Den Caldera hat Brooks heuer in seiner nun schon fünften Version auf den Markt gebracht. Brooks lieferte erst im Vorjahr mit dem Catamount (Test) eine spannende Neuheit und mit dem Cascadia haben die Amerikaner einen der Trailrunning-Klassiker im Programm. Beim Caldera taten sie sich bisher allerdings schwer, mich zu überzeugen. So viel kann ich schon verraten: Mit der 5. Version hat es Brooks nun allerdings geschafft.
Der erste Eindruck
Mit dem Caldera 5 geht Brooks klar in die Richtung Maximalschuh. Die Sohle ist noch einmal üppiger geworden als bei der Version 3 (Test). Den 4er hatte ich leider nicht zum Testen bekommen. Doch bei der neuen Version hat man das ganze einfach konsequenter in Richtung Trailrunning umgesetzt. Bei der Oberkonstruktion setzt Brooks auf eine fix angenähte Zunge und wenig Schnickschnack. Der Caldera 5 ist gut geschützt mit einer Gummierung nahezu rundherum. Typisch für Brooks hat auch der Caldera 5 die Möglichkeit eine Gamasche anzuhängen. Bei der Schnürung kommen normale Schuhbänder zum Einsatz, hier gibt’s auch eine Möglichkeit, die Bänder mit einer Schlaufe zu fixieren. Die Sprengung liegt bei 4mm und das Gewicht bei 302 Gramm (UK 8,5). Damit liegt er als Allrounder ganz gut.
Die Passform
Der Caldera 5 ist durch und durch komfortabel. Das merkt man schon beim ersten Reinschlüpfen. Alles ist schön weich gepolstert. Auch wenn die Zunge etwas dünn ist, schneiden die Schuhbänder nicht ein, sie verteilt den Druck aber schön. Der Halt ist sehr gut um Schuh, aber nicht bombenfest. Hier kann man mit der Schnürung den Halt in der Ferse sehr gut dosieren. Den finde ich aber generell gut, lediglich im Mittel- und Vorfußbereich ist der Schuh selbst sehr weich, was leichte Abstriche beim Halt gibt. Der Schuh ist auch eher weiter geschnitten.
Die Sohle
Hier ist aus meiner Sicht die größte Unterschied zum 3er, denn der Caldera 5 ist nun ein richtiger Trailschuh geworden. Das Profil hat nun auch den Namen verdient. Der Schuh hat ordentliche Stollen, die sehr gut zupacken. Dazu kommt noch eine Maximal-Zwischensohle, welche den Komforteindruck des Schuhs unterstreicht. Hier verarbeitet Brooks sein BioMoGo DNA-Dämpfungsmaterial. Es ist beim Caldera 5 weich abgestimmt. Das macht den Schuh zwar etwas weniger dynamisch, aber dafür super komfortabel. Mit den 4mm Sprengung fühlt sich der Schuh auf den Trails richtig wohl und man hat das Gewühl, tief und sicher zu stehen.
Persönlicher Eindruck
Mit dem Caldera 5 hat Brooks diese Modell von einem Pseudo-Trailschuh zu einem richtigen Trailschuh gemacht. Keine Frage, der Caldera 5 ist noch immer kein Schuh für die harten, technischen alpinen Trails, aber er schlägt sich in leichtem Gelände sehr gut. Was mich echt sehr überrascht hat, ist die besonders griffige Außensohle. Das Profil packt ordentlich zu, frisst sich nicht voll und ist auch auf hartem Untergrund gut laufbar. Und das passt auch zum Gesamtbild des Caldera 5. Er ist eine sehr angenehm zu laufender, aber gemütlicher und gutmütiger Schuh. Trotzdem schlägt er sich auch auf Wurzeln und Steinen ganz gut. Lediglich das weiche Obermaterial und die gut gedämpfte Sohle schränken ihn dann etwas ein, noch technischer gehen zu können. Mit der üppigen Dämpfung spürt man auch den Untergrund kaum mehr und es fehlt ihm etwas Dynamik. Das ist aber kein Problem, denn in den Apen oder bei einem 10k Rennen würde ihn wohl sowieso keiner tragen.
Pro&Contra
Pro: Gute Passform, sehr komfortabel, griffige Sohle, vielseitig, gutes Preis/Leistungs-Verhältnis
Contra: Wenig Dynamik
Fazit Brooks Caldera 5
Brooks hat den Caldera an den richtigen Stellen verbessert. Endlich hat er ein ordentliches Profil und die üppige Zwischensohle passt genau zu dem Schuh. Er ist gemütlich und gutmütig, er fordert den Läufer nicht sondern lädt zum Cruisen ein. Dabei bietet er aber auch viel Schutz, mit einer Rundumverstärkung und der üppigen Sohle. Damit geht zwar die Dynamik verloren und auch das Gefühl für den Untergrund. Das stört mich beim Caldera 5 aber wenig, denn ich sehen ihn als gemütlichen Trainingsschuh für alle möglichen Untergründe. Das reicht vom Asphalt bis zu Wurzeltrail. Er schlägt sich überall ordentlich. Man darf sich allerdings keine Rennsemmel erwarten.
Empfehlung: Der Brooks Caldera 5 eignet sich hervorragend für die gemütliche Abendrunde oder den Longrun am Wochenende, bei dem vielleicht auch ein paar Asphaltkilometer zu bewältigen sind. Der Caldera 5 eignet sich auch besten für Trail-Einsteiger und schwere Läufer und Läufer mit breiten Füßen.
Herstellerdetails
Mehr Infos zum Brooks Caldera 5 findet ihr hier
Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.
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