Die Hose bleibt unten –
Ich weiß, ich weiß – der Winter ist schon fast zu Ende. Aber hier habe ich noch einen Test, den solltet ihr euch zu Gemüt führen, wenn ihr Skitourengeher seid. Denn hier habe ich etwas wirklich ganz Neues. Dynafit präsentierte schon vor der ISPO den neuen Hoji Pro Boot und ich konnte in den vergangenen Wochen ein erstes Vorserien Model ausgiebig testen. Entwickelt hat den Schuh Fritz Bartl gemeinsam mit dem Profi-Freerider Eric „Hoji“ Hjorleifson. Er soll aber nicht ein Freeride Schuh sein, sondern ein extrem breites Spektrum abdecken. Sozusagen ein perfekter Skitourenschuh für jeden Einsatzbereich. Ein hochgestecktes Ziel.
Der erste Eindruck
Die Vorserie ist weiß, der Serienschuh im Herbst dann in Schwaz. Ich finde vor allem die schwarze Farbgebung sehr gelungen. Aber auch weiß kann was. Auffällig beim Hoji ist vor allem die große Schnalle über der Ferse. Sie ist zwar das auffälligste Teil an dem Schuh, aber das wirklich neue findet im Inneren statt. Mit der Schnalle über der Ferse schiebt sich ein Schaft im Inneren über den unteren Schalenteil. Damit wird der Schuh steif zum Abfahren, bietet aber viel Bewegungsfreiheit im Aufstieg. Auffällig ist auch die kurze Nase, wie sie vom TLT7 bekannt ist. Es soll dann im Herbst ein eigenes Steigeisen geben, welches über die Sohle befestigt wird. Das hat die Vorserie noch nicht. Sonst ist der Hoji ein 3-Schnaller mit einem zusätzlichen Klettband oben. Er wirkt etwas massiv, ist aber mit 1450 Gramm alles andere als schwer. Mit der Heckschnalle löst sich die oberste Schnalle sowie das Klettband, der Schaft wird freigegeben und bietet eine Schaftrotation von 55 Grad.
Die Passform
Zur Passform möchte ich noch nicht viel sagen. Da die Vorserie noch nicht den endgültigen Innenschuh hat, deshalb wäre es hier unfair eine Bewertung abzugeben. Es ging mir im Test mehr um die Funktion des Hoji.
Im Gelände
Hier wollte ich also hin. Die drei Schnallen fixieren einen sehr gut im Schuh. Man steigt also ein, macht die beiden unteren Schnallen zu, die oberste ebenfalls und den Klettverschluss auch. Mit der offenen Fersenschnalle ist aber der Schaft frei und die oberste Schnalle und der Klettverschluss zwar geschlossen, aber locker. Der Schuh ist wirklich extrem beweglich im Aufstieg, auch langgezogene Schritte gelingen mühelos. Die Bewegungsfreiheit ist sehr gut. Auch bei langen Abstiegen in schwierigerem Gelände gibt der Schuh viel Sicherheit aber auch Freiheit. Dank der kurzen Nase ist der Drehpunkt sehr nahe bei der Zehe, das mag ich sehr gerne.
Oben angekommen dann der Jocker. Wie Fritz Bartl sagt, die Hose bleibt immer unten. Man braucht sich nicht mal bücken. Mit dem anderen Fuß schließt man die Hintere Schnalle und schon kann man abfahren. Der Sitz ist dann sehr kompakt und der Druckpunkt nach vorne sehr gut. Weil er nicht wie bei allen anderen Schuhen über den Drehpunkt beim Knöchel läuft, sondern direkter über die Schale. Das spürt man wirklich. In der Abfahrt ist der Hoji wirklich sehr steif und gibt damit Sicherheit und viel Druck auf den Ski.
Fazit
Mit dem TLT5 hat Dynafit damals einen Meilenstein in Sachen Skitourenschuh gelegt. Ein Schuh, der für fast alle Tourengeher geeignet war. Mit dem Hoji wollte man da wieder hin und sogar noch etwas weiter. Aus meiner Sicht ist das wirklich gelungen. Der Hoji ist ein Tourenschuh, der bis auf die schnellen Pistengeher wohl jeden begeistert kann. Er bietet viel Bewegungsfreiheit, viel Komfort in der Bedienung und dazu eine ausgezeichnete Abfahrtsperformance, die keinen Vergleich scheuen muss mit Alpinschuhen. Ich würde den Hoji wirklich als großen Wurf bezeichnen, denn mit seinen 1450 Gramm hat er auch noch ein sehr gutes Gewicht. Was die Passform betrifft muss ich noch warten, bis der endgültige Innenschuh fertig ist. Aber eine Empfehlung ist der Schuh auf jeden Fall. Wer einen Tourenschuh sucht, mit dem er alles machen kann, sollte sich den Hoji genauer anschauen.
Mehr Infos zum Dynafit Hoji Pro Tour findet ihr hier
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