Dynafit kennzeichnet seine Race-Produkte im Winter schon länger mit dem Namen DNA. Nun gibt es auch eine Trailrunning-Linie mit dem DNA-Kürzel. Besonders spannend ist hier vor allem der neue Schuh, der Alpine DNA. Dieser wurde mit Spannung erwartet, nicht zuletzt, weil Dynafit vor allem bei diesen leichten, schnellen Schuhen sich über die Jahre schon einen guten Namen gemacht hat. Der Alpine DNA tritt in die Fußstapfen des Feline Up Pro (Test).
Der erste Eindruck
Die DNA-Serie wird gekennzeichnet durch die Farbgebung, schwarz-weiß mit orangen Akzenten. Das ist auch beim Alpine DNA so. Der Schuh ist eine komplette Neuentwicklung und sieht dem Feline kaum ähnlich. Aber er sieht auf jeden Fall schnell aus. Auffällig sind die sockenartige, gut gepolsterte Neoprenzunge und auch die Bauweise. Vor allem das Kunststoffmaterial im oberen Schaftbereich, genannt Adaptive Fit-System, machte mich am Anfang skeptisch. Es wirkt übertrieben technisch. Bekannt ist das hochgezogene Mesh über die Schnürung, hier kann man auch die Schuhbänder verstauen. Die Ferse ist auch wieder mit dem Kunststoff versehen und sie wirkt sehr kompakt. Der Schuh ist rundum gut geschützt und mit einem Zehenschutz versehen. Bei der Sohle setzt Dynafit auf den Megagrip Litebase-Gummi von Virbam. Das Gewicht liegt bei und die Sprengung bei 6mm und das Gewicht bei 294 Gramm (UK 9).
Die Passform
Der Alpine DNA wirkt auf den ersten Blick extrem schmal, was er aber gar nicht ist. Ja er hat eine kompakte Passform, aber er passt nicht nur an schmaler Füße. Generell gibt sich der Schuh deutlich komfortabler als er aussieht. Die Polsterung ist zwar sehr zurückhaltend, er sitzt straff am Fuß, aber trotzdem ist der Alpine DNA sehr bequem zu tragen. Man hat trotz der 6mm Sprengung das Gefühl sehr tief im Schuh zu stehen, das gibt ein sicheres Gefühl. Das Mesh über der Schnürung macht das Anpassen zwar ein wenig umständlicher, trotzdem ist das Mesh weit genug, um die Schnürung auch im Vorfuß gut anpassen zu können. Vor allem im Bereich der Ferse ist der Sitzt richtig gut, hier scheint dieses Adaptive Fit-System sehr gut zu arbeiten. Wer es enger will oder braucht, für den hat Dynafit auch einen „Volume Reducer“ beigelegt, mit dieser Einlegesohle kann man den Schuh enger machen.
Die Sohle
Gott sei Dank, möchte man fast sagen, setzt Dynafit beim Alpine DNA nicht auf den hauseigenen Pomoca-Gummi, sondern besinnt sich einer alten Partnerschaft und spendiert dem Schuh eine Vibram-Sohle. Der Megagrip-Gummi ist zweifelsfrei einer der besten am Markt und in der Litebase-Version auch sehr leicht. Bei der Außensohle kommen breite, grobe 4mm Stollen zum Einsatz die ordentlich für Vortrieb sorgen. Trotzdem sind sie auch auf hartem Untergrund noch gut laufbar. Die Zwischensohle ist minimalistisch und sorgte bei mir für eine Überraschung, denn die ist richtig komfortabel. Der Schuh hat auch einen leichten Rocker und rollt gut ab.
Persönlicher Eindruck
Schon auf den ersten Metern überrascht mich der Alpine DNA. Er rollt unglaublich locker und lauffreudig dahin. Das kannte man bei Dynafit so bisher nur vom Alpine Pro (Test) und dem Ultra 100 (Test), aber nicht von Feline & Co. Beim Alpine ist es den Südtirolern offenbar gelungen, die Alpine Pro- Gene rüberzubringen. Der Alpine DNA wirkt ganz und gar nicht wie eine Bergziege, die es nun steil und schroff haben will. Nein, er lässt sich sogar cruisen, nichtsdestotrotz spürt man jedoch, dass der Schuh richtig gelaufen werden will. Er treibt an und lädt zum Schnelllaufen ein. Dabei ist ihm der Untergrund nahezu egal. Der Alpine DNA schlägt sich sowohl auf Schotterpisten wie engen Trails gut. Dabei begeistert zum einen die lauffreudige und dynamische Zwischensohle in Kombination mit der überzeugenden Vibram-Gummimischung an der Außensohle und zum anderen die gute Passform. Der Schuh sitzt bombenfest am Fuß. Dazu kommt noch das gute Gefühl für den Untergrund, hier hat Dynafit einen sehr guten Spagat zwischen Schutz und doch noch Gefühl gefunden.
Pro&Contra
Pro: sehr vielseitig, lauffreudig und dynamisch, super Passform
Contra: das Mesh über der Schnürung macht das Schuhbinden etwas fummelig
Fazit Dynafit Alpine DNA
Als ich den Schuh ausgepackt habe, dachte ich, da kommt wieder eine klassische Dynafit-Rennsemmel. Leicht, bockhart und vor allem für sehr technisches Gelände gebaut – aber da habe ich mich gewaltig getäuscht. Der Schuh überraschte mich vor allem mit seiner Vielseitigkeit. Zum einen ist er überraschend komfortabel für einen Schuh, der als Rennmodell positioniert ist. Die Passform ist straff, aber nicht kompromisslos eng und die Dämpfung ist straff, aber nicht kompromisslos. Zum anderen begeistert er mit großer Lauffreude, wirkt dynamisch und auch gut gedämpft. Auch wenn der Alpine DNA als Race-Schuh positioniert wird hat er für mich großes Potential als Allrounder. Mit dem Alpine DNA kann man sowohl aus Spaß auf der Hausrunde ballern, technische Skyraces gewinnen oder auch lange Trainings-Longruns absolvieren. Für mich ist hier Dynafit ein großer Wurf gelungen. Bleibt nur noch zu hoffen, dass auch die Haltbarkeit besser als beim Feline Pro ist. Nach 80km zeigt er zumindest noch keine Probleme.
Empfehlung: Natürlich für alle Race und Speed Freaks, aber durchaus auch als Allroundschuh mit breitem Einsatzgebiet.
Herstellerdetails
Mehr Infos zum Dynafit Alpine DNA findet ihr hier
Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.
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