Königsetappe gleich zu Beginn
Aus dem Flachen direkt in die Berge. Nach der ersten Etappe vom Neusiedlersee nach Puchberg mit vielen flachen Asphaltkilometern ging´s am Tag zwei ordentlich bergauf. Es standen mit dem Schneeberg, der Rax und der Veitsch die drei Klassiker der Ostalpen an. Gut 80 Kilometer und 5300 Höhenmeter mussten Klaus und Markus bis nach Seewiesen überwinden. Der Start am Morgen im Ortszentrum von Puchberg war weniger windig als tags zuvor, aber gleich kalt. Ich könnte mir da einfach nicht vorstellen, nach so einem Vortag wieder gut gelaunt am Start zu stehen. Doch Markus und Klaus haben sich offensichtlich gut erholt vom ersten Tag und legten los.
Für das Betreuerteam war es es heute nicht ganz einfach, denn es gab nur wenige Punkte, an denen die beiden verpflegt werden konnten. Doch das Team ist am zweiten Tag schon wirklich gut eingespielt und so funktioniert das hervorragend. Noch bevor die Athleten ankommen wird ein kleines Zelt aufgebaut, mit Stühlen, verschiedenster Verpflegung, Getränken usw.. Einen wichtigen Part übernimmt dabei die Ärztin Silke Kranz, welche unter anderem die beiden täglich vor dem Start und im Ziel untersucht und über den Tag die Verpflegung zusammenstellt.
Die Laune ist weiter bestens
Auch heute durfte ich wieder mit den beiden mitlaufen. Der Schmäh rennt immer noch bei den ihnen. Aber die Anstrengung spürt man trotzdem. Vor allem Markus kämpft noch mit der Belastung der ersten schnellen Etappe. Klaus könnte wohl schneller, aber in einem Team muss man halt auf den Schwächeren Rücksicht nehmen. Und bei solchen extremen Herausforderungen kann sich das Blatt auch ganz schnell drehen. So führen beide einen „Kampf“ aus. Markus einen körperlichen, Klaus einen geistigen. Doch sie gehen damit sehr gut um. Das ist wirklich beeindruckend, die beiden im Team zu sehen. Ich bin dann auf der Strecke auch das Bindeglied zum Verpflegungsteam und so kommt der Anruf von Silke. „Frag sie bitte, ob sie bei der nächsten Labe etwas Spezielles haben wollen“. Die Antwort kommt prompt von Klaus: „Eine Käsekrainer mit Senf.“ Die gibt´s natürlich nicht, aber man sieht, den Humor haben sie auch nach 4000hm und gut 43km noch immer nicht verloren.
Schwieriger wurde es dann im zweiten Drittel mit der Verpflegung, denn hier konnte das Team nicht mehr zufahren. Und so mussten Läufer die beiden mit Nahrung und Getränken versorgen. Und auch wenn der Weg klar geplant ist, in der Wildnis zwei Läufer zu finden, ist nicht ganz einfach. Das musste auch ich erleben. Ich bin ihnen vom Ziel aus entgegengelaufen. Im Gepäck noch Getränke und Nahrung für die letzten Kilometer. Doch in der Dämmerung auf einem fremden Berg wen zu finden, ist alles andere als einfach. So haben wir uns leider verpasst. Trotzdem ist es noch gut gegangen und die beiden sind um 20:40 im Etappenziel angekommen. Etwas vor mir, aber egal. Wichtig ist, dass sie es gut überstanden haben.
Morgen steht Etappe 3 am Programm von Seewiesen bis nach Kaiserau, diesmal fast 90 Kilometer und etwa 4500 Höhenmeter. Die beiden sind jedenfalls hoch motiviert, es bleibt also sehr spannend. Mehr Infos und den Live-Tracker zum Projekt Crossing Austria gibt´s hier
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