Es gibt keinen Schuh, der sich in den vergangenen Jahren mit jedem Update so sehr geändert hat wie der Fresh Foam Hierro von New Balance. Inzwischen gibt es ihn in der 5. Version und die unterscheidet sich wieder klar vom Vorgänger. Gedacht ist der Schuh klar für lange Trainings oder Läufe jenseits der 30k Marke bis hin zu Ultras. Und hier wissen die Schuhbauer von New Balance was sie tun. Denn mit dem Modelle Leadville haben sie schon Ultraschuh gebaut, wo andere noch nicht einmal wussten, dass es Trailrunning gibt.
Der erste Eindruck
Über die Optik lässt sich bekanntlich streiten und der Fresh Foam Hierro hat schon immer die Geister geschieden, was sein Äußeres betrifft. Im Gegensatz zu Version 3 und 4, die vor allem mit Neon-Farben auffielen, gibt sich der Fresh Foam Hierro V5 dezenter, aber alles andere als unauffällig. Dezentes Gelb mit Blau und ein großes N, so kommt mein Testschuh daher. Inzwischen gibt es ihn auch in Schwarz-schwarz. Auffällig ist aber wieder das Obermaterial. Auch hier experimentiert New Balance schon seit Jahren und jeder Version des Fresh Foam Hierro hat ein anderes Obermaterial. Das ist auch bei der V5 so. Es ist kein typisches Mesh-Material aber auch nicht mehr so Gummiartig wie bei V3 und V4. Es wirkt wie ein sehr steifes Mesh. Das Obermaterial wird dabei auch über die Zunge gezogen und mit den Schuhbändern verbunden. Verschwunden ist die Sockenbauweise der Vorgänger. Auffällig ist auch der Übersatz der Außensohle an der Ferse, die bergab mehr Grip bringen soll. Mit 343 Gramm ist er nicht gerade ein Leichtgewicht.
Die Passform
Ich muss sagen, dass New Balance der erste Hersteller war, der die Sockenbauweise richtig beherrscht hat. Deshalb hat es mich etwas überrascht, dass der Fresh Foam Hierro V5 diese nicht mehr hat, sondern normal gebaut wird. Nur die Zunge ist seitlich fixiert. Trotzdem ist die Passform wieder sehr gut und er fühlt sich sehr komfortabel an. Die Polsterung ist angenehm und der Schnitt des Schuhs umschließt den Fuß schön. Auffällig ist, dass er im vorderen Bereich etwas flacher gehalten wurde. Das gibt einem im Vorfuß etwas mehr Halt, er ist aber schön breit, damit die Füße auch bei langen Läufen noch genügend Platz finden.
Die Sohle
Bei der Zwischensohle kommt nun die neueste Version des New Balance Dämpfungsmaterials und Namensgeber der Schuhs, der Fresh Foam X zum Einsatz. Er dämpft sehr gut, gibt Energie zurück und hat sich über die Jahre gut entwickelt. Am Anfang konnte ich mit dieser Zwischensohle nichts anfangen, mit jedem Modell wurde der Fresh Foam aber verbessert und ist nun sehr gut. Er dämpft ordentlich, lässt einen aber auch noch den Untergrund spüren. Die Sprengung liegt bei 8mm. Die Außensohle liefert Vibram mit der Megagrip-Mischung zu. Das Profil ist nicht zu grob, aber ausreichend auch im Gelände zu bestehen. Wie gesagt, soll der verlängerte Gummi den Grip vor allem im Downhill erhöhen.
Auf der Strecke
Anziehen und loslaufen, dann sieht man, was der Fresh Foam Hierro V5 wirklich kann und das ist viel. Der Schuh rollt sehr locker ab, egal ob man nun Mittelfußläufer, Vorfußläufer oder mehr über die Ferse läuft. Er vermittelt sofort Lauffreude und lässt sein Gewicht sehr schnell vergessen. Ganz im Gegenteil, man hat das Gefühl mit dem Schuh ewig laufen zu können. Zu Beginn tut man sich nur mit dem Obermaterial etwas schwer. Es ist recht steif und bockig zu Beginn, das legt sich aber nach einigen Läufen und es wird weicher und passt sich dem Fuß immer besser an. Der Halt im Fuß ist aber generell großartig, das kommt zu einem Teil auch von dem flachen Vorfuß den auch bei Hangquerungen guten Seitenhalt liefert. Auch wenn der Schuh gut gedämpft ist, spürt man den Untergrund noch ausreichend und er fühlt sich nicht überdämpft an. Beim Grip braucht man über die Eigenschaften der Vibram Megagrip Mischung nicht mehr viel sagen. Dieser Gummi funktioniert einfach, auch auf nassem Stein oder Wurzeln. Das Profil ist für lange Strecken ausgelegt und bietet ausreichend Halt, auch wenn es etwas weicher wird. Nur wenn es sehr weich oder tief wird, kommt es an seine Grenzen.
Fazit New Balance Fresh Foam Hierro V5
Der Fresh Foam Hierro V5 ist eine weitere Verbesserung zu seinen Vorgängern und das sogar eine Deutliche. Wenn sich nach ein paar Läufen das Obermaterial angepasst hat ist der Schuh wirklich großartig. Er läuft sich locker und angenehm, vermittelt viel Sicherheit auch im Downhill und lässt sich sogar recht flott laufen. Auch wenn er mit 343 Gramm nicht der leichteste ist, das Gewicht spürt man beim Laufen kaum. Denn er ist immer schön dynamisch und lauffreudig. Dazu bietet er viel Halt und Schutz und wirkt sehr langlebig. Klar, auf engen Wurzeltrails kommt der Fresh Foam Hierro V5 an seine Grenzen, aber auch die machen bis zu einem gewissen Punkt noch Spaß. Für mich ist die Version ein würdiger Urenkel des legendären Leadville Schuhs von New Balance und damit einer der besten Ultraschuhe, die derzeit am Markt ist. Auch für schwere Läufer ist er eine Empfehlung.
Mehr Infos zum New Balance Fresh Foam Hierro V5 findet ihr hier
Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.
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