Montrail Caldorado III

Als Trailrunning noch ganz klein war, da war Montrail noch ganz groß. Zumindest in den Staaten war die Marke zu Beginn des Sports ganz vorne dabei. In Europa war Montrail nie so wirklich präsent. Seit Montrail nun zu Columbia gehört, hat sich das geändert. Am massivsten seit Columbia zum Namenssponsor des UTMB geworden ist. Zu sehen sind die Schuhe aber nach wie vor selten am Trail. Ich darf sie schon eine Weile testen und nach dem Caldorado II war nun das Update Caldorado III an der Reihe.

Der erste Eindruck

Der Montrail Caldorado III ist eine unauffällige Erscheinung. Nicht nur wegen der Farbe in Grau/Schwarz, sondern vielmehr wegen seiner Attribute. Mit knapp unter 300 Gramm ist er nicht sonderlich leicht, aber auch nicht besonders schwer. Dazu kommen noch die 8mm Sprengung, eine normale Schnürung, eine nicht zu grobes, aber auch nicht zu glattes Profil und eine saubere und nahtlose, aber nicht sonderlich überraschende Verarbeitung. Der Montrail Caldorado III ist rundum gut geschützt mit einer Fersenkappe, die seitlich etwas verstärkt wurde.

Die Passform

Unauffällig ist auch die Passform, was aber positiv zu bewerten ist. Der Montrail Caldorado III ist schon beim ersten Anziehen recht bequem. Auch wenn er mit 8mm Sprengung nicht zu den flachen Schuhen zählt, steht man gefühlt etwas tiefer. Das vermittelt etwas Sicherheit. Die Schnürung arbeitet zuverlässig und vermag den Fuß im Schuh gut zu fixieren. Die gepolsterte Zunge verteilt den Druck gut. Sie ist auch seitlich angenäht, damit sie nicht verrutscht. Eine moderne Sockenbauweise kommt aber nicht zum Einsatz.

Die Sohle

Bei der Sohle merkt man, das Montrail einiges an Erfahrung mitbringt, aber hier vor allem in Amerika. Als Dämpfung kommt der montraileigene Fluid-Foam zum Einsatz. Der Schuh wirkt relativ weich, aber nicht überdämpft. Dazu kommt die sogenannte FluidGuide-Technologie für mehr Stabilität am Mittelfuß und ein angenehmes Laufgefühl. Er nimmt aber auch Gefühl für den Untergrund weg. Dazu kommt eine eigene Gummimischung, die in zwei Zonen geteilt ist und unterschiedliche Härten hat. Die Stollen sind 4mm tief und bieten damit genügend Grip fürs Gelände, aber sind auch nicht zu grob. Sohle und Zwischensohle sind klar auf breitere Wege abgestimmt.

Auf der Strecke

Auf den Trails bestätigt sich dann der erste Eindruck. Der Tragekomfort ist sehr angenehm und der Montrail Caldorado III rollt recht nett dahin. Er fordert den Läufer nicht, gibt ihm aber auch nicht sonderlich viel zurück. Auch kaum Feedback vom Untergrund. Die Zwischensohle fühlt sich etwas dumpf an. Vor allem auf langen Strecken stört das aber kaum und auch nicht aus Schotterpisten oder breiten, festen Waldwegen. Hier schlägt sich der Montrail Caldorado III gut. Wenn es dann enger oder auch alpiner wird, kommt das Modell aber rasch an seine Grenzen. Auf winkeligen Trails lässt er Verspieltheit vermissen. Hier wirkt er etwas träge und im technischen Gelände gerät dann sowohl die Sohle als auch das Obermaterial an die Grenzen. Hier bietet es zu wenig Seitenhalt und das Profil ist bei tiefem Untergrund überfordert. Dafür passt der Gripp aber auch nassem Stein und auch auf Wurzeln.

Fazit Columbia Montrail Caldorado III

Als unauffällig, aber sehr zuverlässig würde ich den Montrail Caldorado III bezeichnen. Er ist klar nichts für schnelle technische Trails oder hochalpine Ausflüge. Wer aber einen Trainingspartner für die gemütliche Abendrunde im Park oder im Wald oder einen Schuh sucht, der ihn nicht zu sehr fordert, sondern einfach auf den Trails begleitet, wird mit dem Montrail Caldorado III seine Freude haben. Auch für Trail-Einsteiger oder Umsteiger ist der Schuh sehr gut geeignet, da er auch Asphaltkilometer locker wegsteckt. Eine Empfehlung ist er auch für schwerere Läufer, die gerne ordentlich Kilometer abspulen.

Mehr Infos zum Columbia Montrail Caldorado III findet ihr hier

Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Damit ist aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis des Tests verbunden.