Dreh und lauf –
Die drei Streifen sind nicht mehr ganz neu auf dem Trail-Markt. Auch wenn das Trailrunning für den Sportartikel-Riesen Adidas nicht mehr als eine Nische ist, wird dennoch an ernsthaften Produkten gearbeitet. Mit dem Terrex Two Boa schaffen sie es auch, wirklich aufzufallen. Ein weißer Schuh für die Trails.
Der erste Eindruck
Tja, er ist halt mal weiß. Neben dem Boa-Verschluss fällt vor allem die Farbe auf. Zum einen gibt es ihn in ganz weiß, dann in weiß mit ein bissl grau und in schwarz. Ich habe den Terrex Two Boa in weiß-grau zum Testen bekommen. In gewohnter sauberer Verarbeitung und mit der schon bekannten Conti-Sohle. Im Zehenbereich ist der Schuh geschützt und die Zunge ist recht dünn. Das Boa-System ist seitlich angebracht. So gesehen ein unauffälliger Schuh, aber halt schon wieder so unauffällig, dass er wieder auffällt. Mit 330g zählt der Terrex Two Boa nicht zu den Leichtgewichten und ist klar ein Schuh für mittlere bis längere Distanzen und fürs Training.
Die Passform
Reinschlüpfen, zudrehen und loslaufen. Ich mag das Boa-System, weil es komfortabel ist und der Schuh den Fuß damit so richtig umschließt. Man muss lediglich nach den ersten hundert Metern mal nachdrehen, dann sitzt der Terrex Two Boa bombenfest. Ansonsten wirkt er recht komfortabel, auch wenn die Zunge wirklich sehr dünn ist- Die Ferse ist sehr hochgezogen, wer also eine empfindliche Achillessehen hat, sollte hier erstmal probieren. Ich würde den Terrex Two Boa als sehr komfortabel einstufen, aber nicht als labbrig. Der Sitz ist sehr gut.
Die Sohle
Wie bei Adidas üblich kommt auch beim Terrex Two Boa ein Gummi des Reifenherstellers Continental zum Einsatz. Das Profil ist nicht extrem grob, aber auch nicht zu glatt. Es ist ganz klar für einen breiten Einsatzbereich ausgelegt. Anders wie beim Agravic Boost kommt beim Terrex Two Boa aber nicht die Boost-Technologie zum Einsatz, sondern eine normale EVA-Zwischensohle. Der Schuh ist komfortabel gedämpft, aber auch nicht zu weich. Die Sprengung beträgt 7mm, fühlt sich aber sogar etwas flacher an.
Auf der Strecke
Schon auf den ersten Metern bestätigt der Terrex Two Boa den ersten Eindruck. Er ist sehr komfortabel. Dank einer leichten Rocker-Sohle rollt er schön ab und ist sehr lauffreudig. Die 340g Gewicht sind ihm dabei kaum anzumerken. Der Halt ist im Schuh dank der BOA-Schnürung ausgezeichnet. Selbst auf Asphalt kann man mit ihm locker einige Kilometer abspulen. Besonders wohl fühlt er sich aber auch Schotter und auf schonen flowigen Trails. Der Schuh gibt sehr viel Sicherheit da er eine große Auflagefläche hat und schön abrollt. Er führt auch schön. Das Gefühl für den Untergrund geht zwar zu Lasten des Komforts etwas verloren. Aber ich mag das. Die Conti-Sohle funktioniert beim Terrex Two Boa ausgezeichnet. Die hatte mich beim Agravic Boost nicht ganz überzeugen können, beim Two Boa allerdings schon. Warum das so ist, kann ich nicht genau sagen. Die Stollen sind etwas kleiner als beim Agravic, vielleicht ist es das.
Fazit
It´s not a Bug – it´s a Feature. Ein durchaus bekannter Spruch in Zeiten der Digitalisierung. Irgendwie so scheint es sich auch mit der Optik des Terrex Two Boa zu verhalten. Als ich ihn im Vorjahr auf der Outdoor sah, war mir klar, die bei Adidas sind nicht ganz dicht. Als er heuer dann auf den Markt gebracht wurde, kam dazu die passende Geschichte. Der Terrex Two Boa wird von jedem Besitzer quasi selber designed. Und die Idee finde ich dann schon wieder sehr cool.
Aber abgesehen von der Optik konnte mich der Terrex Two Boa wirklich begeistern. Der Schuh ist ein treuer Begleiter auf langen Läufen durch unterschiedlichstes Gelände. Er bietet Komfort und Sicherheit, lässt dabei aber nicht die Lauffreude vermissen. Dazu kommen eine hervorragende Verarbeitung und der Boa-Verschluss, der den Fuß wirklich im Schuh fixiert. Der Terrex Two Boa lässt fast keine Wünsche offen. Aus meiner Sicht nur einen: Ich hätte mir eine Boost-Dämpfung gewünscht, das wäre noch der Punkt auf dem I gewesen.
Mehr Infos zum Adidas Terrex Two Boa findet ihr hier
Das Produkt wurde vom Hersteller für Testzwecke zur Verfügung gestellt
Hallo, schöne Rezension…wie wuerdest Du den Schuh mit dem Salomon S Lab Ultra vergleichen ?
Hallo, Unterschiede zum Salomon S-Lab Ultra ? Vor allem hinsichtlich Dämpfung, Passform breiter ist klar…LG, Ingo
Hallo Ingo
Der Salomon Ultra ist wesentlich dynamischer und trotzdem für mein Gefühl etwas besser gedämpft. Er ist auch deutlich enger im Mittelfußbereich, das bringt viel Kontrolle. Der Grip ist bei beiden aus meiner Sich gleich, haben beide Schwächen auf nassem Untergrund. Ein klarer Vorteil ist aus meiner Sicht das Boas System beim Adidas, das finde ich einfach praktisch. Die Verarbeitung ist bei beiden sauber, der Salomon aber S-Lab typisch wirklich sehr sauber und fein. Langlebiger könnte deshalb der Adidas sein.
LG Adidas