Happy End am Großglockner
Der letzte Tag von Crossing Austria startete um 4 Uhr in der Früh – also viel zu früh für mich. Aber Klaus wollte genügend Zeit für die finale Etappe auf den Großglockner haben. Er sollte damit auch genau richtig liegen, wie sich am Abend zeigte. Aber, erst mal von vorne. Wie schon am 6. Tag war Klaus hoch motiviert und fokussiert. Der Spaß kam beim Frühstück aber nicht zu kurz, die Laune war bestens.
Super war auch, dass Klaus am Vortag schon gut 15 Kilometer der letzten Etappe bis nach Fusch zurückgelegt hat und so fahren wir vom Hotel in Kaprun nach Fusch, zum neuen Startplatz der Etappe. Mit dabei auch Markus, der ab dem Glocknerhaus wieder einsteigen wollte. Auch wenn er unterbrechen musste, eins war für beide klar. Sie wollten gemeinsam am Gipfel stehen. Doch zuerst zu Klaus, der mit vier Begleitern Richtung Ferleiten und Pfandlscharte. Dort liegt schon teilweise knietief Schnee und so mussten gespurt werden. Das hält Klaus aber nicht auf er liegt bei allen Verpflegsstationen unter der geplanten Zeit. „Der ist eine Maschine“, ist der einhellige Tenor der Begleiter. Den hohen Schnitt kann er bis zum Glocknerhaus halten wo dann Markus wieder mit einsteigt.
Die Szene, die sich dann dort abspielen lassen kaum jemanden kalt. Klaus steuert direkt auf Markus zu, beide haben Tränen in den Augen und umarmen sich – pures Gänsehaut-Feeling macht sich breit. Wer aber glaubt, dass es jetzt endlich langsamer wird, der irrte gewaltig. Ich bin mit Markus eingestiegen und von beginn an, war das Tempo wieder hoch. Klaus überlässt Markus die Führung und somit die Tempokontrolle. Markus ist sichtlich noch angeschlagen, aber unglaublich fokussiert. Das war schon im Auto zu merken, mit dem wir zum Glocknerhaus gefahren sind. Desto näher wir gekommen sind, desto ruhiger wurde Markus. Am Glocknerhaus angekommen war Markus dann wie im Tunnel. Voll fokussiert und fest entschlossen den Großglockner zu erreichen.
Das Tempo wurde bis zur Salmhütte nicht wesentlich gedrosselt, dort habe ich mach dann von den beiden verabschiedet. Ab dort wird’s mir zu alpin. Markus und Klaus setzen ihren Gipfelsturm fort, man kann es nicht anders nennen. Denn weder die Begleiter Dieter, Toni und Philipp noch die beiden Bergführer können mit den zwei mithalten. Um 14:50 Uhr sind Klaus und Markus am Gipfel und damit am Ziel ihrer Freundschaftsprojektes. Es ist wirklich so schön, dass Markus wenigstens noch den letzten Teil auf den Glockner mitgehen konnte. Die Szenen beim Empfang an der Lucknerhütte sind dann wirklich extrem bewegen. Freudentränen werden vergossen und Familien, Freunde und Begleiter empfangen die zwei Helden.
Soweit meine Tageszusammenfassungen. Ich werde nun versuchen meine Gedanken und Gefühle zu sammeln und das alles dann noch in eine Zusammenfassung zu packen. Es wird aber auf jeden Fall eine Geschichte über tiefe Freundschaft, Respekt, Kampfgeist und Demut.
Zum Abschluss noch ein paar Fakten
Start in Apetlon am Samstag, 29. September bis, Freitag, 5. Oktober am Gipfel des Großglockner.
Klaus ist
– 482 Kilometer gelaufen
– war insgesamt 77 Stunden 49 Minuten unterwegs
– hat dabei mehr als 19.000 Höhenmeter absolviert
Markus ist
– 393,2 Kilometer gelaufen
– war insgesamt 70 Stunden 36 Minuten unterwegs
– hat dabei knapp 19.000 Höhenmeter absolviert.
Beide haben je 10.000 Kalorien pro Tag verbraucht, hat Teamärztin Dr. Silke Kranz errechnet.
Einfach nur gigantisch, was die beiden geleistet haben. Meinen allerhöchsten Respekt vor dieser Leistung und vielen Dank für die tollen Fotos und Berichte von unterwegs. Lg Manfred