Weg vom Trail –
Salewa hat vor zwei Jahren alle überrascht, denn plötzlich gab es da zwei Trailrunning-Schuhe von den Südtiroler. Doch so ganz recht war ihnen das wohl selber nicht und so wurden daraus Mountain Training-Schuhe. Zumindest wurde es so kommuniziert. Beim Model Ultra Train hat man dann heuer auch am Schuh selbst nachgebessert und so wurde die zweite Version nun deutlich „bergiger“ gemacht. Ich habe den Salewa Ultra Train 2 die vergangenen Monate getestet und vor allem bei meinen eBike&Hike-Ausflügen zum Einsatz gebracht. Dabei musste er natürlich auch einige Kilometer mit mir laufen.
Der erste Eindruck
Sah der Ultra Train 1 noch wirklich wie ein etwas gröberer Trail-Schuh aus, ist der Ultra Train 2 deutlich alpiner geworden wie ich finde. Er kommt wesentlich massiver daher, mit mehr Schutz und auch mit dem Salewa typischen 3F Systems. Auch das Obermaterial ist recht grob geworden. Bei der Schnürung setzt Salewa weiter auf das Quick-Lace-System, bei dem sich auch die Schnürung verstauen lässt. Das Gewicht liegt trotzdem nur bei 330 Gramm. Auffällig ist vor allem der massive Schutz an der Zehenkappe und an den Fußseiten.
Die Passform
Auch wenn er robuster wirkt, so fühlt er sich aber nicht an. Er passt sehr gut, fühlt sich wie ein Trail-Schuh an. Sehr positiv fällt das 3F System auf, welches die Ferse wirklich festhält. Der Sitz ist dadurch sehr gut. Zum positiven Eindruck trägt auch die Ortholite-Einlegesohle bei. Das Obermaterial ist zwar eher fest, passt sich aber gut an den Fuß an. Den Schnitt würde ich als normal bezeichnen, also wieder breit noch schmal.
Die Sohle
Bei der Außen- und Zwischensohle hat sich nichts zum ersten Ultra Train geändert. Das macht den Schuh also nach wie vor sehr gut laufbar. Er rollt gut ab. Die Dämpfung ist eher straffer ausgelegt, das macht auf technischen Gelände auch Sinn. Bei der Außensohle setzt Salewa auf den Gummi von Michelin. Der konnte mich schon im Vorjahr überzeugen. Die Mischung ist sehr allround-tauglich. Also sowohl auf Fels als auch in weichem Untergrund. Das Profil ist etwas gröber und bietet damit zusätzlich Grip.
Auf der Strecke
Keine Frage, die Trailrunning Gene trägt der Ultra Train 2 noch in sich. Er läuft sich nach wie vor gut, doch das veränderte Obermaterial macht ihn etwas starrer. Das nimmt ihm ein wenig die Lauffreude. Dafür bietet er aber deutlich mehr Halt und Sicherheit in technischen Bereichen am Berg. Der Fersenhalt ist wirklich sehr gut. Die Trailrunning-Gene schaden aber auch bei Speedhiking-Einheiten nicht, denn hier passt die Abstimmung nun sehr gut. Selbst auf dem Bike-Pedal macht der Schuh gute Figur. Wenn’s auf felsigen Untergrund geht, dann macht sich das extra an Schutz sehr positiv bemerkbar.
Fazit
Auf der einen Seite ist es schade, denn der Ultra Train 1 war ein wirklich gute Trailrunning-Schuh. Ich weiß viele, die noch heute damit unterwegs sind. Das ist der Ultra Trail 2 nun nicht mehr. Ja, er ist nach wie vor laufbar, aber seine Stärken nun im Allroundeinsatz. So kann man mit ihm sowohl ein Stück laufen, als auch über grobes Geröll mit schnellen Schritt auf einen Gipfel wandern. Er ist nun deutlich mehr das, wofür er entwickelt wurde. Zum Speedhiken und zum schnellen Berggehen. Hier vermag er auch wieder zu überzeugen.
Mehr Infos zum Salewa Ultra Train 2 findet ihr hier
Transparenzhinweis: Das Produkt wurde mir für diesen Test vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
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