Mit der MARQ Uhrenserie will Garmin einen Schritt in Richtung Premium-Uhren machen. Die neuen Mitbewerber sind da nicht Suunto, Polar und Co, sondern man zielt auf Omega, Breitling usw. Das hat man schon länger mit speziellen Fenix-Versionen versucht, nun eben mit einer ganz eigenen Serie. Wobei es die MARQ in verschiedenen Varianten gibt, von der „Athlete“ bis hin zur „Driver. Dabei reicht der preisliche Rahmen von 1500 Euro bis 2500 Euro. Mit der MARQ Athlete richtet man sich, wie der Name schon sagt, an Sportler. Also was ist die MARQ Athlete? Eine gepimpte Fenix 5, eine teurere Fenix 6 oder ganz was anderes? Dem bin ich im Test nachgegangen.
Der erste Eindruck
Bei der MARQ Athlete macht schon die Verpackung Eindruck. Nicht in einer Kartonschachtel, sondern in einer Metalbox wird die MARQ Athlete geliefert. Optisch sieht sie ansonsten den Fenix Serien mit demselben Bedienkonzept mit 5 Knöpfen sehr ähnlich. Das Gehäuse ist aber deutlich hochwertiger, kommt in gebürstetem Metall, eine carbonbeschichteten Lünette, als Glas kommt natürlich Saphirglas zum Einsatz. Die Knöpfe sind extrem sauber und aufwändig verarbeitet. Das Uhrenband hat zwar auch einen Quickfit-Verschluss, der ist aber etwas anders gestaltet als bei den Fenix. Das Band selbst ist bei der MARQ Athlete aus Silikon. Hervorzuheben ist auch, dass bei der MARQ Serie der Akku getauscht werden kann.
Soweit zu den Äußerlichkeiten, nun geht´s zu den Funktionen. Und hier ist die MARQ Athlete zwischen der neuen Fenix 6 Pro sehr ähnlich. Sie bietet alles, was die 6 Pro kann, außer der „Race-Pace“. Zumindest derzeit, ich denke aber, dass die MARQ Athlete auch dieses Software-Feature bekommen wird. So hat sie auch die neue Menüführung, die sehr übersichtlich ist. Ansonsten reicht der Funktionsumfang von der optischen Pulsmessung mit Pulse Ox, Climb-Pro, Laufanalyse, Kartennavigation, Stresslevel über Smart Notifications, Barometer, Notfallbenachrichtigung, mehrere Satelliten-Systeme bis hin zu Hitze-Akklimatisierung, Garmin Pay, Music-Apps und Routing. Nur auf der MARQ Athlete zu finden ist die Performance-Datenübersicht, wenn man länger auf dem Startknopf bleibt. Anders als bei der Fenix 5, aber gleich wie die Fenix 6 Pro und dem Forerunner 945 (zum Test)kommt bei der MARQ Athlete ein Sony GPS Chip zum Einsatz. Der bringt längere Akkuleistung. Die liegt im GPS Modus bei bis zu 28 Stunden. Die sind aber nicht realistisch, wenn man alles eingeschaltet hat, wie zum Beispiel den Pulse Ox oder die Musik. Hochgerechnet hält sie etwa 20 bis 22 Stunden.
In der Praxis
Wie man schon sieht ist die MARQ Athlete nicht nur ein Arbeitstier, aber letztlich muss auch sie zeigen, was sie auf dem Trail kann. Hier ist sie wirklich nahezu ident mit der Fenix 6 Serie. Das Display ist gestochen scharf und auch bei Sonneneinstrahlung gut abzulesen. Die Bedienung ist bekannt, lediglich das Scrollen durch das Menü ist übersichtlicher und ist etwas grafisch aufgepeppt worden. Was Navigation betrifft ist die MARQ Athlete wirklich gleich wie die Fenix 5 (hier geht’s zum Test). Es ist dank der Karten super einfach zu navigieren, selbst Runden können auf der Uhr erstellt werden. Wie schon die Fenix lässt sich die MARQ Athlete mit allen ANT+-Geräten koppeln, zum Beispiel auch mit dem inReach Mini. Damit kann man über die Uhr das Gerät steuern. In Sachen Notfall hat die MARQ Athlete eine Notfallbenachrichtigung. Erkennt die Uhr einen Sturz, z.B. durch starke Erschütterung, leitet sie nach 5 Sekunden einen Notfallbenachrichtigung ein. Bis dahin kann der Notruf auch unterbrochen werden. Das funktioniert faszinierend gut.
Das Thema Puls ist bei OHR immer ein Leidiges. Hier hat Garmin klar Fortschritte gemacht, Wunder sollte man sich allerdings nicht erwarten. Hier ist man an die Physiologie gebunden. Der Puls kommt einfach mit Verzögerung am Handgelenk an. Doch für Grundlagentraining reicht es alle mal. Wer aber strukturiert Intervalle trainieren will, muss weiterhin auf den Pulsgurt zurückgreifen. Sehr gut gefällt mir die Trainingseffektfunktion. Sie ist nun ausführlicher als bei der Fenix 5, aber gleich wie bei der Forerunner 945, und lässt gute Rückschlüsse auf den Trainingszustand zu. Sehr cool ist die Performance Daten Übersicht (die gibt’s so nur bei der MARQ Athlete). Wenn man länger auf den Startknopf drückt, kommt eine detaillierte Übersicht über den Trainingszustand. Die Anzeige lässt sich für jede Sportart individuell gestalten, sogar unter dem Training kann man die Anzeige noch ändern. Damit bleiben kaum Wünsche offen. Strukturiertes Training lässt sich über die Garmin Connect App und die Online-Plattform erstellen und einspielen. Hier hat vor allem die Garmin Connect App in den vergangenen Jahren einen großen Sprung gemacht und ist sehr übersichtlich und praktisch. Online ist noch Luft nach oben, aber auch hier gibt es immer wieder Verbesserungen.
Dann noch das immer wieder heiß diskutierte Thema GPS-Genauigkeit. Der die MARQ Athlete hat wie der Forerunner 945 auch GLONASS und Galileo an Bord. Wie gesagt ist Garmin auf den Sony Chip umgestiegen. Aus meiner Sicht funktioniert der Sony Chip in den Garmins sehr gut, so auch bei der MARQ Athlete. Aber eines muss klar sein, eine 100% Genauigkeit bei jedem Lauf wird und kann es nicht geben. Die Messung ist von vielen Faktoren abhängig, wie zum Beispiel dem Wetter, der Uhrzeit, der Umgebung usw. Deshalb ist etwas Abweichung für mich normal. Trotzdem bringt die MARQ Athlete sehr gute Ergebnisse und lieferte immer realistische Werte. Ausreißer gabs im Testzeitraum nie. Die Abweichungen lagen zwischen 0 und 3 %. Hier muss wohl jeder selbst entscheiden, ob ihm das ausreicht. Falls nicht, sind vielleicht die Ansprüche an solche kleinen Geräte zu hoch.
Fazit: Garmin MARQ Athlete
Tja, was soll ich sagen. Die Garmin MARQ Athlete ist aus meiner Sicht ein „Piece of Art“. Sie ist unglaublich stylisch und wertig. Wer sie in der Hand hält spürt das sofort, sie wirkt sehr wertig und ist einfach schön. Wenn man sie auf die Funktionen runter bricht, dann ist sie der Fenix 6 Pro gleichzusetzen, die aber fast die Hälfte kostet. Ob einem 1500 Euro für die MARQ Athlete wert sind muss jeder selbst entscheiden. Man bekommt dafür auf jeden Fall eine hervorragende Sportuhr mit allen Features, die zurzeit State of the Art sind. Dazu noch einiges an Exklusivität und Glamour. Da man auch den Akku wechseln kann, ist sie sicher auch lange eine wertige Uhr und Updates soll es für die MARQ Athlete auch geben. Also, wer es sich leisten kann, der wird von der MARQ Athlete sicher nicht enttäuscht sein.
Mehr Infos zum Garmin MARQ Athlete findet ihr hier
Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir vom Hersteller zu Testzwecken ohne jegliche Vorgaben oder Einschränkungen zur Verfügung gestellt.
Hallo
Ich spiele mit dem Gedanken die Marq Athlete zu zulegen. Da die ganze Sache nicht ganz günstig ist, ist es für mich zwingend nötig das der Akku nach wieviel Jahren auch immer ersetzt werden kann. Darf ich Fragen, wie fundiert die Aussage ” Hervorzuheben ist auch, dass bei der MARQ Serie der Akku getauscht werden kann.” ist. Ich finde diese Aussage lediglich bei Ihrem Blog.
Danke für ein Feedback
Sportliche Grüssse
Servus Norbert,
den Akku kannst Du bei der Garmin Marq nicht wechseln!
Doch, kann man von Garmin wechseln lassen.
Servus Harald,
stimmt, da war meine erste Information falsch.
Mir wurde eben vom Support bestätigt, dass bei den Modellen der Marq Reihe der Akkutausch angeboten wird.
Bei der Fenix 6 Reihe wird kein Austausch angeboten,. so Stand von heute 24.06.2020
Finde ich persönlich sehr schade, denn als Spezialist für Elektronik im Bereich Outdoor, sollte man auch darauf achten.
Hallo zusammen, mir wurde vom Support und vom Juwelier bestätigt, dass der Akku NICHT getauscht werden kann. …. was jetzt, liebes Garmin Team…..?
Antwort von Product.Support@garmin.com
Zitat:” Gerne teilen wir Ihnen mit, dass wir bei einem Problem mit der Akkuleistung das Gerät innerhalb der Garantie selbstverständlich kostenfrei austauschen.
Ein Austausch nur vom Akku ist leider nicht möglich.” Zitat Ende
Dies als Info falls noch jemand die Antwort braucht.
Hallo zusammen, bezüglich des Akkus habe ich mich gegen eine MARQ und für eine fenix 6x sapphire entschieden, der Grund lag in meinen Erfahrungen mit meiner fenix 5x sapphire, die ich seit ca. 3 Jahre und 3 Monate besitze. Vor etwa einem Monat ging der Akku kaputt und Garmin konnte sie auch nicht mehr reparieren, ich hätte zwar ein Austauschgerät für 214 € kaufen können, aber es sind „nur“ aufbereitete Uhren die schon jemand anderes besessen hatte und das wollte ich einfach nicht. Also bin ich auf der suche nach einer neuen Sportuhr von Garmin gegangen, denn ich bin überzeugt von deren Leistung und habe sie ständig beim Training mit Rennrad, Gravelbike, Wandern, Reisen und privat im Einsatz. Das gute Stück hatte damals im Fachhandel 750€ gekostet und ich war schon sehr enttäuscht, das die Uhr jetzt Schrott und nicht mehr zu reparieren ist!
Wenn das nun mit der MARQ, die ja nochmals min. einen 1000er mehr kostet, passiert dann könnte ich mir das nicht verzeihen diesen Fehler begangen zu haben. Jetzt habe ich die fenix 6x sapphire für 616€ günstig neu im Fachhandel erstanden und ich hoffe, dass sie länger als 3 1/2 Jahre durchhält vielleicht ja sogar 4 oder 5 Jahre. Ich muss zugeben, dass ich die fenix 5x vom Akku her sehr strapaziert hatte, habe mich zB häufig 8h täglich für Training und Reise mit dem Fahrrad und Wandern navigieren lassen und musste sie dementsprechend oft aufladen, das verkürzt natürlich den Lebenszyklus eines Li-ion Akku enorm. Optisch finde ich die MARQ Serie aber weit aus gelungener aber der Aufpreis ist es mir nicht wert, wenn der Akku auch nach ca. 3 1/2 Jahren kaputt gehen würde und ich von Garmin zwar gegen einen geringeren Preis, da außerhalb der Garantie, ein Generalüberholtes Gerät bekommen würde, das schon getragen worden ist!! Technisch sind beide identisch, bis auf das größere Display der fenix 6x mit 1,4“ gegenüber den 1,2“ der MARQ. Da ich über 3 Jahre mit 1,2“ der fenix 5x Erfahrungen gesammelt habe, kommt mir das 1,4“ der 6er sehr entgegen!
Ich könnte und würde sofort und gerne eine MARQ ordern, bin auch ein zufriedener Fenix-Kunde mit Model3 und 5. Und die Edelrichtung würde mich echt reizen.
Aber die völlig unzeitgemäße Akkugeschichte ist voll ärgerlich und nicht verständlich. Ich hoffe da noch sehr auf ein garminsches Einlenken, technisch sollte es doch machbar sein. Oder was ist das Problem?
Simon Schön, Key Account Manager der Uhrendivision von Garmin erklärt dazu :
„…. Unsere Premiumkollektion „MARQ“ ist zudem mit einem Premiumservice verbunden. Lünette und Gehäuse können ausgetauscht werden. Zudem ist ein Akkutausch möglich, was die Uhren über die übliche Akku-Lebensdauer von zehn bis 15 Jahren hinaus nutzbar macht. Es ist die erste Smartwatch der Welt, bei der das möglich ist – damit punktet der Händler im Verkaufsgespräch bei den Themen Werterhalt und Langlebigkeit. …“
hier der Link …https://www.gz-online.de/neuheiten-2020/uhren/garmin.html
Was stimmt nun???
Genau diese Information habe ich auch. Aber am Besten fragst da beim Uhrenhändler deines Vertrauens nach. Der gibt dir dann eine verbindliche Information.
Ich hab meine Fenix 5X mittlerweile vier Jahre. In der Zwischenzeit zweimal den Akku getauscht und das ohne Probleme. Den Akku bekommt man über Ama… oder Eb…. relativ günstig. Der Tausch ist mit ein klein wenig Gefühl ganz entspannt in 10 min machbar.