Garmin Enduro 2

enduro, garmin, 2, review, test, enduro2

Enduro – so nennt Garmin sein Ausdauerwunder. Es gibt sie nun in der zweiten Auflage und sie gleicht nun noch mehr ihrer Schwerster, der Fenix 7 X. Musste man noch bei der Enduro 1 (Test) etwa auf die Kartennavigation verzichten, sie wurde dem Platz für mehr Akku geopfert, ist nun bei der Enduro 2 alles an Bord, was ihr auch in der Fenix 7 X (Test) zu finden ist. Nur halt mit dem Extra plus des größeren Akkus

Der erste Eindruck

Optisch gleicht die Enduro 2 auch der Fenix 7X sehr. Garmin Fans sehen es aber sofort: der Start-Stop-Knopf hat eine eigene Farbe. Man sieht, dass man also kaum einen Unterschied erkennt. Zudem ist die Enduro 2 minimal dicker, genau gesagt um 0,7 mm. Auch das ist also minimal. Ein weiter Unterschied ist auch, dass die Enduro 2 mit zwei Armbändern ausgeliefert wird. Zum einen mit dem normalen Quick Fit-Band in Schwarz und wie schon die Einser Enduro mit einem weichen Nylonband. Ansonsten setzt Garmin auf ein erprobtes Design mit den fünf typischen Knöpfen und den Quick Fit-Armbändern.

enduro, garmin, 2, review, test, enduro2

Die Enduro 2 ist, wie gesagt, minimal dicker geworden, das ist aber bei einer ansonsten schon großen Uhr nicht mehr zu spüren Die Maße sind ansonsten gleichgeblieben. Sie ist 51 x 51 x 15,6 mm und hat ein 1,4 Zoll Display mit Sapphire Solar-Glas. Es gibt von der Enduro 2 auch nur eine Variante, also anders als bei der 7X. Das Gewicht liegt bei 70 Gramm, sie ist damit leichter als die Fenix-Schwester (liegt aber wohl am Nylonband). Bekannt ist der aktuelle Garmin HR-Sensor und die von der 7 X übernommene integrierte Taschenlampe (kein Scherz). Der Akku ist dann der große Unterschied, mit Solar Power verspricht Garmin satte 81 Stunden, wenn man alle Satellitensysteme und Multiband nutzt. Ohne Solar und Multiband, aber immer noch allen Satellitensystem, sind es 78 Stunden. Nur mit GPS und Solar gehen sich sogar 150 Stunden aus.

Die Neuerungen zum Vorgänger

Im Vergleich zur Enduro 1 haben sich einige Dinger verändert, diese möchte ich hier kurz vorstellen, bevor ich zum eigentlichen Test komme. Hier die wichtigsten Neuerungen im Überblick:

– So hat die Enduro 2 nun alle Funktionen der Fenix 7X inkl. aller Updates, also herunterladbare Karten, Musik, Zahlungen, WLAN usw.
– Längere Akkulaufzeit: Über 150 Stunden im Nur-GPS-Modus
– Neue Next Fork-Funktion: Erkennt automatisch den Trail
– SatIQ: Die Uhr wechselt automatisch zwischen den Satellitensystemen, um immer die beste Balance aus Genauigkeit und Akkuverbrauch zu bieten
–Taschenlampe: Sie ist doppelt so hell wie jene der Fenix ​​7X-Serie
– Etwas dicker als die Fenix ​​7X
– Grade Adjusted Pace (GAP): Die Tempoanzeige passt sich an die Steigung an. Das kennt man von Plattformen wie TrainingPeaks und Strava
– Automatischer Rest-Timer: Misst automatisch Pausen-/Versorgungsstationszeit, war bei der 1er manuell
– Kurspfeile: Bei der Navigation wird die Lauf-/Fahrtrichtung angezeigt
– Zusätzliche Sportmodi wie etwa Segeln, Segelrennen, Jagen und Duathlon
– Enthält zwei Bänder,  ein Nylonband und ein Silikonband

enduro, garmin, 2, review, test, enduro2

Die Funktionen

Wie immer sind diese viel zu umfangreich, um sie alle aufzuzählen, ich beschränke mich also auf die aus meiner Sicht wichtigsten. Eine vollständige Aufstellung findet ihr auf der Produktseite der Garmin Enduro 2 hier. Ich konzentriere mich auf die Funktionen fürs Trailrunning, Biken und Skibergsteigen. Alle drei Sportarten sind als eigene Sportmodi einprogrammiert. Die Skimo-App ist schon von der Fenix 7 bekannt und bietet Anstiegs- und Abfahrtsinfos. Neu ist bei der Fenix 7-Serie und auch der Enduro 2 mit einem Update die HFV-Messung dazu gekommen. Auf die gehe ich weiter unten dann ein, da ich diese Neuerung sehr bedeutend finde.

enduro, garmin, 2, review, test, enduro2

Spannend ist die Möglichkeit Multiband zu nutzen, also mehrere Satelliten-Systeme gleichzeitig, um mehr Genauigkeit zu erhalten. Wie schon bisher lassen sich die Modi frei programmieren und damit auch die Anzeigen. Neu ist, dass man das in Echtzeit vom Handy aus machen kann. Bekannt sind Funktionen wie Climb Pro 2.0, welche genau zeigt, wo man im Anstieg oder auch im Abstieg ist, und zeigt, wie weit man noch in dem Anstieg hat usw. Neu ist hier bei geplanten Routen Brunnen, Labestellen, Hütten usw. einzuprogrammieren, dann zeigt die Enduro 2 an, wie weit es bis dahin noch ist.  Weiter geht’s über Pace Pro, hier kann man die Pace für ein Rennen einprogrammieren und wird geführt, neu ist der Stamina-Modus. Der zeigt in Echtzeit an, wie viel Energie der Körper noch zur Verfügung hat. Also man kann sehen, ob man noch etwas Gas geben kann, oder Energie sparen sollte.

enduro, garmin, 2, review, test, enduro2

Neu und in der Auswertung vor allem beim Trailrunning interessant finde ich, dass die Uhr auch die Lauf-, Geh- und Stehzeiten während einer Einheit kennzeichnet und man sich das dann auch anzeigen lassen kann. Wirklich spannend ist der Wettkampfkalender. Schon bisher konnte man im Garmin Connect-Kalender Wettkämpfe einplanen, mit der Enduro 2 macht das aber auch wirklich Sinn. Denn die Trainingsvorschläge der Uhr orientieren sich nun an deinen persönlichen Wettkampfkalender. Dazu wird eine weitere großartige Neuheit mit einbezogen. Die Enduro 2 misst auch den HFV oder HRF, also die Herzfrequenz-Variabilität (Heart Rate Varibility). Sie sagt viel über die Erholung aus, gemeinsam mit der Schlafaufzeichung zeigt die Forerunner 955 dann auch die Trainingsreadiness an. Also, wie bereit man für neue Trainingsreize ist. Das alles, der Schlaf, die Erholung, der HFV-Status, die Stress-Belastung, fließen hier ein. Ich finde das super und es spiegelte auch mein Gefühl wider. War gleichzeitig eine hilfreiche Bestätigung.

Display und Akku

Das Display gibt’s für die Enduro 2 nur mit Solar. Das wirkt sich auch auf die Akkulaufzeit aus, denn der Solarsensor wurde verbessert und bringt mehr Energie. Neu ist die Touchfunktion und die habe ich mir schon lange gewünscht. Sie macht die Bedienung um vieles einfacher. Am meisten merkt man das bei der Navigation, hier ist der Touchscreen ein echter Segen. Der Touchscreen funktioniert auch wirklich sehr smooth und fühlt sich super an. Man kann ihn auch ganz leicht mit zwei Tasten ausschalten und wieder einschalten. Damit kann man nix versehentlich verstellen. In der Nacht lässt er sich ebenfalls automatisch ausschalten. Das Display selbst ist knackig und gut ablesbar.

Die Akkulaufzeit ist für die Enduro 2 noch einmal verlängert worden, sowohl im Vergleich zur Fenix 7 X als auch zur Enduro 1. So bietet sie im Smart-Modus bis zu 46 Tage Laufzeit, wenn die Sonne scheint. Ganz ohne Solar sind es 34 Tage. Im Sportmodus kommt es drauf an, was man alles nutzt, aber im Multiband-Modus sind es 68 bis 81 Stunden und das ist im Test hochgerechnet wirklich realistisch. Wenn man nur GPS verwendet, hält die Enduro 2 bis zu 150 Stunden. Auch ohne Solar bietet sie im GPS-Modus satte 110 Stunden. Wenn man jetzt also nicht täglich einen Ultra läuft, ist der Akku im normalen Sportlerleben also kaum an die Grenze zu bringen. Eher passiert es, dass man vergisst die Uhr zu laden. Im Energiespar-Ultramodus hält die Enduro 2 sogar 550 Tage!

GPS und OHR

Wann ist genau auch genau? Besonders beim GPS führt das immer wieder zu hitzigen Diskussionen. Für mich ist eine leichte Abweichung ganz normal und auch systembedingt. Ich scheine aber auch in einer Region der Erde zu wohnen, wo die Abdeckung mit Satelliten sehr gut ist. Das macht auch einen Unterschied. Bei der Fenix 6 gabs ja Kritik wegen der Genauigkeit. Mit dem Multiband bei der Enduro 2 gibt’s hier nix mehr zu bemängeln. Im Testzeitraum war die Präzision echt stark, selbst die Straßenseite stimmte fast immer. Gröbere Ausreißer gab‘s gar keine, wenn dann nur minimale Abweichungen. Aus meine Sicht gibt’s hier absolut nichts mehr auszusetzen.

ohr, gen4

Beim OHR, also der optischen Pulsmessung am Handgelenk, ist es mit der Genauigkeit auch so eine Sache. Bei der Enduro 2 kommt der neue Gen4 Sensor zum Einsatz und der ist wirklich wieder etwas besser geworden. Für Grundlagentraining oder Trainings, wo der Puls nicht 100% stimmen muss, reicht das inzwischen völlig. Beim Intervalltraining ist der OHR aber einfach immer etwas zu spät und reagiert zu langsam. Hier kommt man um einen Pulsgurt nach wie vor nicht herum. Der OHR ist aber inzwischen genau genug, dass er brauchbare Ergebnisse liefert. Einziges Manko ist im Winter, wenn die Haut kalt ist, werden die Ergebnisse schlechter.

Konnektivität und App

Hier braucht man nicht mehr viel sagen. Die Konnektivität der Enduro 2 ist wie von allen Garmin-Geräten bekannt sehr gut. Sie lässt sich mit nahezu allen Sensoren über ANT+ oder Bluetooth verbinden. Auch die Verbindung mit dem Handy ist super einfach herzustellen und absolut stabil. Die Connect App am Handy ist über die Jahre auch viel besser geworden und ist nun sehr übersichtlich und funktionell. Man kann das Training sowohl auf der App auswerten als auch online mit dem PC. Hier ist es dann noch übersichtlicher. Neu ist bei der Enduro 2, dass man nun auch die Sportmodi und die Einstellungen der Uhr in Echtzeit am Handy programmieren kann.

Navigation

Eines meiner Lieblingsthemen bei Garmin, da die Enduro 2 jetzt auch über eine Kartennavigation verfügt. Genau hier bringt der Touchscreen aber eindeutige den größten Komfortgewinn. Mit Touch lässt es sich noch viel leichter navigieren. Der Touchscreen ist sensibel genug, damit man die Karte verschieben kann, funktioniert auch mit verschwitzten Fingern und kann zur Not ganz leicht gesperrt und entsperrt werden. Das ist ein enormer Fortschritt. Ansonsten hat man sich bei Garmin auf Bekanntes gestützt, es sind Abbiegehinweise an Bord, dann das Climb Pro 2 welches bei einer einprogrammierten Route zeigt, wo im An- bzw. Abstieg man gerade ist, wie viele HM es noch sind usw. Neu dazu gekommen ist, dass man spezielle Punkte einprogrammieren kann, wie etwa eine Labestation bei einem Rennen und die Uhr zeigt dann, wie weit es dorthin noch ist. In Sachen Navigation gibt es derzeit definitiv keine besseren Uhren als die von Garmin.

enduro, garmin, 2, review, test, enduro2

Pro&Contra

Pro: Riesige Funktionsvielfalt, sehr guter Satellitenempfang, riesige Akkulaufzeit, Touchscreen
Contra: sehr hochpreisig

Fazit Garmin Enduro 2

Garmin liefert mit der Enduro 2 einen starken Nachfolger seiner Ausdaueruhr mit spannenden Neuerungen. Hier ist die Genauigkeit des Satellitensignals zu nennen, dank Multiband ist die Aufzeichnung nochmal präziser geworden. Schon die Vorgängerin ließ an Funktionen und Sportmodi keine Wünsche offen, doch auch hier hat Garmin einiges draufgelegt. Hier ist die HFV-Messung zu nennen, die einen deutlichen Mehrwert bringt. Man kann das Training dadurch noch einmal besser und individueller gestallten oder die Trainingsvorschläge nutzen, welche nun auch den persönlichen Wettkampfkalender miteinbeziehen. Dank des hervorragenden Touchscreens ist die Enduro 2 auch nochmal leichter und einfacher zu bedienen. Besonders in der Navigation ist der Touchscreen ein Meilenstein. Dazu kommen noch so Spielerein wie eine eingebaute Taschenlampe. Und ich sag euch ehrlich, so schräg das auch klingt, so praktisch ist diese Lampe an der Uhr in der Praxis.

enduro, garmin, 2, review, test, enduro2

Keine Frage, mit 1099,99 Euro ist die Enduro 2 kein Schnäppchen und ja, sie kann viel zu viel. Das garantiert aber auch, dass sie genau das kann, was jeder persönlich möchte. Der Funktionsumfang ist enorm, aber die Uhr hält auch, was sie verspricht. Dank laufender Updates kann man auch noch sicher sein, dass die Uhr immer besser wird. Doch was soll man nun nehmen, Fenix 7 X oder doch die Enduro? Also ich würde wohl doch die Fenix 7 X nehmen, sie hat auch schon mehr als ausreichend Akkureserven für mich und ist einfach die Spur günstiger. Wer allerdings auf Expeditionen oder so unterwegs ist, der freut sich wohl über das Plus beim Akku. Sonst tut‘s die 7 X auch, ist meine Meinung.

Empfehlung: Für ambitionierte Ultra-Outdoor-Sportler die einfach alles am Handgelenk haben wollen.

Herstellerdetails

  • Displayauflösung: 280 x 280 Pixel
    Displayart: Bei Sonneneinstrahlung gut lesbares, transflektives MIP-Display (Memory in Pixel)
    Display: Power Sapphire-Glas mit Touchfunktion
    Material: Faserverstärktes Polymer mit Metallgehäuse hinten
    Material Armband: Silikon
    Armbandbreite: 26 mm
    Maße: 51 x 51 x 15,6 mm
    Gewicht: 70 g (mit Nylonband)
    Verbindung: Bluetooth, ANT+, WLAN
    Wasserdicht: ja 10 ATM
    Satelliten: GPS, GLONASS, Galileo – Multiband
    UVP: € 1099,99

Mehr Infos zur Garmin Enduro 2 findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.