Ein starkes Lebenszeichen –
Mammut zieht sich aus dem Trailrunning zurück. Doch bevor es soweit ist, haben die Schweizer noch zwei „Sertig“-Modelle auf den Markt gebracht. Den „Advanced“ habe ich schon getestet, mehr dazu lest ihr hier. Aber auch den „Sertig Low“ durfte ich unter die Füße nehmen. Ein Schuh für kürzere bis mittlere Distanzen mit einer wirklich bissigen Sohle. Ob es der letzte seiner Art sein wird, das wird sich zeigen. Denn die Schweizer verabschieden sich zumindest namentlich aus dem Trailrunning und setzen mehr auf Speed-Hiking und Speed-Mountaineering.
Der erste Eindruck
Mir gefällt der Sertig Low gut. Er wirkt zwar technisch, ist aber nicht überladen. Der Schuh kommt ohne Nähte aus und die Zunge ist integriert, also der Schaft ist aus einem Stück. Bei der Schnürung kommt bei Mammut heuer leider kein Boa Verschluss mehr zum Einsatz. Man vertraut auf ein Quick-Lace-System. Mittels zwei Gummibänder über dem Rist, wird das Band dann verstaut. Dazu kommt ein ordentlicher Zehenschutz und vor allem eine recht massive Fersenschale. Mit einer Sprengung von 6 mm liegt der Sertig im Mittelfeld, was ihm ein breites Einsatzspektrum ermöglicht. Auch beim Gewicht ist der Schuh mit 305 Gramm im Mittelfeld angesiedelt.
Die Passform
Wie gesagt ist der Schaft aus einem Stück gefertigt und die Zunge schmiegt sich so um den Fuß. Bei den ersten Malen ist es daher etwas schwierig in den Schuh zu kommen, das wird aber leichter. Dafür ist die Passform aber wirklich gut, der Schuh umschließt den Fuß und mit der Schnürung lässt sich der Sitz im Schuh sehr gut steuern. Im Vorfuß ist er angenehm weit. Man hat das Gefühl, recht tief im Schuh zu stehen, das erhöht die Trittsicherheit.
Die Sohle
Hier gibt’s für Mammut eine wirklich Neuheit, denn die Außensohle ist extrem grob. Sie verspricht extrem viel Gripp. Zum Einsatz kommt auch eine Rocker-Konstruktion, die aber wesentlich geringer ausfällt als beim Advanced. Ich würde sogar sagen unauffällig gering, was mich aber nicht stört. Die Dämpfung ist relativ straff abgestimmt und der Schutz vor spitzen Steinen ist sehr gut. Durch die grobe Sohle und dem Steinschutz ist aber das Gefühl für den Untergrund eingeschränkt.
Auf der Strecke
Wenn man mal den Einstieg geschafft hat, überrascht der Sertig Low mit viel Lauffreude. Er lädt zwar nicht zum Tempobolzen ein, aber dennoch hat er einen angenehmen Vortrieb. Der Sitz im Schuh ist sehr gut und die grobe Sohle greift ordentlich zu. Auch der Seitenhalt ist gut und die Schnürung lässt sich einfach dosieren. Lediglich das Verstauen der Bänder finde ich nicht optimal gelöst. Auch auf Forststraßen macht der Sertig eine gute Figur und es darf auch ruhig einmal etwas technischer werden. Abstriche gibt es vor allem auf nassen Wurzeln, hier lässt die Außensohle an Sicherheit vermissen. Auch auf nassem Stein kann mich die Gummimischung nicht zu 100% überzeugen.
Fazit
Mammut liefert mit dem Sertig Low einen sehr guten, soliden Trailrunning Schuh ab. Ohne große Highlights, aber auch ohne größere Schwächen. Danke viel Gripp, einer ausgewogenen Dämpfung und der guten Passform würde ich ihn als sehr guten Trainingsschuh einstufen der wirklich mit jedem Untergrund zu recht kommt. Eben, mit leichten Abzügen auf nassen Wurzeln. Dennoch ein solider Schuh, mit viel Schutz und ausreichend Komfort. Die Entwicklung von Mammut ist absolut in die richtige Richtung gegangen. Es bleibt zu hoffen, dass das nicht der letzte Trail Schuh der Schweizer war.
Mehr Infos zum Mammut Sertig Low findet ihr hier
Das Produkt wurde vom Hersteller zu Testzwecken zur Verfügung gestellt.
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