Merrell Moab Flight

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Mit Merrell und Trailrunning ist es wie eine Achterbahn. Es geht rauf und runter, erst gab es einen guten Schuh, dann gab´s wieder nix und im Vorjahr dann die Überraschung. Mit zwei neuen Trailrunning-Modellen meldete sich Merrell zurück. Eines davon habe ich auch bekommen und der MTL Skyfire (Test) hat mich dann im Test richtig überzeugt. Doch dann kam der Rubato (Test) und die Enttäuschung, denn der konnte mich nicht begeistern. Also, neuer Schuh und neue Chance. Diesmal durfte der Moab Flight sein Können unter Beweis stellen. Und so viel sei schon verraten, das Ergebnis ist: Ich weiß nicht so recht.

Der erste Eindruck

Das beginnt schon beim ersten Eindruck. Moab hießen bisher die leichten Hiking-Schuhe von Merrell. Der Moab Flight ist für Trailrunning gedacht, kommt jedoch eher wie ein Sneaker daher. Weiches Obermaterial im „Stricklook“, superdicke Zunge und viel, sehr viel Polsterung an der Ferse. Dafür aber eine nach hinten gezogene Zwischensohle und eine Vibram Außensohle (Vibram EcoStep) und dazu ist er mit 279 Gramm (Größe UK9) eher leicht. Es fällt aber auch, dass er rundum kaum Schutz hat, nur eine angedeutete Zehenkappe. Dazu kommt noch die recht üppige 10mm Sprengung. Die Zunge ist sockenartig verbaut und bei der Schnürung kommen klassische Schuhbänder zum Einsatz. Positiv zu erwähnen ist, dass der Schuh aus 30-100% recycelten Materialien besteht.

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Die Passform

Das Sneaker-Gefühl bestätigt sich dann auch bei der Anprobe. Der Moab Flight ist super soft und wirkt fast überkomfortabel. Die sockenartige Zunge umschließt den Fuß gut, der Vorfuß hat viel Platz und die Ferse eher zu viel. Hier ist auch die extrem weiche Polsterung fast schon unangenehm weich. Dank der Schnürung ergibt sich dann aber doch ein recht kompakter Sitz, der den Fuß schön im Fuß hält. Die 10mm Sprengung fühlt man im ersten Moment kaum. Dafür aber die extrem weiche Dämpfung.

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Die Sohle

Die Zwischensohle des Moab Flight ist es im speziellen, die mich mit dem Schuh hadern lässt. Der FloatPro Schaum soll für leichtes und langes Laufen sorgen. Im ersten Moment sorgt er aber vor allem für ein undefinierbares Gefühl für den Untergrund. Er fühlt sich einfach zu weich an. Das bleibt auch beim Laufen so. Da schlägt er sich zwar besser, als er sich im ersten Moment anfühlt, aber das super Softe bleibt. Dem entgegen steht die Außensohle von Virbam, die überraschend viel Grip bietet. Das Profil ist mittelgrob und die Sohle ist zur Ferse hin etwas verlängert, was im Downhill mehr Grip bringt. Generell rollt er bergab, dank seiner Rockersohle, ziemlich locker dahin und der Gummi bietet Sicherheit.

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Persönlicher Eindruck

Ich war skeptisch beim ersten Loslaufen, doch ich wurde recht schnell überrascht. Ganz so schlimm wie befürchtet ist der Moab Flight nicht. Dank der Rockersohle rollt er recht locker dahin und die weiche Zwischensohle arbeitet vor allem auf hartem Untergrund oder gar Asphalt recht gut. Er bietet beim Cruisen dann viel Komfort. Wenn man dann aber auf die Trails kommt, wird es schon schwieriger mit dem Moab Flight. Die weiche Dämpfung lässt so gar kein Gefühl für den Untergrund aufkommen und Dynamik schon gleich gar keine. Auf Wurzelpfaden oder zwischen Steinen ist man hier gleich mal am Ende mit dem Spaß. Doch auch am Trail ist es vor allem die Vibram Sohle, die den Moab Flight rausreißt, die ist wirklich gut. Vor allem ist sie recht vielseitig, von Schotter über Wurzeln bis hin zu Matsch und Stein kann sie mit allem gut umgehen. Am Grip scheitert es also nie. Das liegt mehr am undefinierbaren Gefühl durch die Dämpfung und dem zu weichen Obermaterial.

Pro&Contra

Pro: Guter Gripp, recht leicht, nachhaltig mit viel recyceltem Material
Contra: Kein Gefühl für den Untergrund, keine Dynamik, wenig Sicherheit auf technischem Untergrund, zu hohe Sprengung

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Fazit Merrell Moab Flight

Irgendwie verstehe ich Merrell nicht. Da haben sie 2020 zwei richtige Knaller für die Trailrunner gebracht und jetzt kommt der Moab Flight. Der Schuh ist einfach unglaublich weich und komfortabel. Das macht ihn für Trails nur bedingt tauglich. Sehr positiv überrascht hat mich die Außensohle, die wirklich viel Grip bietet und auch vielseitig einsetzbar ist. Sie ist es auch, die dem Schuh dann auch eine Berechtigung gibt. Denn für ganz lockere Läufe, für das Cruisen auf Wald- und Wiesentrails ist er durchaus geeignet. Hier bietet er jede Menge Komfort und rollte locker dahin. Will man allerdings Gas geben oder auf technische Trails, dann kommt man mit dem Moab Flight sofort an seine Grenzen. Wenn Merrell einen komfortablen Einsteigerschuh für Wald- und Wiesentrails mit Asphaltanteil bauen wollte, dann wars ein Volltreffer.

Empfehlung: Der Moab Flight ist vor allem für Trail-Einsteiger gut geeignet. Vor allem auf sehr einfachen Wegen rollt er locker dahin und verlangt auch nichts vom Läufer. Also für Einsteiger, Asphalt-Umsteiger und Schwergewichte die Komfort suchen.

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Herstellerdetails

  • Gewicht: 230 Gramm
    Sprengung: 10mm
    Schnürung: Schuhbänder
    Dämpfungsmaterial: FloatPro
    Außensohle: Vibram EcoStep (30 % aus recycelter Gummi)
    Obermaterial: Mesh (70 % recyceltes Material)
    Membran: Keine
    UVP: € 125,-

Mehr Infos zum Merrell Moab Flight findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

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