Stöcke gehören inzwischen zur Standardausrüstung für Trailrunner. Das Angebot in dem Bereich ist riesig und mit Komperdell kommt ein Stockspezialist aus Österreich. Mit seinem FXP Team (Test) haben die Oberösterreicher auch einen völlig neuartigen Faltstock auf den Markt gebracht. Ein guter Grund, um der Firma mal einen Besuch abzustatten und einen Blick hinter die Kulissen zu machen. Netterweise durfte ich das Unternehmen am Mondsee kürzlich besichtigen.
Made in Austria
Am wunderschönen Mondsee gelegen, mit Blick auf die Drachenwand, ist das Familienunternehmen seit 1983 in Oberösterreich angesiedelt. Gegründet wurde das Unternehmen 1922 in Wien. „Bei uns weißt du nicht nur, wo dein Stock herkommt, sondern auch wer dahintersteckt“, heißt es etwa im Unternehmenstext und das ist nicht nur eine leere Floskel. Das sehe ich beim Start des Rundgangs durch die Komperdell Hallen mit Geschäftsführer Max Bolzer. Das Lager ist ein wesentlicher Bestandteil des Unternehmens. „Wir sind ein Familienbetrieb und haben uns entscheiden, ein große Lager zu führen. Das hilft uns in Zeiten wie diesen immer genug Material lagernd zu haben“, schildert Bolzer umgeben von tausenden Alu- und Carbon Rohren. Die Verbundenheit zu Österreich beginnt schon hier, so kommt etwa das Aluminium zu einem Großteil aus österreichischer Verarbeitung.
Alles aus einer Hand
Die Komperdell Stöcke kommen von Anfang bis Ende aus Mondsee. Von der Entwicklung bis zur Produktion ist alles am Standort untergebracht. „Ja, unsere Stöcke sind sicher ein paar Euro teurer, aber die Personalkosten hier am Standort sind höher als in Asien. Aber dafür weiß der Kunde, was er bei uns bekommt und wir können höchste Qualität garantieren“, sagt Bolzer. Alle Stöcke werden handgefertigt von Mitarbeiter*innen, die schon zum Teil mehrere Jahrzehnte im Unternehmen sind. Der Standort im Mondsee an einem Schutzgebiet verpflichtet auch zu einem sehr nachhaltigen Vorgehen. „Wir müssen schon von Haus aus grün sin, sonst dreht die Behörde die Firma zu“, betont Bolzer. Die Produktion arbeitet mit schadstofffreien und teilweise recycelten Materialen sowie umweltfreundlichen Produktionsprozessen mit modernsten Lackier- und Produktionsanlagen. Die Energie wird aus Wasserkraft gewonnen, die Rohstoffe stammen von umweltbewussten Herstellern, die Lacke sind wasserbasiert und wenn nötig, sogar trinkbar. Der Aluminiumstaub wird mit Wasserabscheidern aus der Abluft gefiltert und zu 100% recycelt.
Der Kunde steht bei Komperdell im Mittelpunkt
Ein weiterer Vorteil der Produktion in Österreich ist die Nähe zum Kunden, und diese wird bei Komperdell großgeschrieben. „Wir haben immer die Bedürfnisse unserer Kunden im Blick. Wenn wir etwa ein neues Produkt entwickeln, dann muss der Kunde einen Nutzen davon haben. Ein Carbon-Stock hat nur dann eine Daseinsberechtigung, wenn er leichter ist als der günstigere Alu- Stock“, erklärt Bolzer.
Dass zufriedene Kunden wichtig sind, zeigt auch die 3-Jahres-Garantie auf Komperdell Stöcke. „Wir habe eine eigene Reparaturabteilung im Haus, die jeden Stock reparieren kann. Sollte des dennoch nicht gelingen, tauschen wir ihn aus. Und auch wenn jemand einen Lieblingsstock hat, der älter als drei Jahre ist, kann er ihn zu uns bringen oder schicken und wir reparieren ihn“, versichert Bolzer. Und ja, das ist ernst gemeint. Wer einen kaputten Komperdell Stock hat, kann im Unternehmen anrufen und persönlich vorbeikommen. Auch ich hatte bei meinem Besuch das Gefühl, dass Kunden jederzeit willkommen sind und das nicht nur, weil es natürlich auch einen Komperdell Shop im Unternehmen gibt. Der Familienbetrieb gibt sich wirklich sehr offen und kundennah, was ihn sehr sympathisch macht, wie ich finde.
Nachhaltigkeit
Das Thema Nachhaltigkeit ist in der Branche derzeit allgegenwärtig. „Wir hängen das nicht an die große Glocke und wollen sehr ehrlich damit umgehen“, sagt Bolzer. Auch hier steh der Nutzen des Kunden und die Ehrlichkeit an oberster Stelle. „Klar gibt es Ideen für die Zukunft, etwa ein komplett recycelter Stock oder sogar ein kompostierbarer Stock. Aber das sind wir nicht so weit“, betont Bolzer. Dass Komperdell Produkte erst auf den Markt bringt, wenn sie sie so sind wie es sich das Unternehmen wünscht, zeigt sich am FXP Trailrunning-Stock. Der bisherigen Verschluss der Faltstöcke hat den Entwicklern bei Komperdell nicht gefallen. Deshalb hat man ein komplett neues System erfunden und einen späteren Einstieg in den Markt in Kauf genommen. Nun hat Komperdell einen selbst entfaltenden Stock im Sortiment, der wirklich einzigartig ist und auch so robust wie kein anderer.
Wohin geht die Reise
Große Veränderungen im Stockbereich sieht Bolzer nicht mehr. Es werde wohl noch an den Materialien Verbesserungen geben. So werden die Alustöcke im Skisport immer leichter. Sonst eventuell zu 100% recycelte Stöcke oder eben den kompostierbaren. Aber an der Funktion wird sich wohl nicht mehr viel ändern. Am FXP wird auch weitergearbeitet, um in stetig zu verbessern. „Wir haben ihn zum Beispiel noch robuster bei gleichem Gewicht gemacht“, erzählt Bolzer. Der Anteil der Skistöcke ist nach wie vor größer. Insgesamt produziert Komperdell 1,3 Millionen Stöcke in Mondsee. Das Unternehmen produziert zudem Protektoren für Ski, Reiten und Motorrad, Schneeschuhe und unter Camaro Tauschzubehör.
Mehr Infos zu Komperdell findet ihr hier
Transparenzhinweis: Mit dem Bericht und der Firmenführung sind keinerlei Verpflichtungen verbunden.
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