Liteville 4 One MK1

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Gravel ist momentan das Zauberwort am Fahrradmarkt. Die Gravel-Bikes boomen und ich wollte einfach mal wissen, warum das so ist und ob so ein Gravel auch was für mich ist. Gut, dass es da mit Liteville einen Hersteller aus Bayern gibt, der mit der „Werksmaschine“ 4 One MK1 heuer ein richtig cooles Gravel-Bike auf den Markt gebracht hat. Wie es der Name schon andeutet, soll es ein Bike sein, welches gleich vier Räder in sich vereint: Gravel-, Cross-, Allroad- und Bikepacking-Bike. Klingt ja ganz cool und ich war schon sehr gespannt auf den Test.

Der erste Eindruck

Also hier haben die Bayern bei mir voll gepunktet. Das gebürstete Alu-Design ohne irgendwelche Aufkleber oder Lackierungen ist der Hammer. Nur am Steuerkopf befindet sich das Liteville Logo, sonst ist der Rahmen einfach nur schön gebürstet. Auffällig ist die EightPins-Variostütze und der SQlab-Sattel. Dazu noch einen schöne, schwarze Gabel und Felgen und Lenker kommen von der hauseigenen Zubehörschmiede Syntace. Auffällig ist auch, dass die Geometrie sehr Mountainbike-orientiert ist. Man sieht sofort, dass hier kein auf Outdoor gepimptes Rennrad vor einem steht. Sondern vielmehr wurde das 4 One MK1 vom Mountainbike hergedacht. Also mit einem eher langen Radstand, langem Reach und gestreckter Sitzposition. Damit hat man auch weniger Druck am Lenker, was ich als angenehm empfunden habe.

Es gibt das 4 One MK1 in zwei Varianten, einmal mit Shimano-Schaltung und einmal mit Sram, ich habe die Sram-Version zum Testen gehabt. Hier kommt als Antrieb die Sram Force 1X11 zum Einsatz und bei den Bremsen die Sram Force. Sehr interessant finde ich, dass die Entwickler von Liteville sogar ein Werkzeug miteingebaut haben. So befindet sich in der Syntace X-12-Hinterradachse sich ein 4er- Innensechskant und ein T 25-Werkzeug. Der Lenker wurde speziell für das 4 One MK1 entwickelt und ist etwas breiter, aber nicht nach außen gewinkelt.

Persönlicher Eindruck

Schon beim Aufsitzen kam der erste aha-Effekt: Das 4 One MK1 von Liteville fühlt sich so gar nicht wie ein Rennrad an. Der Schwerpunkt ist relativ weit nach vorn gerichtet, das liegt an der speziellen Geometrie das Rades. Man sitzt leicht gestreckt, aber doch etwas aufrecht auf dem 4 One MK1. Für einen Biker ist das nur kurz gewöhnungsbedürftig und fühlt sich schnell recht gut an. Generell fühlt sich das 4 One MK1 eher wie ein agiles, sehr leichte XC-Bike an. Es ist quirlig und vermittelt viel Sicherheit. Dazu trägt neben der Geometrie auch der breite Lenker bei.

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Was man allerdings auch sofort zu spüren bekommt, ist der steife Rahmen mit der Starrgabel. Das hat Vor- und Nachteile. Kommen wir zuerst zu den Vorteilen. Durch den steifen Rahmen wird die Kraft sehr gut weitergegeben und man hat das Gefühl, dass die Energie ohne Verluste beim Hinterrad ankommt. Der steife Rahmen vermittelt auch wieder etwas Sicherheit. Der Nachteil ist der mangelnde Komfort. Rahmen und Gabel sind hier gnadenlos, die Dämpfung kommt nur von den Reifen. Auf leichten Schotterwegen kein Problem, wenn´s gröber wird, dann wird’s mit Liteville etwas ungemütlich.

Und auch wenn das Bike eine versenkbare Sattelstütze hat und auch für leichtere Trails geeignet ist, das habe ich mir dann doch nur einmal angetan. Auch wenn der Lenker breit ist und das 4 One MK1 wirklich gutmütig zu fahren ist. Auf einem Trail kommt man damit schnell mal an die „So machts keinen Spaß mehr – Grenze“. Zudem hätte ich mir für steilere Anstiege eine etwas größere Übersetzung gewünscht. Aus meiner Sicht ist die Werksmaschine weder für handfeste Trails noch für die Straße gedacht, sondern eben genau für dazwischen drin. Auf Schotter, Feldwegen usw. fühlt es sich richtig wohl und macht ordentlich Spaß.

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Fazit Liteville 4 One MK1

Ich bin kein Rennradfahrer, sondern begeisterter Mountainbiker. Dennoch macht es ab und zu Spaß, im Tal schöne Runden zu drehen. Doch die müssen für mich abseits der Straßen sein. Auch dürfen die Strecken gerne mal etwas rauf führen, aber eben keine Bike-Touren. Meine Frage war daher: Ist ein Gravel-Bike da genau das Teil, das ich suche? Die Antwort ist: ja. Es macht richtig Spaß mit dem Liteville 4 One MK1 durch die Landschaft zu rollen, neue Orte zu entdecken und dabei auf jedem Untergrund unterwegs sein zu können. In den Bergen würde ich es trotzdem nicht mit meinem Mountainbike tauschen. Als Zweitbike für schöne Ausflüge im Tal, eventuell auch mal mit mehr Gepäck und längere Ausfahrten ist es allerdings super und macht ordentlich Spaß. Ich denke, dass es vor allem ins Alpenvorland perfekt passt.

Pro&Contra

Pro: Leicht, steif, solide Ausstattung, schöne Ausführung
Contra: wenig komfortabel, nicht ganz günstig

Empfehlung: Für schöne, längere Ausflüge in weniger schwerem Gelände.

Herstellerdetails

  • Rahmen: Liteville 4-ONE Mk1
    Oberfläche: Race Black eloxiert oder WorksFinish
    Steuersatz: Syntace SuperSpin
    Gabel: ENVE Carbon
    Schaltgruppe: SRAM Force 1×11, 40 Zähne, 11-42 Kassette
    Kurbel: SRAM Force1, 170/172,5/175mm
    Bremsanlage: SRAM Force1 160/160mm
    Laufrad vorne: Syntace W25i Straight Alu, 12×100, 29˝
    Reifen vorne: Schwalbe G-One, 40-622
    Laufrad hinten: Syntace W25i Straight Alu, 12x142mm, EVO3 29˝
    Reifen hinten: Schwalbe G-One, 40-622
    Tubeless Kit: Syntace Tubeless Kit W25i
    Vorbau: Syntace Liteforce, 50/60/75/90/100mm inkl. Twin Fix
    Vorbau Spacer: Syntace Mega Spacer 2x10mm Spacer
    Lenker: Syntace Racelite Carbon, 460/500mm
    Griffe: Syntace Cork-Tape
    Sattel: SQlab 611 Ergowave, Liteville Edition, 13/14/15cm
    Sattelstütze: EIGHTPINS Seatpost
    Zubehör: Syntace X-Fix 5 & 4mm/5 & TORX 2
    Rahmenlängen: S / M / L / XL / XXL
    Gewicht: 8,1 kg o. Pedale / Rahmenlänge M
    UVP: ab €4140,-

Mehr Infos zum Liteville 4 One MK1 findet ihr hier

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Hier zu sehen ist das integrierte Werkzeug.

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

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