Erfahrungsbericht Spot Gen4

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Wer viel in den Bergen unterwegs ist, kennt das Problem, nicht immer hat das Handy Empfang. Bei einem Unfall ist es dann schwierig Hilfskräfte zu alarmieren. Eine Möglichkeit ist hier Satellitenkommunikation. Die Firma Spot hat sich darauf spezialisiert und ich konnte schon den SpotX testen (Test). Der Gen4 ist ein weiteres Gerät des Herstellers, etwas kleiner und auch in der Funktion reduzierter. Ich habe das Gerät unter anderem bei meinem Ultra-Versuch zum Tracking verwendet und konnte einige Erfahrungen damit machen.

Erster Eindruck

Der Spot Gen4 ist deutlich kleiner als SpotX, er hat dafür auch keine Tastatur. Es kommt also drauf an, wofür man so ein Gerät braucht. Der Gen4 hat natürlich einen SOS-Knopf, der internationale Hilfe alarmiert. Das Gerät hat noch vier weiter Knöpfe. Mit den Buttons „Melden“, „Benutzerdefiniert“ und „Hilfe“ kannst du vordefinierte Nachrichten an deine festgelegten Kontakte senden. Diese lassen sich auf der Spot-Website einrichten. Dazu kann man seinen Standort über eine Karte teilen, die online angesehen werden kann oder man kann ihn zum Tracking nutzen. Hier gibt es Einstellungen von alle 2,5 Minuten bis zu einer Stunde. Damit wissen alle, denen du Zugriff auf einen Links gibst, wo du bist. Auch das ist alles mit Karte hinterlegt. Noch mal klar zur Notfallhilfe: Auf Knopfdruck stellt das FocusPoint International deine GPS-Koordinaten und -Informationen den Einsatzkräften vor Ort zur Verfügung – beispielsweise für die Kontaktaufnahme mit 112-Einsatzkräften in Europa. Die SOS-Taste ist nur für Notfälle vorgesehen.

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Der SOS Knopf ist geschützt um eine versehentliche Auslösung zu verhindern

Der Gen4 wiegt inklusive Batterien 142 g. Ja, das Gerät wird mit Batterien, nicht mit einem Akku betrieben. Es werden vier AAA-Batterien benötigt. Sie sind unter einer Abdeckung versteckt, die man mit vier Schrauben öffnen kann. Das würde mich noch weniger stören, aber auch der Micro- USB-Anschluss ist unter der Abdeckung und immer, wenn man etwas umprogrammieren möchte, etwa die Tracking-Intervalle, dann muss man die Rückseite abschrauben. Spot gibt an, dass mit einem einzigen Satz Batterien 1.250 Nachrichten gesendet werden können. Allerdings ist jeder Tracking-Punkt auch so eine Nachricht, das ist dann etwa bei einem 5 Minuten Intervall da gar nicht mehr so wenig, wenn man länger unterwegs ist. Ein Grund für diese fummeligen Schrauben ist, dass das Gerät bei ordnungsgemäßer Abdichtung die Schutzart IP68 hat.

Was man dazu erwähnen muss, ist, dass Spot nicht weltweit eine Abdeckung hat. Europa ist allerdings sehr gut, man sollte sich aber trotzdem vorher anschauen, ob das Gerät da, wo man hinfährt, überhaupt Empfang hat. Die Details gibt es hier. Man braucht zur Nutzung auch ein Abo, die Details dazu findet ihr hier

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In der Praxis

Ich habe den Spot Gen4 als Tracker genutzt und weniger wegen der Notfallfunktionen. Das will ich vorausschicken. Ich war mit meinem Ultra-Projekt in Bereichen unterwegs, wo das Handy nicht immer den optimalen Empfang hat. Ein Tracking über Uhr/Handy war damit nicht ideal. Also habe ich den Gen4 genutzt. Was ich wirklich etwas umständlich finde, ist, dass ich das Gerät aufschrauben muss, um die Einstellungen zu synchronisieren. In Zeiten, wo man Geräte über App mit dem Handy verbindet, wirkt das wenig zeitgemäß. Noch dazu kommt, dass die Schrauben extrem unpraktisch sind. Mit Euro-Münzen kann man sie nicht gut drehen und mit einem Schraubenzieher auch nicht. Die Einstellung erfolgt dann über eine Software am PC, aber erst nach einem Neustart wollten der Gen4 mit dem PC reden. Die Software ist ansonsten einfach zu bedienen.

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In 5:30 Stunden hat der Gen4 nur 34 Punkte gesetzt, trotz 5 Minuten Intervall.

Die Knöpfe am Gerät haben einen guten Druckpunkt, SOS- und Hilfe-Taste sind hinter einem Schutz, damit man sie nicht versehentlich drücken kann. Auch das SOS-Signal kann man noch abbrechen, falls man doch versehentlich drücken sollte. Man muss sich allerdings schon etwas einlesen, um die Funktionen zu verstehen, dann sind die Tasten logisch. Den Standort teilen geht recht rasch und auch ziemlich genau, das Versenden von vorgefertigten Nachrichten geht meist auch problemlos, doch manchmal brauchen Nachrichten recht lange, bis sie rausgehen. Kommen wir zum Tracking. Das sollte man vorher üben, was sich generell empfiehlt, um im Notfall das Gerät richtig bedienen zu können. Das Tracking funktionierte nicht immer, wie ich es mir vorgestellt hatte. So etwa beim Ultra, als es erst nicht wirklich starten wollte, dann eine Weile gut ging und dann wieder für zwei Stunden keinen einzigen Punkt gesendet hat. Das ist ärgerlich und, wenn man es als Sicherheits-Backup dabeihat, auch gefährlich.

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Fazit Spot Gen4

Wie schon der SpotX kann mich auch der Gen4 von Spot nicht begeistern. Ich finde das Gerät in Größe und Gewicht sehr gut, es lässt sich mittel Karabiner und Schlaufe am Rucksack befestigen und ist wirklich robust. Leider habe ich es aber nicht geschafft, dass immer alles optimal funktioniert hat. Einmal klappte das Tracking nicht so recht, dann ging wieder keine Nachricht raus, dann gabs wieder Unterbrechungen in der Aufzeichnung. Das ist ärgerlich. Zumindest bei mir, wenn davon das Leben abhängt, eher suboptimal. Ich möchte nicht ausschließen, dass es meine Bedienungsfehler waren. Aber nach vier Wochen und mehrfachen Versuchen sollte man es als End User schon kapiert haben. Sonst ist zumindest die Bedienung nicht wirklich intuitiv. Dieselben Probleme hatte ich allerdings auch schon beim SpotX. In anderen Reviews habe ich allerdings ähnliche Probleme gelesen, ich bin also wohl nicht alleine. Ich werde es wohl nicht mehr verwenden, da es mir nicht die Funktionen so liefert, wie ich es gerne hätte. Da ist der InReach Mini von Garmin deutlich einfacher und auch kleiner.

Mehr Infos zum Spot Gen4 findet ihr hier

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Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

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