Der Ultra-Klassiker aus dem Hause Salomon trägt inzwischen die Nummer 3. Der S/Lab Ultra 3 ist aber noch immer nicht einer von vielen Ultra-Schuhen. Als Salomon die erste Version auf den Markt brachte, hatten andere Hersteller noch keinen Gedanken an einen eigenen Ultra-Schuh aufgewendet. Inzwischen hat sich viel getan, kein Hersteller mehr ohne Ultra-Schuh und dabei haben fast alle etwas gemeinsam, sie haben eine sehr dicke Sohle. Salomon lässt sich davon beim S/Lab Ultra 3 nicht beeindrucken und spielt bei diesem Trend nicht mit. Kann das gut gehen?
Der erste Eindruck
Irgendwie sieht der S/Lab Ultra 3 noch immer sehr ähnlich aus, da das ist nur beim schnellen Hinsehen der Fall. Denn zwischen Version 1 und 3 hat sich viel getan. Für einen Ultra-Schuh sieht er aber immer noch wenig üppig aus. Hier ist nichts maxi, sondern alles S/Lab-typisch fein und sauber gearbeitet, alles auf Wettkampf getrimmt. Das Obermaterial ist aus einem Guss, also keine Nähte oder Klebestellen, nur an der Ferse. Dafür eine sehr ausgereifte Sockenbauweise mit der Salomon-typischen Quicklace-Schnürung. Auch wenn er nicht maxi aussieht, die Ferse ist auf 29mm Höhe und Salomon setzt bei dem Modell auf 8mm Sprengung. Die Bauweise sieht man auch auf der Waage, er ist für einen Ultraschuh mit 290 Gramm (UK 8,5) recht leicht.
Die Passform
Hier kann der S/Lab Ultra 3 richtig begeistern. Die Sockenbauweise von Salomon passt zu meinem Fuß perfekt. Der Schuh umschließt meinen Fuß und sitzt wie angegossen, ohne zu eng zu sein. Ich denke, dass ich den Schuh sogar ohne schnüren laufen könnte, so gut passt er. Er ist aber nicht so breit geschnitten wie andere Ultra-Schuh. Auch wenn man im Vorfuß gut Platz hat, er ist eher für schmale und normale Füße geeignet. Dank der Quicklace-Schnürung lässt sich die Ferse auch gut fixieren. Das Material ist eng, trotzdem fühlt sich der Schuh sehr gut an am Fuß, weil das Material angenehm weich ist und an den richtigen Stellen die minimale Polsterung eingebaut wurde.
Die Sohle
Wie gesagt, Solomon setzt beim S/Lab Ultra 3 nicht auf maxi. Die Zwischensohle ist 29/21mm dick und es kommt das sogenannte EnergyCell+-Material zum Einsatz. Es ist eine Zwischensohlenmaterialmischung, die für eine Energierückführung sorgen soll. Sie soll dabei auch recht haltbar sein und reichlich Dämpfung bieten. Auch ist eine Rockplate eingezogen, die den Fuß vor durchstoßenden Steinen schützen soll. Beim Gummi vertrauen die Franzosen auch beim S/Lab Ultra 3 weiter auf ihren eigenen Contagrip-Gummi, der inzwischen auch deutlich langlebiger geworden ist.
Persönlicher Eindruck
Der S/Lab Ultra 3 kann wie jeder Schuh von Salomon aus der S/Lab-Serie mit viel Lauffreude aufwarten. Reinschlüpfen und loslaufen ist dabei das Motto. Der Schuh rollt locker ab und hat immer etwas Vortrieb, die Zwischensohle leistet hier sehr gute Arbeit. Natürlich fühlt sich der S/Lab Ultra 3 aber ganz anders an als die meisten anderen aktuellen Ultra Schuhe. Er ist nicht extrem weich, sondern trotz guter Dämpfung straff abgestimmt. Er ist direkt und lässt den Läufer den Untergrund immer noch spüren. Er zeigt sich als guter Allrounder, der mit jedem Untergrund gut umgehen kann. Egal, ob es nun eine Schotterpiste oder ein winkeliger Waldweg ist. Der Schuh gibt einem immer ein gutes Gefühl und ist dank seiner schlanken Bauweise auch auf technischen Trails gut zu laufen. Auch das Profil ist auf vielen Untergründen gut einsetzbar. Man darf sich allerdings vom Namen S/Lab Ultra nicht täuschen lassen, denn der Schuh ist ein reinrassiges S/Lab-Model und somit von Athleten entwickelt.
Pro&Contra
Pro: Dynamisch, sehr gute Passform, gutes Gewicht
Contra: sehr straff abgestimmt, für wenige Trainierte nur bedingt Ultra tauglich
Fazit Salomon S/Lab Ultra 3
Salomon liefert mit dem S/Lab Ultra 3 einen reinrassigen Ultra-Wettkampfschuh ab. Er ist dynamisch, straff abgestimmt und hat ein breites Einsatzgebiet. Das hat vor und Nachteile, der Nachteil: der Schuh ist vor allem für gut trainierte Ultraläufer geeignet. Wer mit dem S/Lab Ultra 3 50k und mehr laufen will, sollte schon fit sein und eine ordentliche Pace laufen. Der Vorteil: Der Schuh ist ein extrem guter Allroundschuh der auf allen Untergründen top performt. Er ist agil, nicht zu klobig, für Runden unter 30k immer noch ausreichend gedämpft und geschützt, lässt aber immer noch des Gefühl für den Boden zu. Wer also einen super soften, maximal gedämpften Ultra-Schuh sucht wird mit dem S/Lab Ultra 3 keine Freude haben. Wer einen agilen Trailrunningschuh für jeden tag haben möchte, das wird mit dem Schuh seine helle Freude haben. Wer es lieber etwas mehr gedämpft haben möchte, der greift Salomon intern besser zu Ultra Glide (Test).
Empfehlung: Für schnelle Ultraläufer oder als Top-Allrounder für „Normalos“
Herstellerdetails
Mehr Infos zum Salomon S/Lab Ultra 3 findet ihr hier
Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar