Die Firma Arc’teryx hat unter Bergsportfans einen ganz besonderen Ruf und das nicht ohne Grund. Die Kanadier sind extrem innovativ, detailverliebt und genau. Dementsprechend sehen auch ihre Produkte aus. Ich finde es super, dass sie nun seit kurzem mit der „Norvan“ Linie auch auf den Trails unterwegs sind. Ich konnte ja schon die Norvan LD und den Norvan SL Schuhe testen, nun war auch die Laufweste dran. Die Norvan 7 Trinkweste musste sich auf meinen Hometrails beweisen. Die Laufweste kommt mit einer Bedienungsanleitung, und ich finde das sagt schon einiges über Arc’teryx aus. Sie nehmen den Sport einfach ernst.
Die Optik
Arc’teryx typisch ist die Norvan 7 Laufweste recht dezent. Schwarz in Schwarz, nur mit dem typischen Skelet und dem Namen als Aufdruck. Was sie aber im Gegensatz zu der Bekleidung der Kanadier nicht ist, und das finde ich schade, sie ist nicht annähernd so detailreich und super fein verarbeitet wie ich das erwartet hätte. Versteht mich nicht falsch, sie ist sauber gemacht, aber da unterschiedet sich die Norvan 7 Laufweste nicht von anderen. Mit einem Gewicht von knapp 270 Gramm ist sie aber recht leicht. Das kommt von dem sehr leichten Netzmaterial, welche die Grundsteuer des Rucksacks bildet. Es gibt ihn in drei Größen (S/M/L). In der Front sind zwei in der Höhe verstellbare Gurte, mit denen man den Rucksack anpassen kann.
Bei den Taschen gibt sich die Arc’teryx Norvan 7 weniger bescheiden. Insgesamt zwölf verschiedene Taschen sind untergebracht. Das beginnt an der Front mit jeweils eine Tasche für Flasks, dann jeweils eine Tasche mit Zip und einer Einschubtasche, es endet in jeweils einem seitlichen Einschubfach. Am Rücken folgt eine aufgesetzte Netztasche, das Hauptfach (inkl. Schlüsselfach) und eine Abdeckung für das Hauptfach, welche eine weitere, sogar wasserfeste Tasche ist. Besonders auffällig ist das ausgeklügelte System zum Komprimieren der Hauptfaches und Anbringen weiterer Utensilien. So kann man dort auch die Stöcke anbringen. An der Seite lässt sich der Norvan 7 nach etwas anpassen. Der Norvan kommt mit einer 2-Liter-Trinkblase. Natürlich ist auch eine Pfeife mit dabei.
Im Gelände
Die Passform des Arc’teryx Norvan 7 ist wirklich ausgezeichnet. Er passt sich dem Körper sehr gut an und setzt ausgezeichnet. Das ist am Trail sehr angenehm, denn da hüpft er nicht rum, sondern sitzt wo er soll. Hier kann der Norvan 7 bei mir voll punkten. Die Taschen sind gut angeordnet und lassen sich leicht erreichen. Nur wenn man in das Hauptfach oder die Netztasche am Rücken muss, muss man den Rucksack abnehmen. Sonst ist alles sehr gut erreichbar. Auch wenn der Rucksack sieben Liter Packmaß verspricht, wirkt er für mich allerdings etwas kleiner. Da das Material fest und nicht stretchig ist, lässt er ein großzügigeres Füllen nicht zu. Auch die Taschen vorne sind etwas klein geraten. Gels, Riegel und Co. passen zwar rein, aber immer eher in kleineren Mengen. Auch die beiden größeren Fächer, wo die Flasks Platz haben sollen, eignen sich nur für 500ml Flaks und hier nicht die inzwischen üblichen Länglichen, sondern eher die Dicken, Kurzen. Sonst stehen sie oben zu weit raus.
Um die Stöcke zu fixieren muss man auch den Rucksack abnehmen und sie dann hinten fixieren. Das funktioniert dann aber dafür sehr gut, nimmt aber auch wieder etwas Platz im Seitenfach weg. Das Hauptfach hingegen finde ich ausgeklügelt. So werden die wertvollen Sachen in dem oberen Fach eingelegt, das ist wetterfest und deckt auch die Sachen darunter etwas ab. Dank des Bändersystems kann man auch außerhalb des Hauptfaches was anbringen. Wer den Norvan 7 allerdings mit der Trinkblase läuft, hat zwar vorne mit dem Platz weniger Problem, doch das Hauptfach ist dann dafür wesentlich kleiner.
Fazit Arc’teryx Norvan 7
Beim Arc’teryx gibt’s Licht und Schatten. Ich finde ihn gut verarbeitet und die Passform ist wirklich großartig. Doch er kann mich nicht überzeugen. Die Fächer sind mir zu klein, die Lösung mit den Flasks nicht mehr ganz zeitgemäß und das Packvolumen ist für einen 7-Liter-Rucksack einfach zu wenig. Dafür ist er wieder sehr robust. Vielleicht war meine Erwartungshaltung zu hoch, aber ich hätte mir von einer Arc’teryx Laufweste einfach mehr erwartet. Die Norvan 7 ist eine nette Laufweste für nicht zu lange Trainingsläufe, wo man nicht viel mitnehmen möchte. Dafür finde ich den Preis aber dann wieder etwas hoch. Ich hoffe wirklich, dass die Kanadier hier nachbessern. Denn dass Arc’teryx das besser kann, steht für mich außer Zweifel.
Mehr Infos zur Arc’teryx Norvan 7 findet ihr hier
Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir vom Hersteller für den Test zur Verfügung gestellt.
Servus,
Deine Reviews sind immer sehr ausführlich und Informativ. Lese ich sehr gerne durch. Würde es bei den Produkten aber auch cool finden wenn du Fotos hinzufügen könntest wie er getragen aussieht.
SG
Servus. Vielen Dank für das positive Feedback. Deine Anregung ist bei Bekleidung und Rucksäcken sicher eine gute Idee. Ich werde mal schauen, wie es sich für mich umsetzen lässt.
Gruß Harald