Coros Dura

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Coros steht bei Sportuhren vor allem für eine sehr gute Akkulaufzeit. Nun hat das Unternehmen erstmals mit dem Dura einen Fahrradcomputer auf den Markt gebracht. Wenig überraschend setzt Coros auch hier auf einen sehr lange Akkulaufzeit. Doch kann sich der Uhrenhersteller in dem Feld der Fahrradcomputer behaupten? Der Test hat es gezeigt.

Der erste Eindruck

Im Juni 2024 hat Coros mit dem Dura erstmals einen Fahrradcomputer auf den Markt gebracht. Dabei ist vor allem nicht nur das Design sehr auffällig. Am auffälligsten ist sicher die Akkulaufzeit. Sie wird von Coros mit 120 Stunden angegeben. Das ist mal eine Ansage und wer Cors von den Uhren kennt, weiß, das ist wahrscheinlich sogar untertrieben. Der Dura ist 99,5 x 60,8 x 15,7 mm Groß und wiegt 97 Gramm. Das Display hat eine Größe von 2,7 Zoll und eine Auflösung von 400 x 240 Pixeln und 64 Farben. Es handelt sich um einen Touchscreen Always-On Memory LCD. Auffällig ist bei Coros Dura vor allem der Bereich über dem Display, hier bleiben etwa 2 cm frei, denn hier ist eine Solarzelle eingebaut, die ein Extraplus an Laufzeit bringen soll. Mit einem Preis von 289 Euro liegt der Dura im günstigeren Bereich. Mitgeliefert wird eine schöne und robuste Aero-Halterung (gleicher Verschluss wie Garmin) wie auch ein USB-Kabel.

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Die Funktionen

Wer eine Coros Uhr hat, wird sich mit dem Dura sofort zurechtfinden. Gefühlt ist es dieselbe Oberfläche. Man kann zur Bedienung den Touchdisplay verwenden und die Coros-typische digitale Krone. Das Gerät hat nur einen Knopf, der als Ein- und Ausschalter dient. Wobei, ganz ausschalten kann man den Dura nur tief im Menü. Sonst bleibt er auf Standby. Die Liste an Funktionen ist beim Dura lang. Starten wir bei den Standardfunktionen, wie das Messen der Distanz, der Position, die Geschwindigkeit, Höhe mittels Barometer und natürlich ein individuell anpassbares Sportdisplay. Dazu komm die Kartennavigation mit Routenführung, Dualfrequenz-GPS, strukturierte Workouts, Trainingspläne im Gerät und verschiedenste Sportmodi. Also MTB, Rennrad, E-Bike, Indoor usw.

Da der Coros Dura nicht wirklich ausgeschaltet wird, ist das Einschalten superschnell. Das Koppeln mit anderen Bluetooth- und Ant+-Geräten ist sehr einfach und geht schnell. Das Display im Sportmodus lässt sich frei über die App einstellen. Es gibt zwei unterschiedliche Ansichten: Einen Vollbildmodus mit bis zu neun Datenfeldern und einen Splitscreen. Hier ist im oberen Drittel immer die Karte zu sehen, und unten drei Datenfelder. Man kann mehrere Seiten programmieren. Im Vollbildmodus gibt es auch eine Kartenansicht. Weiters mit an Bord sind ein FTP-Test, Erholungs-Timer, Trainingslastempfehlung und Trainingsmanagement.

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Display und Akku

Das Display hat eine Größe von 2,7 Zoll und eine Auflösung von 400 x 240 Pixeln und 64 Farben. Der Kontrast ist ok, zumindest wenn man es in der normalen Lichtstärke nutzt. Bei hoher Lichtstärke franst es etwas aus und ist weniger knackig. Man kann nur die zwei Lichtstärken einstellen. Die Auflösung ist ausreichend, um auch die Karte ordentlich anzeigen zu können. Sie ist auch bei der Fahrt gut erkennbar. Am oberen Ende des Displays ist eine Solarzelle eingebaut. Das nimmt etwas vom Display, aber bringt mehr Laufzeit.

Und das stimmt bei Coros wirklich. Das Unternehmen verspricht eine Stunde mehr Akku bei zwei Stunden in der Sonne. Dabei sind die 120 Stunden Akkulaufzeit schon ohne den Solaranteil gerechnet. Und auch im Test zeigte sich, dass sowohl die angegeben Akkulaufzeit stimmt wie auch die Angaben zur Solarausbeute. Ich habe mehrere Fahrten bei strahlendem Sonnenschein gemacht, dabei habe ich bei drei Stunden Ausfahrten nicht mal 1 % Akku verbraucht. Das ist schon echt sensationell. An einem wirklich trüben Tag waren es dann 3,1 % in 2,5 Stunden. Hier lag der Solargewinn lediglich bei 0,3 %.

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SAT-Empfang und Navigation

Das Thema GPS-Genauigkeit sorgt immer wieder für viele Diskussionen. Ich sehe das etwas entspannter, denn eine 100 %-Genauigkeit gibt’s einfach nicht. Das geben die SAT-Systeme nicht her. Man muss aber sagen, dass die Geräte dank Multiband-Dualfrequenz-GPS inzwischen ziemlich nahe an die 100 % kommen. Das gilt auch für den Coros Dura, auch wenn er kein Multiband, aber Dualfrequenz hat. Er leistete sich im Test keine Schnitzer und liegt im Vergleich mit der Konkurrenz gleich auf.

Die Navigation ist neben der Akkulaufzeit für Coros beim Dura ein zweiter wichtiger Punkt. Die Tracks können dabei ganz einfach über die App aufgespielt werden. Am einfachsten geht es, wenn man einen Strava- oder Komoot-Account hat. Der Dura synchronisiert die Routen dann automatisch und man kann damit navigieren. Das funktioniert auch sehr gut mit klaren Abbiegehinweisen und einem guten Routing. Anders sieht es aus, wenn man mal von der Strecke abkommt und ein Rerouting braucht. Das kann der Coros Dura nur, wenn er eine Verbindung zum Handy hat. Denn das Rerouting erfolgt online. In der Zivilisation, wenn man allerdings in der Wildnis ist, funktioniert das einfach nicht. Der Grund dafür ist, dass Coros nicht routenfähiges Kartenmaterial verwendet. Das ist halt günstiger.

Konnektivität und App

Der Coros Dura verbindet sich mit Zubehör und Sensoren mittels Bluetooth und ANT+, auch WLAN ist integriert. Hier lässt das Gerät keine Wünsche offen und verbindet sich auch problemlos mit Zubehör der Konkurrenz. Also Pulsgurte, Leistungsmesser und so sind sowieso kein Problem, er kann aber auch mit eBikes, Gangschaltungssensoren können verbunden werden.

Die Coros App ist einfach und übersichtlich zu bedienen. Man kann darauf seine Ausfahrten auswerten, Trainings planen, Routen an den Dura senden, Statistiken ansehen. Auch die Einstellung des Geräts kann über die App sehr einfach durchgeführt werden. Was mir besonders gefällt, ist die Übertragung der Trainingseinheiten an die App, das funktioniert superschnell. Ausfahrt stoppen, vom Rad absteigen und schon sind die Daten am Handy. Leider hingegen sehr lange dauert es, gespeicherte Routen aus Strava und Komoot auf den Dura zu übertragen.

Pro&Contra

Pro: Sensationelle Akkulaufzeit, einfache Bedienung, sehr starkes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra: Rerouting nur online, schwacher Display-Kontrast

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Fazit Coros Dura

Coros wagt sich mit dem Dura auf ein neues Terrain und macht das für eine Premiere sehr gut. Wie schon beim Start mit den Uhren ist es auch beim Fahrradcomputer die Akkulaufzeit, mit der das Unternehmen aufzeigt. Die 120 Stunden sind echt sensationell und auch die Solarladung funktioniert wirklich. Ich habe zum Teil nur 1 % Akku bei einer 3-stündigen Ausfahrt verbraucht. Das ist wirklich stark. Insgesamt habe ich das Gerät sei drei Monaten und habe 14 Ausfahrten damit gemacht, ich habe noch immer 51 % Akku. Ich finde das wirklich beeindruckend. Auch sonst macht der Dura einen ordentlichen Eindruck. Coros hat mehr oder weniger die Uhren-Software etwas auf Radfahren angepasst und so einen einfach zu bedienenden Fahrradcomputer auf den Markt gebracht.

Man muss aber auch sagen, dass er noch Luft nach oben hat. So ist etwa das Rerouting, also wenn man mal von der Route abkommt und dann neu geleitet werden muss, noch alles andere als gut gelöst. Man braucht dazu eine Onlineverbindung, in den Bergen oder in der Wildnis also keine Chance. Aber Coros arbeitet wie schon bei den Uhren fleißig an der Software. Etwa war zu Beginn des Tests die digitale Krone im Fahren schwierig zu bedienen, nach einem Update ist das Problem gelöst. Nichtsdestotrotz bekommen Coros Fans nun endlich einen Fahrradcomputer und können so im „Coros-Ecosystem“ bleiben. Und für alle, die in noch keinem solchen Ecosystem sind, sie bekommen einen Fahrradcomputer mit sehr vielen Funktionen zu einem sehr starken Preis.

„Die Akkulaufzeit des Coros Dura ist absolut beeindruckend und auch sonst ist das Erstlingswerk gut gelungen. Vor allem für Graveler, Langstreckenfahrer und Bikepacker ist der Dura ein sehr spannendes Gerät, wäre da nicht das Rerouting welches Datenempfang braucht.

Harald Angerer


Herstellerdetails

  • Displayauflösung: 400 x 270, 2,7 Zoll
    Displayart: Touchscreen Always-On Memory LCD
    Display: Verbundglas
    Material: Verstärktes Polymer
    Maße: 99,5 x 60,8 x 15,7 mm
    Gewicht: 97 g            
    Verbindung: Bluetooth, ANT+, WLAN
    Wasserdicht: ja, IP67  
    Satelliten: GPS, GLONASS, BEIDOU, Galileo, QZSS
    UVP: € 289,-

Mehr Infos zum Coros Dura findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

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