Auch wenn er fast den gleichen Namen trägt, der Catamount Agil hat mit dem Catamount nur sehr wenig zu tun. Brooks schickt mit dem Catamount Agil eine astreine Rennsemmel auf die Trails, der für Bestzeiten sorgen soll. Diese Sorte Schuh wird inzwischen wieder mehr und ich war gespannt, wie Brooks das umgesetzt hat. Der Praxistest musste es zeigen.
Der erste Eindruck
Der Brooks Catamount Agil macht auf den ersten Blick klar, dass er es ernst meint. Der Schuh ist auf leicht und schnell getrimmt: Sockenbauweise, dünne Sohle mit grobem Profil und minimalistisch. Brooks sagt selbst ganz klar, dass es ihr bisher schnellster Trailschuh ist. Auch die Farbe trägt dazu bei, dass der Catamount Agil auffällt. Geschnürt wird mit normalen Schuhbändern, sie sind leicht gewellt und verrutschen damit nicht. Dazu kommt ein sehr dünnes Obermaterial mit einer integrierten Zehenkappe. Die Sprengung liegt bei 6 mm und das Gewicht ist mit 223 Gramm bei UK 8,5 sehr leicht. Der Schuh fühlt sich leicht und flexibel an.
Die Passform
Der Catamount Agil hat eine Sockenbauwiese, die ist zwar eng, aber man kommt trotzdem recht problemlos in den Schuh rein. Hier zeigt Brooks seine Erfahrung am Laufschuhsektor. Die Passform an sich ist knackig eng und eher schmal, würde ich sagen. Der Schuh ist nix für breite Füße, normale oder schmale Füße fühlen sich aber sehr wohl in dem Schuh. Hat man ihn mal an, fühlt er sich wie eine Socke an. Die Schnürung leistet dann einen weiteren Beitrag, dass man einen super Sitz im Schuh hab. Die Ferse ist leicht gepolstert, das lässt fast schon etwas Komfort aufkommen. Wobei man generell sagen muss, dass der Catamount Agil für eine Rennsemmel echt angenehm passt.
Die Sohle
Hier hat Brooks sein ganze Knowhow in den Catamount Agil eingebracht. Die Sohle ist mit 6 mm Drop und einer Standhöhe an der Ferse von 16 mm sehr flach und man steht ziemlich direkt auf dem Boden. Dazwischen hat Brooks aber seine Stickstoffinjizierte DNA Flash V2-Zwischensohle verbaut. Die ist sehr reaktiv und bringt trotzdem eine sehr gute Dämpfung. Die eingelegt SpeedVault Propulsion Plate soll dem Schuh zusätzliches Tempo verleihen. Diese SpeedVault-Platte ähnelt der Platte, die Brooks in seinem 2024 Hyperion Elite v4-Straßenrennschuh verwendet. Sie ist jedoch für Trailrunning modifiziert. Bei der Außensohle kommt der Brooks hauseigene TrailTrack Gummi in der „green“-Variante zum Einsatz. Die Stollen sind grob und bringen ganz viel Grip.
Persönlicher Eindruck
Der Brooks Catamount Agil gibt dem Läufer vom ersten Meter weg klar zu verstehen, dass er ordentlich Gas geben will. Nicht nur durch sein leichtes Gewicht und seine straffe Passform, vor allem durch seinen Sohlenaufbau. Auch wenn man langsam los trabt, nach ein paar Metern ist man schon am Vorfuß und es geht dahin. Der Catamount Agil schiebt vom ersten Meter weg an und will dynamisch gelaufen werden. Schon auf hartem Untergrund macht das Spaß, aber wenn es dann technisch wird, ist der Schuh so richtig in seinem Element. Der Catamount Agil vermittelt sehr viel Gefühl für den Untergrund was dich ziemlich sicher über Wurzeln, Steine und Co hinweglaufen lässt. Es ist wirklich ein sehr cooles Gefühl in dem Schuh zu laufen. Was mich echt überrascht hat, ist, dass die dünne Sohle trotzdem sehr gut dämpft. Er ist kein steifer Bock, nein, er dämpft die harten Schläge und sorgt damit für zusätzliche Lauffreude. Der Grip der Außensohle ist sehr gut, vor allem in weichem Untergrund krallt er sich richtig fest. Auch auf nassem Fels oder Wurzeln bleibt er sehr gut beherrschbar. Lediglich auf hartem Untergrund spürt man das Profil etwas durch, was bei der dünnen Sohle allerdings kein Wunder ist.
Pro&Contra
Pro: Leicht, dynamisch, viel Gefühl für den Untergrund, trotzdem ausreichend gedämpft
Contra: enge Zielgruppe
Fazit Brooks Catamount Agil
Ganz klar, der Catamount Agil von Brooks ist eine Rennsemmel und will auch so gelaufen werden. Er ist sehr dynamisch und lauffreudig, hat einen straffen Sitz und gibt dem Läufer immer ein sicheres und gutes Gefühl auch auf technischen Trails. Da kann man richtig dahinbolzen mit dem Catamount Agil. Die Passform ist eng und straff, aber das erwarte ich mir von einem Schuh dieser Kategorie. Trotz der Sportlichkeit und Aggressivität dämpft die Sohle überraschend gut und lässt fast sowas wie Komfort aufkommen. Der Catamount Agil ist kein steifer Bock, sondern ein kultiviertes Rennpferd, mit dem PBs in Angriff genommen werden können. Brooks empfiehlt ihn bis Wettkämpfe bis zu 50 km. Das wird eher für ihre Athleten gelten, für normalsterbliche Top-Läufer würde ich ihn eher für Skyrace und Distanzen unterhalb des Marathons sehen. Es ist auf jeden Fall schön zu sehen, dass es wieder mehr Schuhe gibt, die nicht auf die Ultra-Distanz wollen.
Empfehlung Rennsemmel für technische, schnell und nicht zu lange Wettkämpfe.
Herstellerdetails
Mehr Infos zum Brooks Catamount Agil findet ihr hier
Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.
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