Es tut sich wieder etwas in der Sportschuhindustrie. Auf der Straße hält Carbon Einzug und macht die Läufer schneller und auch am Trail tut sich wieder etwas. Neue Materialien halten Einzug und machen die Schuhe leichter und schneller. Das Knowhow von der Straße hat auch die Firma Brooks geholt und da haben die Amerikaner viel Erfahrung. Mit dem Catamount bringt Brooks ein ganz neues Modell, das sich deutlich von Cascadia und Co abhebt. Ein neues Zwischensohlenmaterial soll Speed auf die Ultrastrecke bringen. Die Zielsetzung des Catamount steht auf der Zunge des Schuhs: „Designed and built for 100 miles of run happy“
Der erste Eindruck
Ich finde das Design des neuen Brooks Catamount sehr schön. Das Weiß mit dem Hellblau kann schon was, auch wenn er damit auf den ersten Blick nicht wie ein Trailschuh aussieht. Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, deshalb wird der Catamount sicher für Diskussionen sorgen. Schreibt mir doch im Kommentar, wie ihr ihn findet. Aber beim genaueren Hinschauen sieht man schon den Trail-Fokus des Schuhs. Er hat eine Profilsohle und einen Rundumschutz. Alles aber auf leicht getrimmt, denn das Gewicht liegt bei 280 Gramm, was für einen Ultra-Schuh nicht viel ist. Der Oberbau besteht aus einem weichen Mesh-Material, komplett ohne Nähte versteht sich und die dünne Zunge ist an der Mittelsohle fixiert, damit sie nicht verrutschen kann. Sie ist auch nur recht wenig gepolstert. Bei der Schnürung setzt Brooks auf normale Schuhbänder und die Sprengung liegt bei 6mm. Dazu kommt die bei Brooks Trailschuhen typische Gamaschenfixierung an der Ferse.
Die Passform
So wie er aussieht, passt er auch. Der Catamount passt sich dem Fuß schön an, wirkt weich, aber nicht zu weich und sehr angenehm am Fuß. Durch die befestigte Zunge kommt etwas Sockenfeeling auf. Man steht gefühlt recht tief im Schuh. Die Schnürung vermag es den Fuß gut im Schuh zu fixieren, da gibt es kein Rutschen. Die Ferse sitzt bei mir bombenfest. Der Schnitt ist normal, würde ich sagen, die Zehenbox ist nicht sonderlich breit wie sonst bei vielen Ultraschuhen. Auch wenn die Zunge dünn ist, verteilt sie den Druck gut und so spürt man die Schnürung nicht negativ.
Die Sohle
Sie ist das Herzstück des Catamount, die neue Zwischensohle. Zum Einsatz kommt die mit Stickstoff angereicherte DNA Flash-Dämpfung. Sie soll gut dämpfen, aber viel Energie rückführen und dazu auch leicht sein. Hier kommt die Technik von der Straße und soll auch die Trailrunner schneller machen. Dazu kommt die Ballistic Rock Shield-Platte im Mittel- und Vorfuß, um den Fuß vor Steinen usw. zu schützen. Und auch bei der Außensohle gibt es eine Neuentwicklung von Brooks selbst. Hier kommt der ebenfalls neu entwickelte TrailTrack-Gummi zum Einsatz. Das Profil ist grob, aber feingliedrig. Die Stollen sind nicht besonders tief, aber viele. Die Zwischensohle ist nicht so hoch wie bei Hokas, wirkt aber optisch recht üppig. Wenn man den Schuh aber anzieht kommt ein Aha-Effekt: „Der ist gar nicht so weich wie er aussieht.“
Auf der Strecke
Und genau das spürt man auch auf der Strecke. Der Catamount ist straff abgestimmt und will gelaufen werden. Da kommt kein Sofagefühl auf, sondern pure Lauffreude. Der Catamount ist dynamisch und lädt zum schnellen Laufen ein. Dabei ist ihm der Untergrund ziemlich egal. Er gibt immer ein dynamisches Feedback, aber nie zu viel das es Trampolinartig wirkt, sondern immer wohl dosiert und nie zu soft. Auch das Abrollverhalten ist dementsprechend, die Schuh treibt einen förmlich immer nach vorne und will gelaufen werden. Trotzdem überfordert er den Läufer nicht. Dank seiner breiten Auflagefläche und der straffen Zwischensohle vermittelt er viel Sicherheit. Auch den Untergrund lässt er spüren, geschützt vor dem Schlimmsten, aber man spürt den Trail. Auch das macht richtig Spaß. Der Grip überrascht, denn an sich traut man dem Profil nicht zu viel zu. Es wirkt fast zu fein, aber das täuscht. Die Stollen packen ordentlich zu und bringen mehr Grip als erwartet. Auch auf weichem Waldboden oder auf Wiesen. In tiefem Terrain kommt es allerdings an seine Grenzen, so auch auf nassen Wurzeln. deutlich später als vorher gedacht. Der Catamount bleibt immer berechenbar. Dank des guten Halts und der straffen Sohle fühlt sich der Catamount auch in alpinem, technischem Gelände sehr wohl.
Fazit Brooks Catamount
Wow, was für ein Schuh. Ich muss gestehen, ich bin begeistert. Brooks schafft mit dem Catamount den Spagat zwischen Komfort, Schutz, Dynamik und Leichtigkeit. Ich bin bisher noch kaum einen Trailschuh gelaufen, der so viel Lauffreude mitbringt. Der Catamount rollt gut ab, die Dämpfung ist dynamisch, aber nicht wie ein Trampolin, sondern ganz feinfühlig. In dem Schuh fühlt man sich auf jedem Trail sicher und die Passform ist großartig. Für mich ist der Catamount nicht nur ein sensationeller Ultra-Schuh, sondern gehört klar zu den drei besten Trail-Schuh-Neuheiten des Jahres. Der Catamount ist ein Schuh für alle Fälle, der Trailspaß garantiert. Sorry, mehr kann ich dazu wirklich nicht sagen.
Mehr Infos zum Brooks Catamount findet ihr hier
Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.
Habe ihn ebenfalls ausprobiert, aber aufgrund von zu wenig grip in tiefen a realen, ob nun Schlamm, Sand oder Wurzeln, als traulschuh aussortiert.
Dank toller responsiveness ung dutem grip und Passform aber ein toller straße plus Light trail. Schuh für schnelle ettapen!
Also das er in tiefem Untergrund nicht gut funktioniert ist aber schon auf den ersten Blick klar. Auf festen Trails, aber auch Wurzeln und Steine funktioniert er allerdings bestens. Zumindest hatte ich da keine Probleme damit.