Der Speedgoat von Hoka ist eine Legende unter den Trailrunningschuhen. Hoka hat mit diesem Modell die Entwicklung der Trailrunningschuhe nachhaltig geprägt. Auch sein Namensgeber Karl Meltzer ist eine Legende, auch wenn er in Europa wohl weniger bekannt ist. Sein Spitzname: Speedgoat-Karl und Hoka widmete ihm einen Schuh. Damit startete die Geschichte. Meltzer ist übrigens auch der Renndirektor des Speedgoat 50k-Rennens in Snowbird (USA). Aber kommen wir wieder zum Speedgoat-Schuh, es gibt ihn nun in der 6. Auflage und zum Ur-Speedgoat (Test) hat sich einiger verändert.
Der erste Eindruck
Ein maximaler Schuh war damals noch etwas Besonderes, hier fällt der Hoka Speedgoat 6 im Jahr 2025 nicht mehr auf. Eher ist er schon einer der etwas weniger maximalen Schuhe. Ich würde sagen, er nähert sich fast schon ein wenig dem Torrent an. Aber keine Sorge, der Speedgoat 6 bleibt ein üppiger Schuh, mit breiter und dicker Sohle. Zum 5er hat sich das Obermaterial komplett verändert, beim Vorgänger war es „gestrickt“, nun ist es wieder ein luftiges Mesh-Material. Neu ist auch die Zwischensohle und der Schuh wurde wieder etwas leichter. In der Größe UK 8,5 wiegt er nun 285 Gramm. Das ist für so viel Schuh schon echt wenig. Geschnürt wird weiter mit normalen Schuhbändern und die Sprengungen wurde von 4 auf 5 mm erhöht.
Die Passform
Hier gibt es bei Hoka schon seit Jahren nichts auszusetzen und so ist es auch beim Speedgoat 6. Er fühlt sich am Fuß einfach gut an. Er bietet ausreichend Platz in der Zehenbox, im Mittelfuß und in der Ferse bietet er trotzdem sehr guten Halt. Die Zunge ist wie gewohnt dünn, verteilt den Druck aber sehr gut und es gibt keine Druckstellen. Die eigene Fersenkonstruktion erleichtert das Einsteigen. Beim 4er und 5er musste man die Schnürung recht weit zusammenziehen, um genug Halt zu bekommen, bei schmalen Füßen war das ein Problem. Das ist mit dem neuen Obermaterial nicht mehr ganz so extrem. Für sehr schmale Füße ist er aber trotzdem nicht ideal.
Die Sohle
Wohl das Herzstück beim Speedgoat 6 ist nach wie vor die Zwischensohle. Hier kommt erstmals der die CMEVA-Dämpfung (Compression Molded EthylenVinylAcetat) von Hoka zum Einsatz. Sie soll sehr gut dämpfen, aber auch sehr reaktiv sein. Die Sohle ist mit 40 mm an der Ferse üppig. Bei der Außensohle setzt Hoka von Beginn an auf Vibram. Hier kommt beim Speedgoat 6 die Megagrip-Mischung zum Einsatz. Die 5-mm-Stollen sind von den Hufen einer Ziege inspiriert und haben eine neue Ausrichtung, die den Grip und die Anpassungsfähigkeit beim Laufen erhöht. Der Gummi kommt nicht ganz flächig zum Einsatz, das minimiert das Gewicht. Es kann aber auch die Langlebigkeit beeinflussen, im Test war das allerdings noch kein Problem.
Persönlicher Eindruck
Auch wenn der Hoka Speedgoat 6 seinem Vorgänger sehr ähnlichsieht, er ist ein stark überarbeiteter, neuer Schuh und das merkt man schon beim Reinschlüpfen. Das neue Obermaterial ist viel besser und damit lässt sich der Schuh besser schnüren. Beim Laufen spürt man dann den neuen Dämpfungsschaum. Er ist deutlich dynamischer und fühlt sich dennoch sicher an. Der Hoka Speedgoat 6 macht bei jeder Geschwindigkeit eine gute Figur, egal, ob man dahin cruised oder Gas gibt. Er spielt alles mit. Die Dämpfung ist sehr ausgewogen, leider gibt es aber den Metarocker nicht mehr. Trotz sehr ausgewogenen Dämpfung fehlt mir der etwas. Dafür begeistert der Speedgoat wieder mit unglaublich viel Grip und Sicherheit. Selbst in technischem Gelände oder engen Wurzelwegen, man fühlt sich in dem Schuh nie unsicher. Durch die dicke Sohle geht natürlich das Gefühl für den Untergrund verloren, dafür ermüden die Füße aber auch nicht so schnell. Die Passform ist sehr gut und der Halt ist vor allem im Mittelfuß wieder deutlich besser geworden.
Pro&Contra
Pro: Lauffreudig, geringes Gewicht, gute Passform, super Grip
Contra: mir fehlt der Metarocker etwas
Fazit Hoka Speedgoat 6
Der Speedgoat von Hoka stand für die ideale Mischung aus Dämpfung, leichtem Gewicht und viel Gripp und das auf fast allen Distanzen, von 10k bis zum Ultra. Damit war er vor allem zu Beginn einzigartig und das hat ihn auch so unglaublich erfolgreich gemacht. Doch die Konkurrenz hat nach- und ist auch zum Teil vorgezogen. Mit dem 6er ist der Speedgoat aber wieder da, wo er schon war. Er ist angenehm leicht, damit für einen so üppigen Schuh fast verspielt zu laufen und hat eine ausgewogene Dämpfung, die auch Dynamik mitbringt. Über den Grip muss man nicht viel sagen, der ist großartig. Ja, mir fehlt dieses Metarocker-Gefühl, aber damit ist der Schuh nun auch für technischere Trails geeignet. Dank der neuen CMEVA-Dämpfung soll er auch erheblich langlebiger sein. Er ist ein richtig starker Allrounder, der viel Lauffreude mitbringt und für jedes Abenteuer zu haben ist
Herstellerdetails
Mehr Infos zum Hoka Speedgoat 6 findet ihr hier
Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.
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