Um zumindest eine wasserdichte Jacke im Schrank kommt man nicht drum herum. Hardshell sind aber meistens schwer und steif, wer da etwas Leichteres haben wollte, kommt um die Goretex Shakedry-Modelle kaum herum. Diese gibt es von einigen Herstellern, im Großen und Ganzen sind sie sich aber sehr ähnlich. Einen Vergleich lest ihr hier. Aber es gibt auch zu Shakedry eine Alternative, sie nennt sich OutDry Ex Lightweight Shell und kommt von Columbia Montrail. Ich konnte bereits eine Vorgängerin der Jacke testen, die Columbia OutDry Extreme Featherweight Shell. Die neue Version ist noch einmal etwas leichter geworden und die OutDry-Membran wurde verändert.
Die Optik
Mit der Farbe Weiß fällt die OutDry Ex Lightweight Shell auf jeden Fall auf. Auffällig sind auch die grau verklebten Nähte der Jacke. Anders als bei den meisten anderen wasserdichten Jacken ist, dass bei der OutDry-Konstruktion auf das Obermaterial verzichtet wird, die Membran ist also die äußerste Schicht der Jacke. Das macht sie sehr leicht und hat einen weiteren Vorteil. Das Obermaterial kann sich vollsaugen und schließt die Poren bei anderen Membranen, dadurch sind sie dann noch weniger atmungsaktiv. Das passiert bei OutDry nicht. Ausnahmen sind hier die Shakedry Jacken, hier hat Gore auch die Membran nun außen angebracht. Zudem wird die Jacke durch diese Bauweise noch leichter. Die OutDry Ex Lightweight Shell bringt gerade mal 191 Gramm auf die Waage. Zudem kann die Kapuze mit einem Klettverschluss ein wenig angepasst werden und am Bund gibt es eine Kordel, mit der man die Jacke etwas enger machen kann. Dazu kommt die Brusttasche, die auch zum Verpacken der Jacke genutzt werden kann.
Im Gelände
Es raschelt im Unterholz, und zwar wenn man mit der Jacke unterwegs ist. Wie viele Membran-Jacken ist auch die OutDry Ex Lightweight Shell recht „laut“. Das kommt von der steifen Membran und stört etwas. Der Schnitt ist für einen amerikanischen Hersteller typisch eher locker und weit. Das bringt aber auch viel Bewegungsfreiheit, trotzdem kann man die Jacke getrost eine Nummer kleiner kaufen. Das Wichtigste bei so einer Jacke ist aber natürlich, wie wasserfest sie wirklich ist. Leider war es mir nicht möglich die Wassersäule der Jacke herauszufinden. Sie liegt zwar sicher über 10.000, aber sicher nicht bei 20.000. Die Wassersäule gilt als Maß der Dichtheit und gilt ab 10.000 Millimeter als wasserdicht. Das heißt, das Material hält dem Druck einer Wassersäule mit 10.000mm stand. Das reicht für einen längeren Lauf im Regen und dem hält auch die OutDry Ex Lightweight Shell stand. Bei Läufen, die mehrere Stunden dauern, kommt die Jacke aber an ihre Grenzen und sie lässt etwas durch. Dafür ist sie aber wirklich angenehm zu tragen, man hat nicht den gefühlten Treibhauseffekt unter der Jacke. Das sicher auch dank zweier riesiger Luftschlitze am Rücken. Die sind zwar überlappend, aber bei einer Regenjacke doch unerwartet.
Fazit Columbia Montrail OutDry Ex Lightweight
Die OutDry Ex Lightweight Shell schlägt sich im Test gut, aber man muss Abstriche machen. Zum einen ist sie auf Dauer nicht dicht genug. Wer aber ohnehin nicht länger als 2 Stunden im Regen läuft, wird das kaum bemerken. Mich stört auch die große Kapuze, die sich nicht wirklich anpassen lässt. Der Klettmechanismus zum Anpassen zeigt leider bescheidene Wirkung. Am meisten verwundert bin ich aber über die großen Lüftungsschlitze am Rücken. Wenn’s windstill von oben regnet funktioniert das sicher, aber wenn der Wind von hinten den Regen vor sich hertreibt, dann wird’s ungemütlich in der Jacke. Abhilfe schafft da nur ein Rucksack. Einer Shakedry kann die OutDry Ex Lightweight Shell also nicht das Wasser reichen. Aber sie ist eine robuste (man kann ohne Problem auch einen Rucksack verwenden), leichte Regenjacke mit kleinem Packmaß. Trotzdem finde ich sie etwas teuer, in Anbetracht der Leistung.
Mehr Infos zur Columbia Montrail OutDry Ex Lightweight Shell findet ihr hier
Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.
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