtig ist nur, dass er die R-R Messung kann, also Beat-to-Beat. Live-Messungen sind für die neuesten Suunto-Modelle verfügbar: Suunto Race S, Suunto Race, Suunto 9 Peak Pro und Suunto Vertical. Suunto Ocean wird ab Herbst 2024 auch ZoneSense unterstützen.
Meine Erfahrungen
Ich konnte das ZoneSense die vergangenen Wochen ausprobieren. Man muss allerdings sagen, dass die Technologie in einem Soft-Start gelauncht wurde. Das heißt, dass sie zwar schon für User freigegeben ist, aber noch immer weiterentwickelt wird. Suunto versucht nun aus den ersten Wochen und Monaten Erfahrungen zu sammeln, um ZoneSense weiter zu verbessern.
Ich finde die Herangehensweise von ZoneSense wirklich spannend. Denn es ist ja wirklich öfter so, dass man merkt, dass die Pulszonen irgendwie heute nicht passen. Da hilft dann auch die beste Leistungsdiagnostik nicht. ZoneSense scheint hier nun genau meine Wünsche aufzunehmen. Ich habe es mit einer Suunto Race S und den drei verschiedenen Pulsgurten von Wahoo, Suunto und Garmin getestet. Also, ich konnte die Daten in Echtzeit sehen.
ZoneSense braucht allerdings 10 Minuten, bis es dann die Bereiche anzeigt. Sozusagen als Warmup, was man ja sowieso meist macht. Danach kann man es wie auch den Pulswert verwenden. Bei einer Grundlageneinheit versucht man einfach im grünen Bereich zu bleiben. Intervalle und so ist dann eher etwas schwierig, denn ZoneSense reagiert immer leicht verspätet. Zudem kann man noch nicht ein Training mit ZoneSense Werten erstellen.
Trotzdem sieht man recht schnell, wie fit man heute ist und kann das geplante Training dann etwas anpassen. Also weniger hart oder härter trainieren. Spricht, wenn ich heute einfach sehr schnell in den gelben oder roten Bereich komme, dann bin ich heute nicht so fit und regle runter. Das deckt sich auch wirklich mit dem Gefühl, das man hat.
Besonders spannend finde ich die Trainings Analyse mit ZoneSense. Etwa wie der Körper bei Steigungen reagiert oder etwa im Downhill. Oder wie hat das Training am Vortag das heutige Training beeinflusst. Die Aufteilung in lediglich drei Zonen, also aerob, anaerob und VO2max, macht es zudem sehr einfach, die Auswirkung des Trainings zu verstehen. Man muss kein Hobbytrainer sein, um mein Training zu analysieren. Es macht das Ganze einfach viel einfacher.
Fazit Suunto ZoneSense
Nach ein Paar Woche kann ich sagen, dass ich die ZoneSense Technologie superspannend ist und das Training deutlich vereinfachen kann. Es ist dafür keine Leistungsdiagnostik notwendig, man braucht sich nicht mit vielen unterschiedlichen Pulszonen und Werten beschäftigen, auch TSS (Traingstressscore) usw., die für viele einfach nicht verständlich sind, sind kein Thema mehr. Man läuft los und nach 10 Minuten weiß die Suunto Uhr, wie fit ich heute bin.
Also wenn es heiß ist, ich Stress hatte, müde bin vom Vortag oder einfach schlecht drauf bin. ZoneSense erkennt das und zeigt mir ganz einfach mit grün, gelb und rot an, wie intensiv mein Training gerade ist. Also keiner muss mehr seine Maximalpuls wissen oder die Schwelle austesten. Also super easy.
Was mir allerdings noch fehlt ist, dass, ich auch ein Training nach ZoneSense planen kann. Denn aktuell ist es für Grundlagentraining ideal, und auch ganz einfach und lange Intensitiätswechsel funktionieren, aber man muss halt konzentriert bleiben und mehr auf die Uhr schauen. Aber hier ist ZoneSense erst am Anfang und eine Weiterentwicklung ist von Suunto vorgesehen.
Man muss aber auch sagen, dass kurze, schnell Intervalle mit ZoneSense nie funktionieren werden. Dazu reagiert das System zu langsam. Das ist aber auch beim Puls so, 40-Sekunden-Intervalle lassen ich auch mit Puls nicht steuern. Was ZoneSense aber auch hier bringt, ist, dass man sieht, wie intensiv die bisherigen Intervalle waren. Denn je mehr Intervalle man macht, desto leichter kommt man in den roten Bereich. Auch wenn der Puls das so nicht anzeigt, da er nicht so schnell steigt.
Zusammengefasst ist ZoneSense eine sehr spannende neue Technologie, welche die Trainingssteuerung und Auswertung super einfach macht und sich auch wirklich 100 % individuell anpasst und auf die aktuelle Verfassung des Körpers reagiert. Cool ist auch, dass man keine neue Uhr braucht, ZoneSense funktioniert mit allen aktuellen Suunto Uhren in Echtzeit und mit fast allen in der Analyse danach. Man braucht nur einen Pulsgurt.
Mehr Infos zu Suunto ZoneSense findet ihr hier
Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.
Über MoniCardi
MoniCardi (www.monicardi.com) ist ein Medizintechnik- und Softwareunternehmen, das aus der Universität Tampere hervorgegangen ist. In Zusammenarbeit mit Suunto entwickelt das Unternehmen innovative Methoden zur Messung der Herzfrequenzvariabilität (HRV), um die komplexen Phänomene des menschlichen Körpers zu entschlüsseln. Das Team von MoniCardi hat sich zum Ziel gesetzt, die verschiedenen physiologischen Merkmale, die durch das Verhalten des Herzens beeinflusst werden, zu entschlüsseln und damit neue Grenzen in der Gesundheits- und Leistungsmessung zu eröffnen. Über die wissenschaftlichen Ergebnisse von MoniCardi wurde in den Medien ausführlich berichtet. Weitere Informationen sind auf https://www.monicardi.com/ zu finden.
Be the first to comment