Ja, der Name Arc’teryx hat im Bergsport eine besondere Ausstrahlung. Bei Bekleidung und Ausrüstung stehen die Kanadier für absolute Top-Produkte und Innovationen. Im Trailrunning sind sie noch nicht so lange unterwegs, haben aber auch hier eine interessante Palette. Sowohl bei der Bekleidung als auch bei den Schuhen. Den superleichten Norvan SL durfte ich bereits testen, nun folgte das Longdistance Model, der Norvan LD. Wofür das LD steht ist damit selbsterklärend.
Der erste Eindruck
Tja, was soll man sagen. Arc’teryx ist im selben Konzern wie Salomon und bei den Schuhen sieht man, dass man hier wohl auch ab und zu zur Schwesterfirma rüber geblinzelt hat. Optisch sehen sie einem Salomon schon ein wenig ähnlich. Aber eben nur ähnlich, denn die Arc’teryx Modelle heben sich schon ab von jenen der Franzosen. So zum Beispiel mit dem Innenfutter, das ist super weich und fast schon samtig. Auch die Zunge ist damit ausgeführt. Das erleichtert den Einstieg und es fühlt sich großartig an. Zudem ist der Norvan LD wie zu erwarten sehr sauber verarbeitet. Bei den Farben geben sich die Kanadier eher dezent. Das Gewicht liegt bei 310 Gramm.
Die Passform
Hier fällt vor allem die Schnürung auf, wie schon beim SL ist diese etwas anders als bei anderen Schuhen. Vor allem die beiden oberen Löcher sind etwas anders angelegt, weshalb man auch mit einem Normalfuß auch das oberste Loch einfädelt. Das erhöht den Sitz in der Ferse sehr. Wer aber einen höheren Rist hat, sollte dieses Loch unbedingt auslassen. Ansonsten passt er wirklich großartig. Man schlüpft rein und fühlt sich wohl. Er ist nicht weich, aber trotzdem angenehm zu tragen. Auch wenn es keine richtige Sockenkonstruktion ist, umschließt er den Fuß sehr gut.
Die Sohle
Hier ist wohl der größte Unterschied zu Salomon zu finden, denn die Kanadier verlassen sich bei der Außensohle auf die Profis von Vibram und das tut dem Schuh sehr gut. Das Profil ist dem Einsatzzweck angepasst nicht sonderlich grob, aber dafür sehr universell einsetzbar. Bei der Zwischensohle setzt Arc’teryx auf 9mm. Das klingt viel, fühlt sich aber nicht so an. Die Sohle baut breit, damit hat man einen guten Stand. Das Abrollverhalten ist gut und die Dämpfung ausgewogen. Bei der Einlegesohle setzt Arc’teryx wie schon bei der Außensohle auf Erfahrung anderer, dort findet sich eine Einlegesohle von Ortholite.
Auf der Strecke
Das angenehme Gefühl setzt sich auch auf dem Trail fort. Der Norvan LD rollt locker ab und bringt damit Lauffreude. Er fühlt sich auf nahezu jedem Untergrund wohl, egal ob breite Schotterpisten oder technische Trails. Mit seinen 310 Gramm ist er auch noch agil genug, um winklige Trails locker zu meistern. Die Dämpfung ist sehr gut abgestimmt, zwischen weich und straff. Auch nach vielen Kilometern fühlt er sich noch angenehm an. Trotzdem kann man den Untergrund auch noch etwas spüren. Die Sohle bietet guten Gripp, auch auf Felsen. An die Grenzen kommt das Profil allerdings in weichem, tiefem Untergrund. Dafür ist es zu wenig grob.
Fazit Arc’teryx Norvan LD
Ich hatte viel erwartet und die Erwartungen sind von Arc’teryx nahezu erfüllt worden. Der Norvan LD läuft sich sehr angenehm und rollt super locker dahin. Die Dämpfung ist wie das Profil gut abgestimmt und ausgewogen, um auf möglichst jedem Untergrund gut zu performen. Die Passform ist ebenso gut und die Verarbeitung gewohnt sauber. Was mir allerdings etwas fehlt, ist die Dynamik in der Zwischensohle. Hier bessern die Kanadier aber nach, im kommenden Jahr kommt die Version 2 der Norvan LD mit einer neuen Zwischensohle. Wer einen sehr guten für mittlere bis lange Distanzen sucht wird mit dem Norvan LD viel Spaß haben und vielleicht kommt man jetzt sogar noch zu einem Schnäppchen, bevor die neue Version auf den Markt kommt.
Mehr Infos zum Arc’teryx Norvan LD findet ihr hier
Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
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