GWT35 – eine Harte Nummer

Ⓒ Philipp Reiter

Was für eine harte Nummer. So lässt sich meine Teilnahme am GWT35 im Rahmen des Großglockner Ultra (GGUT) wohl am besten zusammenfassen. Nach vier Jahren Pause stand ich endlich mal wieder am Start beim GGUT. 2018 war es das letzte Mal (Bericht), davor hatte ich die damaligen 30er und den 50er schon gemacht und bis auf beim Ersten war ich bei allen am Start. Beim ersten GGUT leider nur als Zuschauer. Aber ich bin wirklich von Beginn an dabei und von Beginn an war ich von dem Event begeistert. Ich laufe nur mehr wenige Rennen und bin ziemlich wählerisch geworden. Beim GGUT wollte ich aber endlich mal wieder als Läufer mit dabei sein.

Ursprünglich hatte ich den 55er im Visier, da ich diesen Streckenteil noch nicht gelaufen bin. Da die Vorbereitung aber nicht ideal verlief, da ich bei starker Hitze einfach das Problem habe, nicht gut trainieren zu können, habe ich mich auf den 35 umgemeldet. Auch die 35er Strecke, genannt Weissee Gletscherwelt Trail (GWT35), hat sich seit meinem letzten Lauf geändert. Er startet nun nicht mehr an der Rudolfshütte, sondern am Enzingerboden und ist deutlich länger geworden. Vor allem hat er endlich mehr positive Höhenmeter. Bei den ersten Auflagen gings beim GWT fast nur bergab. Nun hat er laut Veranstalter 37k, 1500HM positiv und 2200HM negativ. Klingt schaffbar, aber auch der GWT ist kein Einsteiger-Trail, und heuer schon gar nicht. Dazu aber später mehr.

Im Vorjahr hat der GGUT ja die Laufrichtung gewechselt und damit auch das Programm. So startet der GGUT 110 am Freitagabend um 22 Uhr, die beiden anderen Distanzen am Samstag in der Früh und der GWT, weil er ja gegen die Laufrichtung der anderen verläuft, schon am Freitagvormittag. Das ist ein ziemlich coole Sache. Zum einen hat man als GWT-Teilnehmer beim Zieleinlauf die ganze Aufmerksamkeit für sich und zum anderen kann man dann ganz entspannt den Start der 110er-Teilnehmer mitverfolgen und auch die Zieleinläufe der Sieger der längeren Distanzen.

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Das Rennen

Start war also am Freitag um 8 Uhr am Enzingerboden. Am Vorabend gab es starke Gewitter in der Region, aber zum Start war der Himmel fast blau und es war nicht heiß. Also eigentlich perfekt. Der GWT ist die Strecke mit den meisten Startern und so machten sich über 400 Teilnehmer*innen auf den Weg. Dieser führt gleich zu Beginn sehr steil Richtung Rudolfshütte (2.31m). Mein Ziel für das Rennen war klar, ich wollte einfach nur Spaß haben. Deshalb habe ich mich auch ganz hinten in der Startaufstellung hingestellt und bin gemütlich raus. Der erste Anstieg schon wenige Meter nach dem Start hatte es in sich, steil ging‘s Richtung Rudolfshütte. Erst ab der Mittelstation geht es gemütlicher dahin und man kommt auf die wunderschönen Trails. Es zeigte sich aber früh, dass es heuer echt feucht sein würde. Der Boden war nass und matschig und auch die Steine glatt. Das machte den GWT heuer anspruchsvoller als gedacht. Der Anstieg war aber sonst echt schön, man taucht richtig in die Hohen Tauern ein und an der Rudolfshütte war dann die erste Labe und dort wurden die Teilnehmer auch von Zusehern angefeuert. Doch dann ging‘s weiter über einen kurzen, aber steilen und sehr technischen Downhill, den ich so technisch und verblockt nicht in Erinnerung hatte: Der war eine echte Herausforderung.

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Dann ging‘s schließlich zum letzten Anstieg Richtung Kaprunner Törl mit 2.635m. Da gings mir auch richtig gut und am Törl war ich echt noch superfit. Dort aber die Überraschung, das riesige Schneefeld war heuer nicht da und statt einem lässigen Downhill am Schnee warteten große Felsblöcke und ein sehr technischer Abstieg, an Laufen war für mich da nicht zu denken. Aber dann kommt man wieder auf den bekannten Trail und es geht raus Richtung Moserboden. Diese Stück ist für mich definitiv der schönste Teil der Strecke. Die Natur ist da einfach unglaublich beeindruckend. Rings um einen die Tauern Riesen, die Gletscherbäche stürzen tosend herab und man spürt richtig die Kraft der Berge und Natur da oben. Der Lauf über die Staumauer beim Moserboden Speicher ist auch immer superlässig und am Ende wartet die Labe Station. Vielleicht gefällt mir deshalb die Mauer auch so gut 😉

Von da an wird’s dann aber immer hart bei mir. So auch dieses Mal. Ich dachte, ich komme da etwas entspannter an, aber der technische obere Downhill fordert da schon die ersten Tribute. Entlang des zweiten Stausees gings noch gut, aber der letzte Downhill hatte es wieder in sich. Da wird man einfach müde, die Oberschenkel beginnen zu brennen und man wird unkonzentriert. Zumindest mir geht’s da immer so, die technischen Trails machen mich auch geistig müde. Man kann sich bis man im Tal ist nie wirklich ausruhen. Dann wird’s zwar, was das Technische betrifft einfacher, aber die letzten 7k sind immer ein Kampf. Zum einen wird’s dort einfach heiß und dann muss ich gegen die Müdigkeit ankämpfen und da wird dann auch eine 6:30 Pace für mich echt mühsam. Aber der Gedanke an das Ziel trägt mich dann immer raus und der Zieleinlauf war heuer echt wieder super. Endlich ist das Ziel wieder mitten im Ort, da ist die Stimmung einfach besser.

GWT35 – Hart, aber herzlich

Der GWT35 geht immer, habe ich mir vor dem Rennen gedacht und danach war mir klar, dass man die 37k in diesem Gelände auf keinen Fall unterschätzen darf. Zudem waren die Bedingungen heuer echt nicht einfach. Das macht den GWT zwar zu einem kürzeren Rennen als die Ultra-Distanzen, aber zu einem richtig großartigen Trailrace. Man läuft durch eine unglaubliche Landschaft und die Veranstaltung ist perfekt organisiert. Und was sie für mich so besonders macht, ist, dass sie so familiär und entspannt ist. Es ist einfach immer schön beim GGUT dabei zu sein. Ich kann mich nur bei Hubert Resch und seinem Team bedanken, dass er immer wieder eine so großartige Veranstaltung auf die Beine stellt. Danke Hubert!

Mehr Infos zum Großglockner Ultra findet ihr hier

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Transparenzhinweis: Der Startplatz mit Übernachtung wurde mir von Dynafit zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf den Bericht verbunden.

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