Scarpa baut seine Ribelle Run-Laufschuhserie immer weiter aus. Der jüngste Spross der Italiener ist der Ribelle Run Kalibra HT. Er verbindet dabei sozusagen den Ribelle Rund-Unterbau mit dem Verschluss des Winter Ribelle Run Kalibra G. Er hat also einen Boa-Verschluss. Ich konnte den Schuh bereits ausführlich testen und ich kann so viel schon verraten, er hat mich nicht enttäuscht.
Der erste Eindruck
Die Ribelle-Serie hat mir schon bei den Bergschuhen gefallen und auch die Run-Serie gefällt mir optisch sehr. Man sieht dem Schuh damit auch gleich an, dass er für die richtigen Berge gebaut ist. Er wirkt sehr robust mit dem rundum gezogenen Schutz und der recht massiven Zehenkappe. Dazu kommt der neue Boa-Verschluss, der wie schon beim Kalibra G (Test) in beide Richtungen gedreht werden kann. Die Verarbeitung des Ribelle Run Kalibra HT ist wir für Scarpa üblich sehr gut. Bei der Sprengung setzen die Italiener auf flache 4 mm. Und auch wenn der Schuh recht massiv wirkt, das Gewicht ist mit 323 Gramm für Größe UK 8,5 nicht besonders schwer. Und im Übrigen finde ich die Farbe ziemlich schön.
Die Passform
Dank des Boa-Verschlusses lässt sich der Ribelle Run Kalibra HT weit öffnen und der Einstieg ist sehr leicht und bequem. Auch wenn das Material etwas fester ist, die Passform ist gut und der Schuh ist komfortabel. Polsterung gibt’s allerdings recht wenig. Lediglich die Ferse ist weich, die Zunge ist dünn aber durch den Boa-Verschluss und das sogenannte Wrap360 wird der Druck gut über den Rist verteilt. Der Sitz ist dementsprechend sehr gut. Hier ist für mich vor allem auch der Boa Li2-Dial hervorzuheben. Er lässt sich in beide Richtungen drehen und somit viel besser und präziser anpassen. Zum Entriegeln zieht man ihn nach wie vor normal hoch, um lediglich etwas Spannung rauszunehmen, dreht man nur Retour. Der Sitz im Schuh ist straff und direkt.
Die Sohle
Ein spannender Punkt beim Ribelle Run Kalibra HT ist der Sohlenaufbau. Die Zwischensohle besteht aus einer EVA-Mischung mittlerer Härte, die im Fersenbereich mit einem weicheren Bereich komfortabler gemacht wurde. Sie wirkt zwar straff, aber nicht so hart wie ich auf den ersten Blick vermutet hatte. Die Außensohle ist mit dem Scarpa eigenen Presa-Gummi versehen. Das Besondere ist, dass die Außensohle verschiedenen Gummimischungen verbindet, je nach Bereich ist der Gummi also härter und weicher. Passend zum Einsatzzweck ist die Spitze mit mehr und weicherem Gummi versehen. Die Stollen sind 4 mm grob und haben viel Zwischenraum, damit frisst sich das Profil nicht so schnell voll und dank der großen Stollen soll auch der Grip auf Felsen erhöht werden.
Persönlicher Eindruck
Wie schon gesagt, der Ribelle Run Kalibra HT zeigt bereits optisch, wo er hin will, und das ist in die Berge. Auf den Trails fühlt er sich wohl, vor allem, wenn sie technisch werden. Dank der straffen Passform und das Obermaterials hat er eine sehr direkte Kraftübertragung. Dazu trägt auch das Boa-System mit dem 360Wrap von Scarpa bei. Der Fuß sitzt fest im Schuh. Hervorzuheben ist hier auch der Li2-Dial von Boa, der sich sehr gut und feinfühlig einstellen lässt, auch gibt der Schuh auf technischen Abschnitten viel Sicherheit, man spürt den Untergrund gut, auch wenn er aus meiner Sicht ausreichend gedämpft ist. Dazu kommt ein sehr sicherer Fersenhalt und eine griffige Sohle. In diesem Gelände macht es dann großen Spaß mit dem Ribelle Run Kalibra HT zu laufen. Man fühlt sich auf jedem Schritt sicher. Die Dämpfung ist ausgewogen und sehr gut gelungen. Selbst ein etwas schwerer Läufer wie ich kommt damit gut zurecht, auch auf längeren Distanzen. Die Gummimischung lässt ebenfalls nichts zu wünschen übrig, die Stollen packen sehr gut zu und geben aber auch auf glattem Felsen noch ausreichend Halt.
Pro&Contra
Pro: Sehr gute Passform, viel Schutz, guter Grip, robust, Boa Li2-Dial
Contra: nicht der Leichteste
Fazit Scarpa Ribelle Run Kalibra HT
Für mich ist der Ribelle Run Kalibra HT von Scarpa in sehr gelungener Schuh und die Italiener haben mit dem Modell die wenigen Kritikpunkte am älteren Ribelle Run ausgebessert. Er hat nun ein weicheres und luftigeres Obermaterial, das aber immer noch keine Angst vor Felsen hat. Und genau das zeichnet den Ribelle Run Kalibra HT aus. Für mich fällt der Schuh mehr unter Mountainrunning als unter Trailrunning. Denn für Wald- und Wiesentrails ist er nix, er mag‘s, wenn es schroff, technisch und richtig alpin wird. Dann gibt er viel Halt, Sicherheit, Schutz und vermittelt große Lauffreude, wenn es über Stock und Stein geht. Wer in die richtigen will, ist mit dem Ribelle Run Kalibra HT auf der sicheren Seite und wird garantiert Freude am Laufen haben.
Empfehlung für technische und alpine Trails
Herstellerdetails
Mehr Infos zum Scarpa Ribelle Run Kalibra HT findet ihr hier
Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.
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