Garmin Forerunner 165

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Die Forerunner Serie von Garmin richtet sich vor allem an Läufer und Triathleten. Das Topmodell trägt die Nummer 9xx, aktuell ist das die Forerunner 965 (Test). Eines der Einsteigermodelle ist die Forerunner 165. Sie ist wesentlich günstiger als die 965, die für viele sicher zu teuer ist. Die Frage ist dabei, was brauche ich und was will ich und die mir oft gestellte Frage: reicht eine günstige Uhr auch? Gute Frage, ich habe mir das im Produkttest angeschaut.

Der erste Eindruck

Von der Forerunner 165 gibt es eigentlich keinen richtigen Vorgänger, deshalb gibt es hier keine Sektion mit Neuerungen, da eigentlich alles neu ist. Das Spannendste ist dabei sicher das AMOLED-Display bei einer Sportuhr in dieser Preisklassen. Die Uhr kommt mit einem 1,2 Zoll großem Touch Display und einer Akkulaufzeit von bis zu 11 Tagen. Dazu hat die kleine Forerunner 165 richtig viele Funktionen von den großen Geschwistern mitbekommen. Wie etwa Multi-GNSS- GPS, sie hat aber kein Multiband, einen barometrischen Höhenmesser, den neuen optischen Herzfrequenzsensor ELEVATE V4, Garmin Pay und es gibt eine Musik-Version, die Musik von Streamingdiensten abspielen kann.

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Die Funktionen

Selbst bei der „kleinen“ Garmin Forerunner 165 sind die Funktionen so umfangreich, dass ich mich vor allem auf die Lauf- und Radfunktionen fokussiere. Eine vollständige Aufstellung findet ihr auf der Produktseite der Forerunner 165 hier.

Natürlich hat die Forerunner 165 bereits vorprogrammierte Sportprogramme, insgesamt sind es 25. Sie reichen von Laufen, Radfahren, über Indoor-Radfahren bis zu Yoga und Krafttraining. Was allerdings fehlt, und das verstehe ich nicht ganz, ist der Skimo-Modus. Sie misst natürlich alle wichtigen Parameter wie Puls, Distanz, Zeit, Rundenzeit usw. Hier kann man jeden Sportmodus so nehmen wie er ist, oder seinen eigenen Bedürfnissen anpassen. Wie bei allen Garmin geht das ganz einfach und sogar während des Sports selbst. Wenn einem zum Beispiel beim Laufen auffällt, dass gewissen Daten in der Anzeige fehlen, kein Problem. Es können unzählige Datenseiten programmiert werden, was allerdings das Ganze unübersichtlich macht, aber es können Pro Seite 4 Datenfelder angezeigt werden.

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Eine spannende Funktion ist die tägliche Trainingsempfehlung. Die Uhr schlägt dir aufgrund deiner Daten Trainings vor. Um das zu können, misst sie unter anderem deinen HFV, also die Herzfrequenzvaribilität (HFV), die kurz gesagt viel über deine aktuelle Erholung und Leistungsfähigkeit aussagt. Dazu muss man die Uhr auch über Nacht tragen, dann errechnet sie nach 3 Tagen erstmals deinen HFV. Der ist dann die Basis für die Trainingsempfehlungen und wird auch im Morgenreport angezeigt. Die Uhr zeigt dir täglich in der Früh, wie gut du geschlafen hast und wie hoch deine Trainingsbereitschaft ist. Auch zeigt sie dir nach dem Training an, welche Trainingseffekt die Einheit hatte.

Die Forerunner 165 misst auch Werte wie den Blutsauerstoff, hat eben eine Schlafanalyse, misst den Stress, den du über den Tag hast und fasst ihn in der „Body Battery“ zusammen, erkennt Nickerchen und hat auch Funktionen die Frauengesundheit betreffend. Auch Laufbahntraining ist integriert, wie auch die Running Power über das Handgelenk und natürlich funktioniert sie auch als Smartwatch im Alltag. Bedient wird die Uhr über die für Garmin typischen 5 Knöpfe oder mittels Touch.

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Display und Akku

Das Display der Forerunner 165 ist ein 1,2 Zoll AMOLED mit mehr Farben, Schärfe und Detail. Die Bildschirmauflösung wird mit 390 x 390 Pixel angegeben. Und das Display funktioniert echt gut, selbst bei starker Sonneneinstrahlung ist es sehr gut ablesbar. Und meine persönliche Meinung, das AMOLED-Display macht einfach mehr Spaß. Bedient wird die Uhr mit den bekannten fünf Knöpfen oder auch über das Touch-Display, das sehr gut funktioniert. Auch bei Regenwetter.

Ein Nachteil der AMOLED-Displays ist der höhere Akkuverbrauch. Doch auch den hat Garmin inzwischen ganz gut im Griff. So wird für die Forerunner 165 eine Akkulaufzeit von 11 Tagen im Smart-Watch-Modus angegeben und bei GNSS mit GPS 19 Stunden bei sportlichen Aktivitäten. Bei allen aktivierten Satelliten-Systemen und Musik sind es dann nur mehr 7 Stunden. Was aber für drei Tage mit täglichem Training immer noch leicht ausreicht.

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SAT-Empfang und OHR

Die Genauigkeit ist auch bei den günstigeren Sportuhren immer ein Thema. Doch die Diskussion ist etwas abgeflaut, weil die Uhren inzwischen wirklich sehr genau sind und das trifft auch auf die Forerunner 165 zu. Sie hat zwar kein Multiband wie teurere Garmin Uhren, liefert im Test aber echt sehr gute Ergebnisse ab. Kaum Ausreißer und schon gar keine größeren Trackingfehler sind zu sehen. Im Vergleich zu teuren Uhren gibt es ab und zu leichte Abweichungen, die aber nicht wirklich von großer Bedeutung sind.

Kommen wir zum OHR, also zu optischen Pulsmessung am Handgelenk. Hier hat sich über die Jahre viel getan und die Messungen am Handgelenk werden immer genauer. Leider kommt bei der Forerunner 165 nur der ältere Gen4 Sensor zum Einsatz. Doch auch hier sind die Ergebnisse ok. Es kommt halt immer drauf an, wie genau man es haben möchte. Wer auch viel Intervalle trainiert und es ganz genau haben will, der wird sich zur 165 noch einen Pulsgurt leisten müssen, wie den Garmin HRM Pro (Test). Für normales Alltagstraining reichen die Ergebnisse der günstigen Forerunner. Sie ist nicht immer am Punkt und reagiert nicht ganz so schnell wie der Pulsgurt und hat ab und zu Ausreißer. Doch in Summe funktioniert der OHR brauchbar.

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Konnektivität und App

Hier braucht man nicht mehr viel sagen. Die Konnektivität der Forerunner 165 ist wie von allen Garmin bekannt sehr gut. Sie lässt sich mit nahezu allen Sensoren über ANT+ oder Bluetooth verbinden. Auch die Verbindung mit dem Handy ist super einfach herzustellen und absolut stabil. Die Connect App am Handy ist über die Jahre auch viel besser geworden und ist nun sehr übersichtlich und funktionell. Man kann das Training sowohl auf der App auswerten als auch online mit dem PC. Hier ist es dann noch übersichtlicher. Dass man bei den aktuellen Garmin Uhren auch die Sportmodi und die Einstellungen der Uhr in Echtzeit am Handy programmieren kann, erleichtert das Personalisieren der Sportmodi enorm.

Navigation

Bei der Navigation gibt’s sicher den größten Unterschied zwischen den teureren Garmin Modellen und der Forerunner 165. Es gibt keine Kartennavigation, sondern es wird nur einen Brotkrümelnavigation angeboten. Das heißt, man kann einer Linie folgen. Mit etwas Erfahrung und Übung geht das auch, aber es ist eher nur ein „diese Möglichkeit gibt’s es“-Funktion, würde ich sagen. Das Aufspielen der GPX-Tracks erfolgt über PC oder die Garmin Connect App, das funktioniert recht einfach. Wer allerdings viel navigiert, sollte auf eine Uhr mit Karte setzen.

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Bodymetrics

Ein Punkt, der aus meiner Sicht immer spannender wird, sind die Gesundheitsdaten. Hier ist Garmin wirklich sehr weit vorne. Neben den ganzen Sportfunktionen kann man auch seinen Körper überwachen lassen und damit das Training verbessern. Die Funktionen reichen vom PulsOx also der Blutsauerstoffmessung (ganztägig oder nur im Schlaf), die Schlafanalyse mit Sleepscore, die Stresserkennung, Anzeige der Atemfrequenz, einer Health Snapshot-Funktion und der Body- Batterie. Das ermöglicht einen sehr guten Einblick in den eigenen Körper und beschäftige mich immer mehr damit. Die Daten stimmen meist mit dem Gefühl überein bzw. bestätigen es. Wenn man sich zum Beispiel etwas weniger erholt fühlt, verschiebt man das Intervalltraining besser auf morgen und macht heute eine lockere Einheit.

Pro&Contra

Pro: Große Funktionsvielfalt, guter Satellitenempfang, tolles Display, Touchscreen, leicht zu bedienen, sehr leicht und angenehm klein
Contra: Kein Skimo-Modus, keine Kartennavigation, alter nicht ganz so genauer OHR Sensor

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Fazit Forerunner 165

Ich bin echt beeindruckt, wie viel diese günstige Forerunner 165 wirklich kann. Das beginnt bei dem brillanten AMOLED Display, reicht über sehr viele Sportfunktionen bis hin zu Gesundheitsfunktionen und Smartwatch-Funktionen. Das Ganze ist um den Preis echt gut. Die Bedienung ist auch für Einsteiger einfach und mit den fünf Knöpfen und dem Touchscreen schnell zu verstehen. Man kann jeden Sportmodus auf sich individuell einstellen und die Uhr ist superleicht. Selbst die Akkulaufzeit ist trotz des AMOLED Displays mit 19 Stunden im GPS Sportmodus und 11 Tagen als Smartwatch völlig ausreichend. Das Koppeln mit der App ist ebenfalls einfach und schnell erledigt, dann kann man sich Anrufe, Nachrichten usw. auf der Uhr anzeigen lassen.

Ja, die Forerunner 165 hat keine Multiband und auch den älteren OHR. Aber sowohl beim Satellitenempfang als auch beim Puls liefert sie für Freizeitsportler ausreichende Daten. Bei der Satellitengenauigkeit ist sie sogar überraschend gut, beim Puls gibt’s Ausreißer, aber auch im überschaubaren Rahmen. Es fehlt auch eine Kartennavigation, aber ich denke, dass die kaum jemand braucht, der mit der 165 liebäugelt. Dafür macht sie alles andere gut, sie ist ein zuverlässiger Partner, der nicht nur Basics wie Distanz, Puls, Höhenmeter (barometrisch!) und Zeit liefert, sondern auch Garmin Pay, Music, täglichen Trainingsempfehlungen, Gesundheitsdaten usw. liefert. Abstriche gibt es beim Material beim Glas und auch Gehäuse und sie hat auch kein WLAN.

Empfehlung Für Einsteiger oder Sportler, die nicht so tief in die Tasche greifen wollen und trotzdem eine Sportuhr mit großer, aber leicht zu bedienender Funktionsvielfalt haben wollen.


Herstellerdetails

  • Displayauflösung: 390 x 390 Pixel
    Displayart: AMOLED
    Display: Chemisch verstärktes Glas
    Material Gehäuse: Faserverstärktes Polymer
    Material Armband: Silikon
    Armbandbreite: 20 mm, wechselbar
    Maße: 43 x 43 x 11,6 mm
    Gewicht: 39 g
    Verbindung: Bluetooth, ANT+
    Wasserdicht: ja, 5 ATM
    Satelliten: GPS, GLONASS, Galileo
    UVP: € 329,99 (Music), € 279,99 (ohne Musikfunktion)

Mehr Infos zur Garmin Forerunner 165 findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

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