Unglaublich, aber wahr, ich bin nach vielen Jahren mal wieder ein Rennen auf der Straße gelaufen! Warum? Ganz einfach, weil ich die Location einfach lässig fand. Ich bin Ende März im Rahmen des Lake Garde 42 den Halbmarathon gelaufen.
Der Frühling lässt grüßen
Für mich war es sozusagen das offizielle Ende des Winters und der Start der Laufsaison. Am Gardasee beginnt der Frühling ja etwas früher als bei mir daheim. Der Lake Garda 42 Marathon fand am 26. März statt und liegt somit genau am Start der Laufsaison. Er ist im Vorjahr zum ersten Mal veranstaltet worden und ich war eingeladen mitzulaufen. Ein Straßenlauf? Naja, wieso nicht mal wieder auf die Straße, war mein Gedanken dazu. Und wie gesagt, passt er mir genau in das Jahr, zudem ist ein Wochenende am Gardasee auch immer etwas Schönes. Auch wenn ich lieber auf Trails laufe, aber ein paar Kilometer am nördlichen Gardasee entlang hat schon seinen Reiz. Klar war aber auch, dass ich nicht die 42 laufe, sondern den Halben.
Die Veranstaltung
Das Ganze findet um den nördlichen Teil des Gardasees statt. Ein Marathon entlang eines Sees ist für einen Veranstalter schon eine Herausforderung. Das beginnt schon dabei, wie die Läufer an den Start kommen oder vom Ziel wieder zurück. Beim Lake Garda wurde das ganz gut gelöst, wie ich finde. Start ist in Limone für die 42km und in Arco für die 21km, Ziel ist in Malcesine. Was liegt sozusagen mitten drinnen? Richtig, Riva und deshalb ist die Startnummernabholung auch dort untergebracht. Die Nummern abholen kann man nur am Freitag und Samstag, am Sonntag vor dem Start nicht mehr. Wäre zum einen etwas umständlich und die Läufer sollen ja auch als Gäste an den Gardasee kommen. Was ich sehr gerne gemacht habe. Am Samstag bin ich mit einem Freund früh angereist. Wir haben uns erst Malcesine angesehen, eine Pizza genossen und sind dann in Ruhe nach Riva, um die Startunterlagen abzuholen. Das kann man ganz entspannt mit der Fähre machen, ist echt ein Erlebnis.
Die Fähren sind generell ein wichtiger Teil der Organisation. So bringen sie etwa die Starter Sonntag in der Früh von Malcesine an den Start nach Limone. Finde ich eine echt lässige Idee. Wer von Malcesine an den Start nach Arco muss, auch kein Problem es gibt Busse. Oder wer nach dem Rennen wieder zurück nach Limone, Arco oder Riva muss. Auch kein Problem. Übernehmen ebenfalls Busse und Fähren. Sie sind im Startgeld inbegriffen und das Ganze funktionierte völlig reibungslos. Wie auch ansonsten die gesamte Veranstaltung super entspannt ablief, italienisch locker halt. Trotzdem hat alles zuverlässig gepasst. Super fand ich vor allem den Zielbereich, hier finden die Teilnehmer alles, was sie brauchen. Obst, Iso, Wasser usw. ist kostenlos und Nudeln oder Focaccias gibt’s super günstig. Das Gepäck vom Gepäcktransport findet man auch auf dem Platz und die Stimmung war super.
Mein Rennen
Wie gesagt startete der Halbmarathon mitten in Arco. Entspannt wurden wir mit dem Bus hingebracht und die Stimmung war schon in der Früh super. Es war am Morgen noch etwas frisch, aber als die Sonne rauskam, waren die Temperaturen perfekt. Mein Plan: Es soll ein reiner, lockerer Trainingslauf werden. Ich wollte mich an den 2-Stunden-Pacemaker dranhängen und schauen, wie es mir nach 10k geht. Soweit zum Plan. Den 2-Stunden-Mann habe ich erst zu spät gesehen und war dann schon zu weit vorne. Egal, laufen wir mal los und schauen wir, was passiert, das war dann mein Motto. Die Strecke führt gleich aus Arco raus auf einem schönen schmalen Asphaltweg und es geht entlang des Flusses Sarca Richtung Gardasee. Den hat man in Torbole bei knapp KM 8 erreicht. Es lief gut, sehr gut und ich war schneller als gedacht. Doch knapp nach KM 8 bekam ich wieder ein Ziehen in der Wade und musste kurz deutlich Tempo rausnehmen und von Vorfuß auf Mittelfuß umstellen.
Das funktionierte aber dann gleich wieder recht gut und so konnte ich wieder weiter bei einer angenehmen Pace entlang des Sees Richtung Malcesine laufen. Diese gut 5 Kilometer auf der Straße nach Malcesine mit Tunnels ist nicht ganz so abwechslungsreich, aber dann ab Km 15 wird’s wieder deutlich schöner und man läuft teilweise direkt am See. Das hob auch meine Stimmung deutlich an und ich fühlte mich einfach gut. Die Stimmung wurde auf den letzten gut zwei Kilometer immer besser. Da waren dann einige Zuschauer, die auch angefeuert haben und der Zieleinlauf in Malcesine ist wirklich superschön. Bis auf die letzten 2 KM wars auch wirklich ein lockerer Trainingslauf, der mir richtig Spaß gemacht hat.
Fazit Lake Garda 42
Keine Frage, der Gardasee kann was und damit auch der Lake Garda 42. Italienisches Flair, frühlingshafte Temperaturen, schöne Landschaft, gutes Essen, toller Kaffee und eine sehr gut organisierte Veranstaltung. Läuferherz, was willst du mehr? Ich muss echt sagen, dass mich der Lake Garda 42 schwer überrascht hat. Ich hatte mir von einem reinen Straßenlauf echt nicht viel erwartet. Aber statt Häuserschluchten gibt’s da halt auch den Gardasee mit wunderschönem Ausblick. Zu erwähnen ist auch, dass das Starterfeld sehr international ist und die Hälfte der Teilnehmer*innen Frauen sind. Für einen Start in die Laufsaison ist der Lake Garda 42 auf jeden Fall voll zu empfehlen. Ich würde das nächste Mal nur schon am Freitag anreisen, um das Dolce Vita noch ein bissl mehr zu genießen.
Mehr Infos zum Lake Garda 42 findet ihr hier
Transparenzhinweis: Ich wurde vom Veranstalter zu dem Rennen eingeladen. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Berichtes verbunden.
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