Es hat etwas gedauert, bis ich die richtigen Worte zu meinem heurigen Winterprojekt 24 Stunden – #höhenmeterfürdengutenzweck gefunden habe. Aber nach ein paar Nächten drüber schlafen, geht´s jetzt und so möchte ich euch über meinen längsten Tag im heurigen Winter berichten.
Die Sache mit den Zielen
Ich muss gestehen, auch wenn ich mich gut vorbereitet habe. Ich hatte schon großen Respekt davor, 24 Stunden am Gaisberg in Kirchberg unterwegs zu sein. Die Zielsetzung war aber klar, aufsteigen mit den Tourenski und auch Abfahren mit den Ski. Das Wie-Oft war vor dem Start nicht nur für mich ein großes Thema. Aber ich wollte es auf mich zukommen lassen, aber es sollte irgendwo zwischen 18 und 22 Mal sein. Wobei 22x schon sehr optimistisch bei perfekten Bedingungen geschätzt war. Da müsste schon alles perfekt laufen. 18 bis 20 war da schon realistischer. Also ließ ich mich von der Zahl nicht so sehr treiben, sondern wollte die 24 Stunden genießen und einfach viele Spenden sammeln für einen guten Zweck.
Es geht los
Am Start um 17h hatte ich dann aber kaum Zeit, um nervös zu sein. Ich war 30 Minuten vorher an der Talstation der Bergbahn am Gaisberg und es sind auch gleich Leute gekommen. Nicht nur meine Familie, sondern auch Freunde und Bekannte. Die größte Überraschung war allerdings, dass auch Michael Huber, seinen Zeichens Präsident des Kitzbüheler Skiclubs, vorbeikam. Das war schon eine große Ehre. Die Stimmung war ausgelassen und Peter, mein erster Begleiter war auch schon da und bereit. Dann gings los und die ersten Schritten war zu schnell, aber es fühlte sich einfach super an. Die Anfeuerungen der Zuschauer waren eine riesige Motivation. Dann kann noch schnell von hinten Tom dazu. Sie haben mich eine Zeit begleitet. Es lief super und die Stimmung war gut.
Ich hatte nahezu die ganze 24 Stunden Begleitung und das war super. Leider kannte ich nicht alle Begleiter und kann sie deshalb hier nicht alle namentlich aufführen, aber trotzdem: Vielen Dank! Aber zumindest die die ich weiß, möchte ich erwähnen: Peter, Flo, Erich, Gerlinde, Maxi, Andi, Walter, Hans, noch ein Peter, Georg, Alexandra. Nur am Abend war ich mal kurz alleine, das hat mich aber nicht gestört. Denn an der Talstation standen immer wieder Leute, wenn ich herunter gekommen bin und haben mich angefeuert, das war unglaublich motivierend. Eines der Highlights des Abends war auch der Überraschungsbesuch von Stefan und seiner Frau Karin, die extra zum Anfeuern hergefahren sind. Er ist einer meiner ältesten Freunde und das hat mir unglaublich viel Kraft gegeben.
Von Schnee bis Sonne
Die Bedingungen waren in den 24 Stunden schräg, unten total nass und oben hat´s leicht geschneit. Eine Herausforderung für die Felle und nicht ganz einfach zu gehen. Aber es hätte schlimmer sein können. Bis Mitternacht liefs wirklich sehr gut. Dann habe ich eine Suppe gegessen und etwas getrunken, das hat mir aber offensichtlich nicht gepasst. Denn dann hatte ich das erste Mal Magenprobleme. Die galt es zu überwinden und auch die Nacht. Die habe ich aber wirklich dank Alexandra super überstanden. Sie kam kurz nach Mitternacht, um mich zwei Mal zu begleiten, letztlich waren es vier Mal und sie war genau die richtige Begleiterin zur richtigen Zeit.
Dann kam der Morgen und die Müdigkeit. Da war ich dann total übermüdet und mir war bei der Abfahrt einfach nur mehr zu kalt. Da wartete aber schon mein Freund Gernot mit dem Frühstück im Tal, er war nicht alleine, Peter, Flo, Erich und Barbara waren dann damit beschäftigt mich mental aufzubauen. Essen konnte ich noch immer nicht viel, aber ein Cola ging runter und das brachte mich wieder in die Spur. Ich lag auch noch immer gut im Plan, was mich wirklich positiv gestimmt hat.
Neuschnee und Cola
So gings wieder gestärkt und motiviert in den Vormittag und die letzten elf Stunden. Wieder mit Begleitung, aber verrücktem Wetter. Von Sonnenschein bis zu 10cm Neuschnee war da dann alles mit dabei. Aber auch wieder einige Begleiter, die mich super abgelenkt haben. Ich konnte dann auch wieder essen, hier hat sich vor allem die Eiweißnahrung Fresubin wirklich bewährt. Die hat mich wieder aufgepäppelt, zumindest bis etwa Mittag. Denn da habe ich wohl wieder etwas Falsches erwischt und ich hatte wieder Magenprobleme, aber dieses Mal deutlich massiver. Über zwei Anstiege war es wirklich hart und ich musste auch kurze Pausen einlegen. Mit einer neuen Flasche Cola gings aber wieder Bergauf und in den „Zielsprint“. Ich wusste, um wenigstens noch die 18 zu schaffen, durfte ich nicht mehr trödeln und so habe ich noch wie Anstiege etwas flotter und ohne Pause dazwischen durchgezogen.
Dann wusste ich, der letzte 18. Anstieg geht immer noch. Da war dann schon einiges los, weil auch die Goas Winter Challenge an dem Tag am Gaisberg stattfand. Ich war früh genug unten, hatte mit Toni und Wasti wieder zwei Begleiter mit und wir sind bis zur Mitte rauf. Da haben wir dann die ersten Tourengeher angefeuert und sind langsam nach richtig Ziel, dem Gaisbergstüberl. Die Beine fühlten sich noch recht gut an und der „Zieleinflauf“ war extrem schön. Es waren viele Leute für die Goas da und haben dann auch mich angefeuert, ein großartiges Gefühl. Endlich geschafft. Meine Frau hat mich in den Arm genommen und meine beiden Söhne waren da zum Gratulieren. Das war einfach schön und auch gewusst zu haben, mit den 24 Stunden etwas Gutes getan zu haben. Nach erster Abrechnung sind über 10.000 Euro an Spenden zusammengekommen.
24 unvergessliche Stunden
Im Rückblick waren es unglaubliche 24 Stunden. Die Unterstützung der Freunde war super, die Begleiter waren großartig. Ich hatte nie mit so vielen gerechnet, danke dafür. Aber auch die Unterstützung rundherum war großartig. Fast immer war jemand an der Talstation, um mich anzufeuern, auch Leute, die ich wirklich nur vom Sehen her oder gar nicht kenne. Anfeuerungen kamen auch vom Lift und sogar von den benachbarten Häusern, die haben einfach vom Balkon rüber geschrien. Echt unglaublich sensationell und auch der Empfang im Ziel von meiner Familie aber die vielen herzlichen Glückwünsche haben mich die Anstrengung schnell vergessen lassen. Es ist schön zu sehen, dass man mit Sport und etwas, das man gerne tut so viel bewegen kann.
Danke an die Sponsoren und Helfer
Zu guter Letzt gilt noch ein großer Dank den Sponsoren, welche die Spende erst möglich gemacht und dem Projekt einen tieferen Sinn gegeben haben. Vielen Dank an Bergbahn Kitzbühel AG – KitzSki, Intersport Patrick, Steinbacher Dämmstoffe, Softcon, Sparkasse Kitzbühel, element3, e-seal, Allianz Agentur und Allianz Lanzinger&Gastl, SPAR Österreich, TVB Kitzbüheler Alpen Brixental, MFT Bodyworkteam, Hotel Jakobwirt Westendorf, Holzbau Hetzenauer, Restaurant&Hotel Rosengarten, Stefan Steinacher SMPR, Volkstanzgruppe Kirchberg, Café Lorenzoni, Trafik s´Zindhölzl, Dynafit, Gerberei Niederkofler, Fetzerl, Schmidt Holz und ein paar kleinere Privatspender. Ein extra Dank geht auch noch an Florian und Andrea vom Gaisbergstüberl und Dynafit, Roeckl und Fetzerl für die Ausrüstung. Und danke für die Fotos an Peter, Barbara, Gernot und Michi.
Die Übergabe der Spenden erfolgt auf Grund der COVID-19 Krise zu einem späteren Zeitpunkt.
Gewaltige Leistung ? Super!!