Hoka One One hat mit seinen Schuhen zweifellos die Trailrunning-Szene stark geprägt in den vergangenen Jahren. Ihre Maximalschuhe entzweien zwar noch immer die Trail-Gemeinde, die einen sind begeistert – die anderen lehnen sie komplett ab, aber sie haben schon vor Jahren klar einen Trend gesetzt, der sich inzwischen bei den Ultraschuhen sehr festgesetzt hat. Egal ob es die großen Marken sind wie Nike bis hin zu Dynafit, sie alle haben zumindest ein maximal gedämpftes Model im Sortiment und dabei zeigen sie, dass Hoka wohl einiges richtig gemacht hat. Einer der Klassiker von Hoka ist aus meiner Sicht der Speedgoat. Den durfte ich schon in der Version 1, 2 und 3 testen. Nun war der Speedgoat 4 an der Reihe.
Der erste Eindruck
Wie schon gesagt, die Optik der Hokas mag man oder eben nicht. Ich mag sie, ich finde genau dieses Maximale echt cool. Und auch wenn ich schon viele Hokas getestet habe, ist es immer wieder überraschend, wie wenig diese mächtig wirkenden Schuhe wiegen. Der Speedgoat 4 lediglich 307 Gramm, ja hier hat er um knapp 30 Gramm zu seinem Vorgänger zugelegt. Die Verarbeitung ist sauber, natürlich alles nur mehr geklebt und ohne Nähte. Die Zunge ist mit dem Mittelfußbereich verbunden. Die Sprengung ist wie schon bei den Vorgängern 4mm. Generell hat sich zu seinem Vater, dem Speedgoat 3 nicht allzu viel geändert. Das Obermaterial ist leicht anders, die Zunge ist etwas dünner geworden wie auch der Rundumschutz etwas weicher geworden ist.
Die Passform
Hier ist nach wie vor Couchfeeling angesagt. Die Passform ist sehr gut, die Sohle ist vor allem beim ersten Einsteigen gefühlt extrem weich. Das Futter hat sich zum Vorgänger etwas geändert, es ist etwas feiner und weicher geworden. Die Zunge ist zwar ein wenig dünner geworden, umschließt aber den Fuß mehr und man hat fast ein sockenartiges Gefühl im Schuh. Auch wenn man durch die dicke Sohle hoch steht, hat man das Gefühl sehr tief im Schuh zu stehen. Das gibt Sicherheit. Bei der Schnürung bleibt Hoka weiterhin bei normalen Schnürsenkeln. Der Sitz in der Ferse ist gut.
Die Sohle
Die Zwischensohle ist das Herz eines jeden Hokas. Sie ist üppig und weich, wer das erste Mal einen Speedgoat 4 probiert, hat das Gefühl im Schuh zu versinken. Da kommen schon Zweifel auf, ob sowas laufbar ist. Die Antwort von mir ist klar: Ja, man kann, und zwar sehr gut sogar. Die Sprengung liegt bei 4mm und damit zeigt auch der Speedgoat 4 schon, dass das Wort Speed nicht zufällig in Namen steht. Bei der Außensohle setzt Hoka auch weiterhin auf die Megagrip Mischung von Vibram. Der Gummianteil zum Vorgängermodell ist etwas größer geworden, hier sind also sicher ein paar Gramm der Gewichtszunahme zu finden.
Auf der Strecke
Ich kann mich noch gut an die ersten Nike Air-Modelle erinnern und, dass wir uns damals dachten, dass ein Schuh nicht mehr besser gedämpft sein könnte. Heute weiß ich, sie können. Der Speedgoat 4 ist super fluffig zu laufen, man federt förmlich dahin. Der Schuh ist trotz seiner Dimensionen unglaublich lauffreudig, treibt einen nahezu an schneller zu laufen. Vor allem das Abrollverhalten ist überraschend gut. Das kommt durch die Sohlenkonstruktion, welche den Fuß aber der Mitte nach vorne kippen lässt. Die Vibram Megagrip-Gummimischung leistet dann den übrigen Beitrag. Der Gripp ist sehr gut, vor allem auf Felsen, Stein und Wurzeln, da ist es auch ziemlich egal ob sie nass sind. Nur all zu tief darf der Boden nicht werden, da kommen die 4mm Stollen an ihre Grenzen.
Fazit Hoka One One Speedgoat 4
Auch der Speedgoat 4 konnte mich wieder überzeugen. Er ist ein sehr lauffreudiger Schuh, der vor allem die langen Distanzen liebt. Man kann gefühlt stundenlang mit dem Speedgoat 4 dahinrollen und die Landschaft genießen. Aber auch schneller Abschnitte sind kein Problem, denn er lädt förmlich dazu ein etwas schneller zu laufen. Die zusätzlichen Gramm zum Vorgänger sind beim Laufen kaum zu spüren und dürften in die Langlebigkeit des Schuhes geflossen sein. Beim 3er gabs ja zum Teil Probleme mit der Sohle. Hier sind mir beim 4er keine Aufgefallen. Auch wenn ich den Speedgoat 4 durchaus als agilen Schuh einstufen würde, für winklige, sehr technische Trails ist er einfach nicht gebaut. Auch in sehr alpinem Gelände ist seine Bauweise nicht von Vorteil. Hier stößt er an seine Grenzen. Er ist aber auch kein reiner Ultra-Schuh, wer ihn darauf reduziert tut ihm unrecht. Ja, er kann Ultra wie kaum ein anderer, aber auch als flotter Trainingsschuh für schöne Trail ist er bestens geeignet und bietet dazu noch unglaublich viel Komfort.
Mehr Infos zum Hoka One One Speedgoat 4 findet ihr hier
Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.
Hi Harald,
welchen Hoka one one würdest du für alpines Gelände empfehlen. Mir geht es vor allem um dem Grip bei Nässe.
Freu mich auf deine Antwort und toll deine Seite!!!!
Hi Conny
Also falls es dir um den Gripp geht dann bist beim Speedgoat schon sehr richtig. Der Gripp ist dank Vibram sehr gut. Falls du aber einen Schuh für sehr technisches Gelände suchst würde ich eher zum Torrent 2 greifen. Der ist nicht ganz so dick gedämpft, das hilft auch technischen Wegen.
Danke für das Kompliment.
Gruß Harald
Hey, danke Harald für deine rasche Rückmeldung 🙂 … mir geht’s um den Gripp
Bitte gerne. Dann bist mit dem Speedgoat 4 oder auch dem Mafate Evo aus meiner Sicht bestens bedient.