Im auffimuasi-Praxistest: Salomon Supercross GTX

salomon, supercross, trailrunning, laufen

Mit dem Speedcross hat Salomon über viele Jahre wohl den mit Anstand meistverkauften Trailschuh abgeliefert. Aus dem Erfolgsmodell hat man nun sozusagen ein Trio gebaut. Der Speedcross bleibt der Sportlichste, darunter angesiedelt ist der neue Supercross und dann eher für den Freizeitbereich ist der Alphacross. Ich finde den Supercross als den Interessantesten der beiden Neuen. Deshalb habe ich ihn nun in der GTX-Version getestet

Der erste Eindruck

Die Verwandtschaft zum Speedcross kann der Supercross nicht leugnen und soll er auch nicht. Der Oberbau ist sehr ähnlich, erst die Zwischensohle unterscheidet sich deutlicher. Keine Fragen, beim Supercross versucht Salomon etwas moderner zu werden. Das beginnt bei der Verarbeitung, hier ist alles sauber gemacht und die Nähte sind verschwunden. Alles ist geklebt und damit state-of-the-art. Bei der Schnürung setzt Salomon beim Supercross noch auf das Quicklace, der Alphacross ist dann geschnürt. Damit kann er auch günstiger verkauft werden. Der Speedcross wirkt klar am sportlichsten und puristischsten von den drei. Alleine in der Optik kann man aber schon klar sagen, dass der Alphacross wohl eher weniger gelaufen wird, sondern als beliebter Outdoor Schuh in der Freizeit zum Einsatz kommen soll.

Die Passform

Die Passform ist gut, aber eher schmal. Ganz breite Fuße finden hier wohl zu wenig Platz. Für normale und schmale Füße ist er aber gut. Er umschließt den Fuß sehr angenehm und die Quicklace Schnürung zieht den Schaft ordentlich zu. Die Dosierung ist damit etwas schwierig, ich habe da aber kein Problem. Wie bei vielen GTX-Schuhen wird auch der Supercross durch die wasserdichte Membran etwas steifer. Wie schon Speedcross gewohnt, steht man auch gefühlt im Supercross relativ hoch. Man fühlt sich aber trotzdem recht kompakt im Schuh, was das Sicherheitsgefühl erhöht.

Die Sohle

Das Prunkstück ist zweifelsfrei das Profil des Supercross. Es ist sehr grob, mit großen Stollen, die richtig zupacken. Vor allem in weichem Gelände arbeiten die sehr gut. Die Sohle hat im Vorfuß und an der Ferse eine recht breite Standfläche, geht aber in der Mitte sehr weit zusammen. Damit hat man einen recht guten Stand, der Schuh soll aber trotzdem in der Torsion flexibel bleiben. Zumindest in der Theorie. Da die Sohle genau hier im Mittelbereich etwas hochgezogen wurde, ist er recht steif. Gummimischung ist natürlich die hauseigene Contagrip. Der Drop, also die Sprengung zwischen Ferse und Vorfuß, liegt bei 10mm und ist damit recht hoch. Das fühlt sich auch so an.

Auf der Strecke

Ich war nun schon sehr gespannt, wie sich der Supercross auf den Trails macht. Ich muss auch sagen, dass er sich angenehmer läuft als er zu Beginn befürchten lässt. Er rollt recht locker dahin, ist aber trotzdem irgendwie steif. Eine richtige Lauffreude will nicht aufkommen, zumindest auf festerem Untergrund. Wenn’s dann ins tiefe Gelände geht sieht das etwas anders aus. Das Profil gräbt sich förmlich in den Untergrund, weicher Boden, Matsch und auch weicher Schnee sind genau sein Bereich. Hier kann er seinen Grip ausspielen und das eher „bockige“ Laufgefühl fällt nicht mehr auf. Die gute Passform sorgt zusätzlich für Pluspunkte. Selbst wenn man zum Beispiel Hänge quert bleibt der Fuß im Schuh wo er auch sein soll. Das sorgt wieder für etwas Sicherheit. Das Profil kann aber nicht nur begeistern. Vor allem auf nassem Holz, Steinen oder auch auf nassem Asphalt ist die Gummimischung ziemlich rutschig.

Fazit Salomon Supercross GTX

Keine Frage, Salomon hat hier seinem Klassiker einen durchaus interessanten Bruder an die Seite gestellt, der auf weichem Untergrund wirklich überzeugen kann. Hier bietet er Grip ohne Ende und er passt auch wirklich gut, vorausgesetzt, dass man nicht zu breite Füße hat. Auch das Laufverhalten ist in Ordnung, doch vermisse ich etwas an Lauffreude. Diese will er nicht wirklich aufkommen lassen. Abstriche gibt’s leider beim Gripp auf nassem Untergrund, hier kann mich der Supercross ganz und gar nicht überzeugen. Auf nassem Holz ist er schon fast gefährlich rutschig. Wer aber einen robusten, wasserdichten Trainingsschuh sucht, mit dem er vor allem auf weichem Untergrund unterwegs ist, der Schutz bieten soll und gerne im gemütlichen Tempo unterwegs ist, wird mit dem Supercross seine Freude haben. Interessant ist er sicher auch für schnelle Wanderungen, bei denen man auch mal einen Teil läuft.