Coros Apex Pro Sportuhr

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Coros schickt sich an Garmin & Co herauszufordern. Vor allem mit unglaublicher Akkuleistung hebt sich die Firma von der Konkurrenz ab. Ich durfte ja schon das Topmodell Vertix testen, nun war die „kleine Schwester“, die Apex Pro an der Reihe. Schon die Vertix (zum Test) vermocht zu gefallen, doch bei einem recht hohen Preis. Die Apex Pro ist etwas günstiger, bei nahezu gleicher Leistung.

Der erste Eindruck

Bei der Vertix hatte ich kritisiert, dass sie wie eine Fenix 6-Kopie aussieht, das ist bei der Apex Pro jetzt anders. Ja klar, Uhren sehen sich immer ähnlich, aber hier hat Coros doch einen eigenen Weg gefunden. Auffällig ist auch bei der Apex Pro die Krone an der Seite. Sie ist einer der drei Knöpfe, mit der man die Uhr bedient. Wobei es eigentlich nur die Krone und einen weiteren Knopf braucht. Der Oberste ist nur für das Licht. Über die Krone steuert man durch das Menü, welches sehr übersichtlich gestaltet ist. Man kann durch die Pulsaufzeichnung, Höhenmeter, Luftdruck, Temperatur, Sonnenaufgang/-untergang und Handynachrichten scrollen. Zum Training drückt man die Krone und kann den Sportmodus auswählen. Hier sind viele Sportarten installiert, nur Mountainbiken nicht (warum auch immer). Skimo gibt’s hingegen. Über die Krone kommt man auch in das System, zum Trainingsplan und dem „AI Trainer“. Das ist der Ort, wo man seine Aufzeichnungen findet. Das Touchdisplay ist nur einsetzbar, wenn es darum geht, durch Grafiken zu scrollen. Mit 59 Gramm ist die Apex Pro recht leicht.

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Die Funktionen

Wie immer, gehe ich hier nicht auf alle Funktionen der Uhr ein, die findet ihr auf der Homepage. Ich konzentriere mich auf die wichtigen Funktionen fürs Trailrunning, MTB gibt’s leider noch nicht. Natürlich ist bei der Apex Pro ein OHR verbaut, also mit der Pulsmessung am Handgelenk. Dazu misst sie auch die Sauerstoffsättigung im Blut. Diese kann zwar immer angezeigt werden, doch erst ab 2500m Seehöhe wird eine Einschätzung dazu angezeigt. Leider werden die SpO2-Daten, wie sie von Coros genannt werden, nur an der Uhr und nicht in der App angezeigt. Man sieht also keine Entwicklung. Wer gerne viele Details zu seinem Laufstil haben will bekommt bei der Apex Pro auch Laufeffizienzwerte wie Schrittfrequenz, Schrittlänge, Bodenkontaktzeit, Links-Rechts-Balance und sogar die Wattmessung angezeigt.

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Natürlich kommen die Standards wie ein barometrischer Höhenmesser, GPS/Glonass/Galileo, Kompass, Thermometer, Beschleunigungssensor und Gyroskop, HF-Zonen, HF-Alarme, Erholungszeit, Puls beim Schwimmen usw. dazu. Gut gefällt mir, dass man die Apex Pro, wie schon auch das Topmodell Vertix, sehr gut an seine Bedürfnisse anpassen kann. So kann man das Display komplett spiegeln. Wenn man zum Beispiel die Uhr rechts trägt, kann man das Display so ausrichten, dass die Krone wieder zur Hand zeigt. Ein strukturiertes Training kann man leider nur auf der App erstellen.

Leider ist es noch nicht möglich, ein solches von anderen Plattformen auf die Uhr laden, wie zum Beispiel von TrainingPeaks. Hier ist Coros aber bereits in der Entwicklung. Man kann aber wie von den anderen Herstellern gewohnt seine Trainingsdaten mit Strava, TrainingPeaks und Co. synchronisieren. Das funktioniert auch sehr unkompliziert, wie auch die Kommunikation mit dem Handy. Navigiert wird mittels Pfad (Nach dem Test ist auch eine Waypoint-Navigation dazu gekommen). Das funktioniert ganz ok, aber auch nicht großartig. Vor allem auch, da es recht umständlich ist, einen GPX-Track auf die Uhr zu bekommen.

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Sportmodi

Hier sind die verschiedensten Sportmodi vorinstalliert, vom Trailrunning über Skimo zu Schwimmen (In- und Outdoor) bis hin zu gekoppelten Einheiten wie Triathlon. Leider fehlt ein MTB-Modus. Die Sportmodi können zudem frei programmiert werden, also wie die einzelnen Anzeigen aussehen und was angezeigt wird. Umstellen kann man das allerdings nur an der App, nicht über die Uhr selbst, womit eine Anpassung während des Trainings nicht möglich ist. Die angezeigten Informationen sind aber schön präsentiert und die Lesbarkeit ist gut. Die Steuerung erfolgt ausschließlich über die Knöpfe, nicht über den Touchscreen. Einen Nachteil gibt es auch im Skimo-Modus, hier kann man nur einen Aufstieg und eine dazugehörige Anfahrt aufzeichnen, also mehrfache Auf- und Abstiege sind nicht möglich. Das ist etwas ärgerlich, ließe sich aber auch mit einem Update beseitigen.

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Display und Akku

Das Display der Coros Apex Pro ist 1,2 Zoll und hat eine Auflösung von 240×240, damit ist die Anzeige gleich groß wie bei der Vertix. Das Display ist aber gut gestaltet und lässt sich leicht ablesen. Das Watchface kann ebenfalls angepasst werden, es gibt allerdings nur eine kleine Auswahl an vorgegeben Watchfaces, die alle eher recht poppig sind. Mir gefallen sie aber gut.

Nun kommen wir zu einem wichtigen Punkt bei der Apex Pro, zum Akku. Hier zeigt Coros auch bei der Apex Pro beeindruckende Werte. Bei normalem täglichem Gebrauch hält der Akku 30 Tage durch. Wenn man sie im UltraMax-Modus betriebt, hat man 100 Stunden Zeit. Im normalen GPS-Modus sind es immer noch 40 Stunden. Das sind schon sehr beeindruckende Zahlen. Sehr auffällig ist auch, dass die Apex Pro superschnell geladen ist. Werksangabe ist 2 Stunden, aber lange hat es bei mir aber nie gedauert.

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GPS und OHR

Wie von den Mitbewerbern bekannt, kommt auch bei der Coros Apex Pro der Sony GPS-Chip zum Einsatz. Wie schon so oft an dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass es bei GPS-Uhren keine 100%ige Genauigkeit gibt und es das auch nicht braucht. Denn um ein paar Meter auf oder ab geht’s wirklich nicht zusammen. Ich weiß, manche sehen das anders, ich sehe es halt so. Aus meiner Sicht ist die Coros aber wirklich sehr genau, sie leistet sich kaum Ausreißer und bleibt sehr gut am Weg.

Nicht vollständig begeistern kann mich der OHR, als die Pulsmessung am Handgelenk. Vorab möchte ich aber klarstellen, dass mit OHR keine 100% genauen Pulsdaten erhoben werden können, das ist schon biologisch nicht möglich. Die Apex Pro liefert zwar bessere Werte als die Vertix, doch ganz zufrieden bin ich auch damit nicht. Es gibt immer wieder Ausreißer. Also, wer es genau wissen will, greift auf den Pulsgurt zurück. Hier kann die Vertix mit jedem Bluetooth Gurt am Markt verbunden werden, ich empfehle den Polar H10. Wer grob wissen will, wo der Puls umgeht hat aber auch mit dem OHR das Auslangen.

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Konnektivität und App

Bei Coros gibt es keine Online-Plattform, sondern ausschließlich eine App. Über sie erfolgt die Einstellung der Uhr und die Auswertung. Die Kommunikation ist leider nicht immer störungsfrei.  Die Trainingsdaten sollten von selbst übertragen werden, das passiert auch meistens, aber eben nicht immer. Die Auswertung der Trainingsdaten über die App ist ok, aber nicht wirklich prickelnd. Hier muss man auf Strava und Co ausweichen. Apropos Strava: Hier werden die Trainingsdaten zwar übertragen, Segmente können aber leider nicht angezeigt werden. Die App ist schön gestaltet, auch recht übersichtlich und gut geeignet, um die Einstellungen usw. zu managen. Für die Auswertung ist es mir allerdings zu wenig. Auch sonst kann sich die Apex Pro dank ANT+ mit Zubehör verbinden.

Pro&Contra

Pro: Lange Akku, gutes Bedienkonzept mit Krone und Touchscreen
Contra: Nicht stabile Kommunikation mit dem Handy, Auswertung nur über App, fehlende Sportmodi

Uhr

Fazit Coros Apex Pro

Die APEX Pro von Coros ist wie auch die Vertix eine interessante Alternative zu den bekannten Produkten anderer Hersteller. Sie bietet ein einfaches und schlüssiges Bedienkonzept. Vor allem die Bedienung über die Krone gefällt mir. Auch, dass die ganzen Laufeffizienzwerte mit an Bord sind gefällt mir gut. Das macht sie vor allem für Läufer und Trailrunner interessant. Sogar eine Wattmessung ist mit dabei. Als Nachteil würde ich die App bezeichnen. Sie bietet mir zu wenig Möglichkeiten, die üppigen Daten übersichtlich auszuwerten. Bei der Vertix hatte ich noch den Preis von 599 Euro kritisiert, die Apex Pro liegt mit 499 drunter und ist auch meiner Sicht damit auch besser im Preis/Leistungsverhältnis. Für unter 500 Euro bietet sie wirklich viele Funktionen, auch wenn manche fehlen, wie Strava Live Segmente, ein MTB Sportmodi oder strukturiertes Training von anderen Plattformen.

Empfehlung: Für Leute, die nicht mit dem Mainstream mit schwimmen wollen und eine sehr gute Laufuhr suchen.

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Herstellerdetails

  • Displayauflösung: 240 x 240 Pixel
    Displayart: Touch Screen Always On, Memory LCD
    Material Display: Saphirglas mit diamantartiger Beschichtung
    Material Fassung: Grade 5 Titan-Legierung
    Material Gehäuse: Aluminium
    Material Armband: Silikon
    Armbandbreite: 22 mm
    Maße: 47 x 47 x 13,4 mm
    Gewicht: 59 g
    Verbindung: BT4.2 (BLE) für Smartphones, ANT+ für Zubehör
    Wasserdicht: bis 100 m
    GPS, GLONASS, Beidou: Ja
    UVP: € 499,-

Mehr Infos zum Coros Apex Pro findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.

2 Kommentare

  1. SKIMO Funktion wurde upgedated und funktioniert jetzt wunderbar.
    Auch das Übertragen von GPS (.gpx) Files funktioniert meiner Meinung nach sehr einfach. Hatte damit keinerlei Probleme.
    Fehlende Sportmodi bezieht sich bestimmt auf die MTB Funktion, da kann man einfach die Radfunktion nehmen und das Display dementsprechend einstellen. Also auch nicht wirklich ein Nachteil.
    TOP Uhr würde sich sagen, hatte zuvor jahrelang Suunto Modelle und bereue den Wechsel keinesfalls.

    • Gut, dass Coros bei der SKIMO Funktion nachgebessert hat. Das war auch nur eine Kleinigkeit, hat mich aber gestört.
      Ich sage ja nicht, dass ich Probleme mit der Übertragung der GPS Daten hatte, es ist nur umständlich meiner Meinung nach, wenn ich den Track erst am PC plane, dann auf das Handy überspielen muss um ihn dann auf die Uhr zu überspielen.
      Richtig, das mit dem MTB Modus schreibe ich ja auch. Und auch hier hast du recht, das kann man mit dem Radfahr-Modus auch machen, aber darum geht´s nicht. Dann bräuchte ich nur einen Modus, den ich mir dann anpasse. Bei einer Uhr in der Preislage erwarte ich mir einen MTB Modus, ganz einfach.
      Und ja du hast recht, die Apex Pro ist eine Top Uhr.

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