Sky ist der Name und auch das Programm beim neuen Summit Vectiv Sky von The North Face. Die Amerikaner haben über die vergangenen Jahre eine sehr starke Entwicklung bei Trailrunning- Schuhen hingelegt. Vor allem die Summit Serie ist dabei herausragend. Dazu gehört der Summit Vectiv Pro, der mich im Test schon sehr überzeugen konnte. Mit dem Sky bekommt der Carbon- Schuh nun einen Bruder, der für schnelle und kurze Strecken zum Einsatz kommen soll.
Der erste Eindruck
Optisch auffällig zum Vectiv Pro zeigt sich der Summit Vectiv Sky. Wie schon beim Pro fällt der extreme Rocker der Sohle auf. Die Carbon-Platte ist etwas weniger nach außen gezogen wie beim Ultra-Bruder, aber immer noch leicht erkennbar. Doch ansonsten sind die beiden sehr unterschiedlich. Das beginnt bei dem sehr luftigen Obermaterial und was mir sehr gefällt, der Schutz ist unterhalb eingearbeitet. Ein cooles Design-Element. Dazu ist der Vectiv Sky in Sockenbauweise gearbeitet. Dazu kommt eine deutlich dünnere Sohle. Geschnürt wird mit Schuhbändern, aber hier kommen besondere zum Einsatz. Sie sind gerillt und rutschen nicht zurück. Dazu kommt eine recht flache 4 mm Sprengung mit einer Standhöhe von 12/17 mm. Das Gewicht ist mit 247 Gramm wirklich sehr gering
Die Passform
Wie schon gesagt, ist der Summit Vectiv Sky in Sockenbauweise erstellt worden. Das lässt ihn ziemlich gut am Fuß anliegen. Trotzdem hat der Sky eine überraschend weite Zehenbox, die ihn auch für längere Einsätze tauglich macht. Der Sitz im Mittelfuß und Ferse ist hingegen eng und lässt kein Spiel. Das ist vor allem auf technischem Untergrund eine super Sache. Trotz der Sockenbauweise ist es The North Face gelungen, dass man recht leicht in den Schuh kommt (wenn man nicht einen sehr hohen Rist hat). Etwas weniger gefällt mir die Polsterung an der Ferse. Sie ist etwas oberhalb der Fese aufgesetzt, darunter ist der Fuß direkt an der harten Fersenkappe. Beim Einsteigen muss man sehr aufpassen, dass man diesen „Polster“ nicht runterdrückt. Die harte Ferse hat bei mir dann schließlich auch bei einem Lauf für Blasen gesorgt. Das Problem trat aber nur einmal auf, sollte aber beachtet werden bei der Anprobe.
Die Sohle
Wie bei allen Vectiv Modellen kommt auch beim Summit Vectiv Sky eine Plate zum Einsatz. In diesem Fall eine aus Carbon, die allerdings etwas weicher ist als jene im Vectiv Pro. Sie ist zudem vorne zweigeteilt und lässt somit mehr Gefühl für den Untergrund zu. Nichtsdestotrotz sorgt sie beim Laufen für spürbaren Vortrieb, vor allem bergauf. Gespart mit dem Rocker, macht sie den Summit Vectiv Sky richtig schnell. Dazu kommt ein spezieller Schaumstoff von The North Face in der Zwischensohle. Er ist aber deutlich weniger üppig als im Pro, das macht ihn auch weniger dynamisch, aber auch etwas stabiler. Das ist vor allem auf technischem Untergrund ein Vorteil. Bei der Außensohle kommt der hauseigene Surface CTRL Gummi zum Einsatz, um Gewicht nur an der Front und im Fersenbereich zu sparen.
Persönlicher Eindruck
Schon bei der ersten Anprobe spürt man, der The North Face Summit Vectiv Sky meint es ernst. Auch wenn eine gewisse Ähnlichkeit zum Pro da ist, der Sky fühlt sich komplett anders an. Er ist auf Speed und Höhenmeter getrimmt. Die Passform ist gewaltig, man sitzt bombenfest in dem Schuh, vor allem im Mittelfuß packt die Schnürung richtig zu. Und auch beim Laufen merkt man sofort, dass es der Summit Vectiv Sky gerne etwas schneller hat. Er treibt einem vom ersten Schritt weg an. Zum einen durch den großen Rocker und dann vor allem bergauf durch die Carbon-Platte. Diese ist beim Abdruck über den Vorfuß spürbar und schiebt an. Der Sky ist recht straff abgestimmt. Nix mit weich und „bouncy“ wie beim Pro, nein direkt und kontrolliert geht die Zwischensohle des Sky ans Werk. Das macht ihn vor allem auf technischem Untergrund zu einer Rakete. Man hat ausreichend Gefühl für den Untergrund, der Schuh ist extrem lauffreudig und dynamisch und man hat einen super Halt im Schuh. Nichtsdestotrotz lässt sich der Summit Vectiv Sky auch überraschend locker laufen. Man kann schon auch cruisen, wenn man will, aber er wird einem immer wieder spüren lassen, dass er schneller will und auch könnte. Der Grip der Sohle ist vor allem auf festerem und trockenem Untergrund sehr gut, wie auch auf Wurzeln und Steinen. Wenn es nass wird und vor allem weicher wird kommen die 3,5 mm kurzen Stollen allerdings an ihre Grenzen. Der Summit Vectiv Sky mags schon lieber trocken.
Pro&Contra
Pro: dynamisch, lauffreudig, straff abgestimmt, super Passform, gute Allroundeigenschaften
Contra: hochpreisig, harte Ferse (Blasengefahr)
Fazit The North Face Summit Vectiv Sky
Der Summit Vectiv Sky hat mich nicht überrascht, sondern genau das abgeliefert, was ich mir gedacht habe. Schon auf den ersten Blick ist klar, dass das ein Schuh für die schnellen Momente des Lebens sind. So speedig, wie er aussieht, ist er auch. Vor allem bergauf schiebt er dank der Carbonplatte richtig an. Die straffe Abstimmung passt genau ins Bild. Er ist aber nicht hart und steif, sondern straff gedämpft. Was ihn nicht nur fürs Sky Running ideal macht. Natürlich spielt er da alle seine Stärken aus. Er ist präzise zu laufen, gibt Sicherheit und ausreichend Gefühl für den Untergrund und sitzt am Fuß wie eine Schraubzwinge. Das macht ihm zu einer Rakete auf technischen Trails die unglaublich viel Spaß macht. Trotzdem ist er auch ohneweiters bis in die Mittelstrecke mit bis zu 40k laufbar, wenn man ausreichend trainierte Beine hat. Das gilt aber für Carbonschuhe generell.
Empfehlung für Sky Running, schnelle und technische Trails, nix für Einsteiger
Herstellerdetails
Mehr Infos zum The North Face Summit Vectiv Sky findet ihr hier
Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.
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