Brooks Caldera 6

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Wohl kaum ein Schuh hat jemals einen so großen Sprung von einer Version auf die nächste gemacht wie der Brooks Caldera 6. Die aktuelle Version der Trailrunning-Schuhs hat außer dem Namen nichts mehr mit seinem Vorgänger gemeinsam und das ist auch optisch auf den ersten Blick ersichtlich. War der Caldera bisher immer eher ein Naja-Schuh, ist der Caldera ein auffälliger, reinrassiger Trailrunning-Schuh. Ich war deshalb extrem gespannt, die neue Version zu testen.

Der erste Eindruck

Wie gesagt, war der Caldera bisher eher eine unscheinbare graue Maus, die man wohl mehr als Door-2-Trail-Schuh einstufen musste. Also eher ein Hybrid aus Trail- und Straßenschuh, der sich vor allem in leichtem Gelände wohlgefühlt hat (Test). Das ist mit dem Caldera 6 ganz anders. Schon seine Optik zeigt klar auf, dass er auf die Trails will. Brooks ist mit dem Modell in Richtung Maximalschuhe gegangen und hat dem 6er eine üppige Zwischensohle spendiert. Dazu kommt ein weiches, aber verstärktes Obermaterial, eine klassische Schnürung (mit Bänderbahnhof), einer Aufnahme für Gaiters und einer ordentlich profilierten Sohle. Keine Frage, der Caldera 6 hinterlässt also nicht nur optisch Eindruck. Beim Gewicht ist er mit 318 Gramm (UK 8,5) nicht der leichtestes, aber im Rahmen. Die Sprengung liegt bei 6mm.

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Die Passform

Er passt, wie er aussieht, nämlich super bequem. Auch wenn die Polsterung und die Zunge nicht so weich sind, wie es die Monstersohle vermuten lassen. Die Polsterung an der Ferse ist komfortabel, aber straff abgestimmt und auch die an der Zwischensohle vernähte Zunge ist angenehm, aber nicht übertrieben gepolstert. Das alles bringt einen sehr guten Sitz im Caldera 6 und dank der 6mm Sprengung und der breiten Sohle hat man das Gefühl, schön tief und sicher im Schuh zu stehen. Die Schnürung leistet ebenfalls hervorragende Arbeit. Wenn man den aktuellen Brooks Caldera hier mit den alten vergleicht, dann findet man echt keine Gemeinsamkeit mehr.

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Die Sohle

Weniger überraschend ist die Zwischensohle das Herzstück des Caldera 6. Hier kommt das neue nitrogen-infused DNA-LOFT v3-Material zum Einsatz. Hier tüftelt Brooks schon länger daran und es ist extrem „bouncy“, wie man es nennt. Also es ist weich und sehr reaktiv, was viel Dynamik verspricht. Die Zwischensohle ist auch wirklich extrem üppig, was auch eine super große Auflagefläche bringt und damit unglaublich viel Stabilität. Auch wenn die Sohle weich ist, man fühlt sich nie wackelig oder so. Denn man steht tief und die Sohle ist super breit. Die Außensohle besteht aus dem hauseigenen Trailtrac-Gummi mit groben, quergestellten Stollen. Der Gummi wurde an manchen Stellen ausgespart, um Gewicht zu sparen.

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Persönlicher Eindruck

Das Gefühl im neuen Caldera 6 ist schon echt speziell. Optisch hat man das Gefühl, ein Schlauchboot an den Füßen zu haben, gefühlt ist es aber ganz anders. Man steht tief im Schuh, die Schnürung hält den Fuß gut fest und das neue Zwischensohlenmaterial hält, was es verspricht. Der Caldera 6 rollt von den ersten Metern weg souverän dahin, wirkt dabei aber nie plump oder unangenehm. Ganz im Gegenteil, er lädt zum Laufen ein, gerne auch schneller. Auch Schotterpisten ist der Caldera 6 eine Wucht, hier läuft man wie auf Wolken und mit viel Vortrieb. Das Gefühl hält sich auch auf den Trails. Der Caldera 6 läuft sich so ganz anders, wie er aussieht. Es macht richtig Spaß, mit ihm die Trails zu ballern und Gas zu geben. Dank der breiten Sohle, dem tiefen Stand und der Dynamik rollt man auch über alle Untergründe hinweg. Egal ob Steine, Wurzeln oder sonstiges, mit dem Caldera 6 ist man immer sicher unterwegs. Lediglich wenn’s ganz winkelig wird, dann hat man einfach zu viel Schuh am Fuß. Doch auf auch technischen Felsabschnitten ist der Caldera 6 überraschend gut. Auch wenn die Sohle extrem üppig ist, er wirkt beim Auftritt nie undefiniert oder gar wackelig. Der Gummi und das Profil arbeiten ebenfalls sehr gut und leisten sich keine Schwächen.

Pro&Contra

Pro: super gedämpft, dynamisch, lauffreudig, super Passform, vermittelt viel Sicherheit
Contra: nicht der Leichteste, nicht für sehr enge Trails geeignet

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Fazit Brooks Caldera 6

Wow, also Brooks hat mit dem Caldera 6 wirklich eine ganz große Überraschung abgeliefert. Lief der Caldera bisher eher unter der Wahrnehmungsgrenze, wird der Caldera 6 sicher einen Fixplatz auf den Trails bekommen. Mit seiner maximalen Dämpfung liegt er voll im Trend. Doch Brooks hat den Caldera nicht zu Tode gedämpft, dank des neuen Zwischensohlenmaterials ist der Schuh dynamisch, lauffreudig und macht richtig Spaß. Dazu bietet er mit seiner breiten Auflagefläche und der guten Dämpfung sehr viel Sicherheit. Ich hatte noch mit kaum einem Schuh so viel Spaß im Downhill als mit dem Caldera 6, und das auch mit müden Beinen. Auch wenn er so aussieht, ist der Caldera 6 aber nicht nur ein Begleiter für lange Strecken, nein, er ist ein super Allrounder, der mit jedem Untergrund gut zurecht kommt. Selbst auf Fels gibt er ausreichend Sicherheit. Lediglich auf engen, winkeligen Trails ist er fehl am Platz, dafür ist er zu voluminös. Ansonsten liefert Brooks für mich mit dem Caldera 6 die Überraschung des Jahres ab. Zudem zeigt Brooks, es auch ohne Plattentechnologie geht, denn diese kann die Füße gerne mal überfordern. Der Caldera 6 könnte sich als Speedgoat-Herausforderer positionieren, wenn er ein bissl leichter wäre. Zumindest macht er aber dem hauseigenen Catamount (Test) starke Konkurrenz.

Empfehlung: Für Einsteiger bis Profis, ein super Allrounder mit toller Passform, auch für Einsteiger geeignet und auch für schwere Läufer.


Herstellerdetails

  • Gewicht: 311 Gramm
    Sprengung: 6mm
    Schnürung: Schuhbänder
    Dämpfungsmaterial: nitrogen-infused DNA-LOFT v3
    Außensohle: Trailtrac
    Profiltiefe: 4mm
    Höhe Zwischensohle: 25mm/31mm
    Membran: Keine
    UVP: € 150,-

Mehr Infos zum Brooks Caldera 6 findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

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