Die sogenannten Kinesio-Tapes erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Immer öfter sieht man Leute mit so bunten Streifen an Beinen, Schultern usw. Da ich mir heuer im September das Seitenband im Sprunggelenkt gerissen habe, gings für mich zuerst zur Therapie und erst dann wieder auf den Trail. Für mein Comeback habe ich auch auf die Kinesio-Tapes gesetzt. Ich wollte es aber nun etwas genauer wissen, was es mit den Tapes auf sich hat und ich habe bei den Machern von Truetape nachgefragt. Eine junges Münchner Startup, das Kinesio-Tapes produziert.
auffimuasi: Was ist ein Kinesio-Tape?
Dominik Winter, Co-Gründer und Mediziner: Kinesiotapes sind längselastische Tapes, bzw. Klebeverbände, die z.B. nach Sportverletzungen direkt auf der Haut angewendet werden können. Wie die meisten herkömmliche Pflaster bestehen sie aus einer Acrylkleberschicht und einem Trägermaterial aus Textilfasern. Viele Kinesiotapes verwenden Baumwolle als Trägermaterial, wohingegen wir bei TRUETAPE auf eine spezielle Kunstseide setzen. Diese ist dünnschichtiger als Baumwolle und besitzt überlegene Stretcheigenschaften, was unseren Tapes einen deutlich höheren Tragekomfort und eine längere Haltbarkeit verleiht.
auffimuasi: Wie genau funktioniert das Kinesio-Tape?
Dominik: Der Acrylkleber des Kinesiotapes wird wellenförmig auf dem Tape angebracht. Die Tapes werden dann mit einem gewissen Stretch in einer bestimmten Körperposition aufgeklebt. Durch die Dehnung der Tapes bei Bewegung in Längsrichtung und den wellenförmig aufgebrachten Kleber, wird die Zugkraft auch gleichzeitig in eine kleine quer wirkende Kraft zerlegt. So kann das Tape die Haut in alle Richtungen leicht verschieben. Es wird angenommen, dass dadurch verschiedene Wirkungen erzielt werden können, wie z.B. eine Schmerzreduktion, verbesserte Blut- und Lymphzirkulation, sowie eine verbesserte Bewegungssteuerung und Propriozeption. Wichtig hierbei zu sagen ist, dass es aktuell erst relativ wenige wissenschaftliche Studien zu Kinesiotapes gibt. Einige belegen diese positiven Effekte, allerdings ist die genaue Wirkung noch nicht wissenschaftlich ausreichend bewiesen. Wir stützen uns daher auf jahrelange Erfahrung von Ärzten und Therapeuten und das positive Feedback zahlreicher Athleten, Teams und unserer Kunden.
auffimuasi: Wie werden sie richtig aufgebracht und was gibt es dabei zu beachten und wo sind die Grenzen der Selbstanwendung?
Dominik: Grundsätzlich setzen wir genau hier an. Wir haben eine große Selbstanwendungsplattform mit unserem Expertenteam entwickelt, die genaue Anleitungen, Tapingtipps und Beschreibungen enthält. Auf truetape.de stellen wir über 50 kostenlose Tapinganleitungen zur Verfügung. So kann jeder zu Hause selbst sein TRUETAPE sicher und einfach anwenden. Die wichtigsten Tipps beim Anlegen hier nochmal zusammengefasst: Das Tape mind. 1 Stunde vor Beginn der Aktivität anbringen, Schmutz, Feuchtigkeit, Öle oder Lotionen vor dem Tapen gründlich von der Haut entfernen, das Tape nicht länger als 7 Tage tragen, zur Aktivierung des Klebers das Tape mehrmal sorgfältig anreiben, für bessere Haftung bei starker Behaarung die Haare trimmen und die Enden des Tapes immer ohne Zug aufbringen.
Bei chronischen, langanhaltenden Schmerzen sollte natürlich immer auch ein Arzt und/oder Physiotherapeut aufgesucht werden. Klare Kontraindikationen für Kinesiologie Taping sind außerdem: Tapen über offene oder entzündete Haut, Allergie gegen Acrylatklebstoffe, Dünne oder pergamentartige Haut, z.B. bei Neurodermitis oder auch psoriatischen Schüben, Schwangerschaft: vor allem im ersten Trimester in der BGM-Kreuzbein Zone und Ungeklärte Beschwerden des venösen Gefäßsystems.
auffimuasi: Welche Bedeutung haben die Farben?
Dominik: Für uns keine! Alle unserer Kinesiotapes sind biomechanisch exakt gleich. Das bedeutet, dass wir unseren Kunden empfehlen die Farbe auszuwählen, die Ihnen das beste Gefühl gibt oder einfach am besten gefällt. Wir haben zur Erklärung auch ein kleines Video mit unserem Experten Dr. Lutz Graumann abgedreht: https://www.youtube.com/watch?v=NNH_JQnYnF4
auffimuasi: Wie seid ihr auf die Idee gekommen, selbst ein Kinesio-Tape herstellen zu lassen und was zeichnet eure Tapes aus, wie unterschieden sie sich?
Dominik: Die Idee entstand aufgrund einer Verletzung im Ski Urlaub. Fabi, mein jüngerer Bruder und Mitgründer von Truetape , hatte sich einen Kreuzbandriss zugezogen. Teil der Therapie in der Reha war natürlich auch Kinesiotaping. Weil es ihm gut geholfen hat und es damals schwierig war gute Anleitungen für die Anwendung zu Hause zu finden, haben wir hier etwas Recherche betrieben. Mit meinem Mediziner- und Fabi’s BWL-Hintergrund, haben wir uns dann entschlossen ein Konzept zu erstellen, das Leuten simpel und professionell bei der Selbstanwendung von Kinesiotape zu Hause hilft. Zusätzlich haben wir festgestellt, dass man noch kein Kinesiotape aus Kunstseidematerial in Europa kaufen konnte, man damit aber deutlich bessere Tapingergebnisse erzielt, als mit herkömmlichen Baumwolltapes. Vor allem für Sportler sehen wir hier einen deutlichen Mehrwert. Zusammen mit unseren vorgeschnittenen Streifen bieten wir somit eine optimale Lösung für Sportler aller Leistungsniveaus zur Selbstanwendung an.
Truetape hat klare Vorteile gegenüber anderen Tapes: Höherer Tragekomfort und längere Haltbarkeit durch die hochelastische Kunstseidefaser und einfach und sichere Anwendbarkeit zu Hause durch großes Anleitungsportal und vorgeschnittene Streifen.
Infos zu Truetape
Truetape ist ein junges Startup aus München, das 2016 von zwei Brüdern gegründet wurde und mittlerweile schon über 75.000 Produkte verkauft hat. Die Gründer, ein Arzt und ein Betriebswirt, haben es sich zur Aufgabe gemacht, Therapiemittel, die sonst nur von Ärzten und Physiotherapeuten angewendet werden, so aufzubereiten und zu optimieren, dass eine sichere und einfache Anwendung zu Hause problemlos möglich wird. Trautape gibt es nun auch im stationären Handel zu erwerben und zwar in über 600 Müller Filialen in Deutschland und flächendeckend bei BIPA in Österreich. Weitere Infos zur Firma findet ihr hier
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