Auf schnellen Fellen

Wohl jeder von euch wachst zumindest ab und zu seine Ski, doch wie sieht´s mit den Fellen aus? Ja, auch die brauchen Pflege, damit sie gut gleiten. Das ist nicht nur für die Sellaronda wichtig, sondern auch allgemein recht hilfreich. Für die Sellaronda ist ein schnelles Fell aber besonders wichtig, weil man auf den eher flacheren Abschnitten damit einfach Kraft sparen kann. Um hier ein optimales Setup zu haben, bin ich zu einem absoluten Vollprofi in Sachen Fellpräparierung gefahren und hab mir für mich, meine Sellaronda-Partnerin und euch die besten Tipps geholt. Patrick Unterberger ist der Chef von Intersport Patrickin St. Johann und kennt sich mit Fellen aus wie kaum ein anderer. Der Tüftler hat mit seinem Team sogar schon Gleittests mit den Fellen gemacht. Hier bin ich also in den besten Händen.

Die Ausrüstung

Bevor wir mit dem Präparieren beginnen, noch ein paar Basics. Was ihr dazu braucht? Am idealsten ist natürlich ein eigener Raum, oder ein Kammerl, denn das ganze ist nicht ganz geruchsneutral. Dann braucht ihr einen Tisch und eine Skifixierung, hier gibt es verschiedene Varianten. Schaut aber, dass sie an die Breite eurer Ski passen. Dann ganz wichtig ist ein Bügeleisen. Nein, das alte der Oma würde ich dafür nicht nehmen. Das ist auf heißere Temperaturen ausgelegt und lässt sich nicht so genau regeln. Also, investiert in ein Wachseisen. Hier würde ich auch eher ein Gutes nehmen, mit einem dicken Boden. Der hält die Wärme besser. Dann braucht ihr noch eine Nylonbürste, eine Fell Imprägnierspray (gibt’s zum Beispiel von Holmenkol, Nikwax, Kohla usw.) und ein Allroundwachs. Zusätzlich gibt’s auc hHigh Fluor Wachse, aber die sind für schnelle Vertical Rennen und teuer. Ich werde sie aber kurz erwähnen. Für längere Rennen und den normalen Einsatz reicht ein Allroundwachs. Die Temperatur ist hier nicht so wichtig, wie beim Skibelag.

Die Präparierung

Zuerst wird das Fell aufgezogen und der Ski in die Halterung eingespannt. „Als erstes wird dann das Fell mit der Bürste gegen den Strich aufgeraut. Hier sollte man mit etwas Gefühl arbeiten“, schildert Patrick den ersten Schritt. Wenn die Haare aufgestellt sind, wird das Fell mit dem Imprägnierspray eingesprüht, wir haben hier den Ski Tour Skin Spray, von Holmenkol verwendet. Dann wird das erste Mal gebügelt, das Wachseisen sollte maximal 90 Grad heiß sein. Mit dem Bügeleisen zügig und in einer Bewegung ohne Druck über das Fell fahren, den Vorgang etwa vier Mal wiederholen.

Danach wird das Wachs am Eisen leicht angewärmt. Dann reibt ihr mit dem Wachs über das Fell. Diesmal unbedingt mit dem Strich! Also nicht gegen die Ausrichtung der Haare. Auch das Ganze ein paar Mal wiederholen. Dann wieder mit dem Bügeleisen (auch hier wieder max. 90 Grad) über das Fell bügeln, wieder mit dem Strich und in einem Zug. Sonst verbrennt man die Haare und kann das Fell wegwerfen. Dann ist das Ganze auch schon fertig und einsatzbereit.Man muss das Fell nicht jedes Mal wachsen. „Es reicht, wenn das alle 10.000 Höhenmeter gemacht wird“, weiß Patrick und ergänzt: „Und natürlich vor jedem Rennen.“

Im Rennen kann man dann auch dieses speziell Fluor Wachs zum Einsatz bringen. Hier gibt es von Holmenkol ein spezielles für Steigfelle. Die ersten Schritte bleiben hier dieselben, der Letzte kommt dann zusätzlich. So wird nach dem normalen Wachsen noch das Fluor Wachs aufgesprüht und auch eingebügelt. Hier sollte man eine Schutzmaske tragen, die die Dämpfe nicht ganz ungiftig sind. Wer will, kann auch mehrere Schichten auftragen und die Wachssorten abwechseln. Es muss einem aber klar sein, das Fluorwachs hält nur etwa 100 bis 150 Höhenmeter. „Aber im Rennen kommt es halt oft auf die ersten Meter an“, betont Patrick.

Fazit

Ihr seht also, das Ganze ist keine Hexerei und ich habe es auch gleich ausprobiert. Ich kann euch nur sagen, der Effekt ist wirklich überraschend. Das Fell gleitet ganz anders. Es zahlt sich also durchaus aus, eine solche Startausrüstung zukaufen und zwar nicht nur für Rennläufer, auch für normale Tourengeher. Wer esl ieber ganz einfach haben möchte, kann auch die flüssigen Varianten verwenden.Also mit dem Imprägnierspray einsprühen, trocknen lassen und mit dem Flüssigwachs bestreichen und ebenfalls trockenen lassen. Das ist auf jeden Fall besser als nichts zu machen.

Falls ihr noch Fragen zum Thema habt, einfach hier auf dem Blog kommentieren.

Transparenzhinweis: Die verwendeten  von Intersport Patrick für den Blog-Beitrag zur Verfügung gestellt.

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