Ein sehr gelungener Allrounder
New Balance hat es in den vergangenen Jahren immer wieder mit ihren Schuhen in meine Top-10-Liste geschafft. Ganz anders war’s hingegen mit ihren Fresh Foam-Modellen, mit denen bin ich einfach nicht warm geworden. Die Zwischensohle konnte mich einfach nicht überzeugen. Schade eigentlich, aber ich habe nicht aufgegeben und hab nun auch den neuesten Ableger der Serie, den Fresh Foam Hierro V3 getestet. Unvoreingenommen und bemüht objektiv.
Der erste Eindruck
Es gibt Momente, in denen man sicher ist, einen Teil der Zukunft in der Hand zu halten. Der Fresh Foam Hierro V3 kommt mit einem außergewöhnlichen Obermaterial aber viel spannender, mit einer Socken-Konstruktion. Bei Fußballschuhen ist das schon Standard, bei Trailschuhen kommen langsam die ersten Modelle mit dieser Bauweise. Und da New Balance auch Fußballschuhe baut, weiß die Firma, wie das geht. Mit dieser Bauweise, dem knalligen Orange und der dicken Fresh Foam-Sohle fällt der Fresh Foam Hierro V3 auch gleich auf. Er wirkt auf den ersten Blick aber etwas plump. Beim Gewicht liegt er bei 340 Gramm, was für einen Trailschuh in Ordnung ist. Die Sprengung liegt bei 8mm. New Balance setzt wie bei allen Schuhen auf eine normale Schnürung, die Bänder lassen sich nicht verstauen.
Die Passform
Oh ja, das gefällt mir. Der Einstieg ist trotz der Socken-Bauweise nicht schwer. Man schlüpft leicht rein und fühlt sich sofort wohl. Der Fresh Foam Hierro V3 ist klar auf Komfort ausgelegt und den spürt man überall. Die Hyposkin, wie das Obermaterial heißt, fühlt sich deutlich angenehmer an als es optisch vermuten lässt. Es ist weich und passt sich dem Fuß an. Dank der Sockenbauweise umschließt der Schuh den Fuß, der Sitz ist dadurch sehr gut, die Schnürung verstärkt den Sitz noch einmal.
Die Sohle
Bei der Außensohle vertraut New Balance wie bei vielen seiner Trail Schuhe auf Vibram, hier kommt die Megagrip-Mischung zum Einsatz. Das Profil ist nicht extrem grob und eignet sich daher eher für härteren Untergrund wie Felsen oder Forststraßen. Für tiefen Untergrund ist es eher zu wenig grob. Womit ich zur Fresh Foam-Zwischensohle komme. Seit einigen Jahren wird diese von New Balance verwendet. Sie soll gute Dämpfung bringen, aber auch Energierückgewinnung. Ähnlich dem Boost von Adidas und dem Everrun von Saucony. Die Dämpfung war auch schon bisher wirklich gut, aber schon zu gut. Die Schuhe fühlten sich tot-gedämpft an. Ich spürte unter mir nichts mehr und es gab null Feedback. Hier scheint New Balance etwas nachgebessert zu haben, denn beim Fresh Foam Hierro V3 ist das anders.
Auf der Strecke
Keine Frage, der Fresh Foam Hierro V3 ist eher was für die längeren Strecken. Er ist komfortabel und lässt einem wie auf Wolke sieben schweben. Es kommt fast ein bissl Hoka-Feeling im Fresh Foam Hierro V3 auf. Super gedämpft rollt man dahin, dabei ist der Schuh aber immer noch lauffreudig, rollt leicht ab und wirkt für sein Gewicht recht leicht am Fuß. Die Dämpfung ist wirklich ausgezeichnet und auch der Grip ist dank Vibram sehr gut. Auch im Wald gibt die Sohle immer noch viel Sicherheit, nur wenn’s wirklich weich und tief wird, kommt das Profil an seine Grenzen. Hervorragend funktioniert die Sohle auf Schotter und Fels. Dank der Dämpfung lässt sich der Fresh Foam Hierro V3 auch auf der Straße problemlos laufen. Das Obermaterial ist zwar schon etwas wärmer, als ein Mesh-Material, aber nicht zu heiß. Trotz der Dämpfung verliert man den Kontakt zum Boden nicht ganz, Steine und Wurzeln sind leicht zu erfühlen. Dank der sehr breiten Auflagefläche hat man auch immer einen guten Stand, das vermittelt Sicherheit.
Fazit
Für die Fresh Foam Modelle musste New Balance in den vergangenen Jahren viel Kritik von mir einstecken, beim Fresh Foam Hierro V3 ist das nicht mehr so – im Gegenteil. Der Schuh vermag mich wirklich zu begeistern. Zum einen funktioniert die sockenartige Bauweise beim Fresh Foam Hierro V3 wirklich gut, keine Steine oder sonstiges kommt mehr in den Schuh, zum anderen vermittelt der Schuh trotz enormer Dämpfung sehr viel Lauffreude, rollt gut ab und ist nicht mehr so tot-gedämpft wie die Vorgänger. Trotz seines Gewichts hat er ein richtig breites Einsatzspektrum, von Schotter über Felsen und Wald sogar hin bei zu Aushalt. Der Fresh Foam Hierro V3 steckt alles weg. Lediglich auf tiefem Untergrund kommt die Sohle an die Grenzen und für eine schnelle Hausrunde ist er wohl zu schwer. Trotzdem würde ich den Fresh Foam Hierro V3 als soliden Trainingsschuh und perfekten Begleiter für Ultras einstufen.
Mehr Infos zum Fresh Foam Hierro V3 findet ihr hier
Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
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