Schnell nach oben –
Von Dynafit durfte ich heuer den neuen Speed 76 Ski ausgiebig testen. Ich bin ja zu einem größeren Teil auf der Piste unterwegs als im Gelände, da ich die Tourenski vor allem zum Training nutze. Da habe ich gern einen leichten Ski, der sich aber auch auf der Piste fahren lässt. Genau für dieses schnelle Tourengehen oder die Pistentouren ist der Speed 76 ausgelegt. Dazu passend gibt´s eine neue Bindung von Dynafit, die TLT Speed, sie ist ebenfalls sehr leicht.
Der erste Eindruck
Wie schon der Name Speed 76 verrät, hat der Ski eine Mittelbreiten von 76mm. Das fällt inzwischen schon unter „schmal“, aber im vergleich zu den 65er-Rennski ist er dann doch noch etwas breiter. Der Speed 76 wiegt bei 167cm Länge lediglich 1070 Gramm. Ein Holzkern wird in 3D-Bauweise umhüllt, Seitenwangen hat er keine. Im Bindungsbereich ist er etwas dicker, nach vorne und hinten abgeflacht, um Gewicht zu sparen. Das Modell ist mit einem Paulownia Speed Core-Holzkern ausgestattet. Dazu kommt die typische Dynafit-Skispitze mit dem Schlitz für das Fell.
Die Bindung TLT Speed unterscheidet sich vor allem am Hinterbacken von den anderen Dynafit-Bindungen. Dieser wurde neu designed. Die Speed Step-Steighilfe funktioniert klassisch und lässt sich mit dem Stock während des Gehens aktivieren und deaktivieren. Der Vorderbacken wurde ebenfalls überarbeitet und der Exzenter zum Fixieren des Vorderbackens wurde verlängert, um das Umstellen und Fixieren der Bindung nochmals zu vereinfachen. Die Bindung wiegt ohne Stopper 285 Gramm.
Im Gelände
Der Ski ist schon wirklich sehr leicht und dementsprechend spielerisch zeigt er sich im Aufstieg. Das Handling ist super einfach und er ist schön ausgewogen. Es fühlt sich fast an, als hätte man nichts unter den Füßen. Spannend wird’s aber natürlich runter. Mit 76mm ist er nicht wirklich breit, der Speed 76 fährt sich aber dennoch überraschend gut im Tiefschnee. Dank des Rockers und einer eher weicheren Schaufel schwimmt er schnell oben und ist vor allem extrem einfach zu fahren. Besonders überrascht hat er mich im Bruchharsch, hier ist er wirklich sehr einfach zu fahren. Auf der Piste fehlt es ihm natürlich an Masse. Das spürt man vor allem auf harten Pisten. Er ist drehfreudig und spielerisch zu fahren, wenn man ihn aber hart rannimmt auf Eis oder harten Pisten, dann kommt der Ski an seine Grenzen. Mit seinem Radius von 17 Metern lässt er sich dafür schön kurz schwingen.
Die TLT Speed ist gewohnt einfach zu bedienen. Der Einstieg ist gefühlt etwas einfacher als bei den bisherigen Dynafit TLT-Bindungen. Der Hebel ist zudem recht einfach zu bedienen. Leider gab´s am Anfang eine Kinderkrankheit, die Arretierung konnte überspannt werden. Womit ein Ausstieg schwierig wurde. Inzwischen sind die Teile getauscht und das sollte nicht mehr passieren, laut Dynafit. Der Hinterbacken ist wirklich einfach zu bedienen, die Steighilfen lassen sich Problemlos mit dem Stock verstellen. Ein Manke bleibt aber auch bei der neuen TLT Speed. Wenn man am Berg die Bindung drehen will um abzufahren, dann braucht man einfach viel Kraft. Mit kalten Händen ist das recht mühsam und vor allem Frauen dürften sich hier echt schwertun. Das ist wirklich ein Ärgernis. Zudem sammelt die Steighilfe bei nassem Schnee diesen in einem Schlitz, wodurch man plötzlich auf Schnee und nicht mehr auf der Steighilfe steht. Das passiert selten, kommt aber vor.
Fazit
Der Speed 76 von Dynafit ist ein perfekter Ski für schnelle Trainingseinheiten und Pistentouren. Er ist schön leicht, spielerisch und fehlerverzeihend zu fahren und macht auch auf der Piste eine gute Figur. Mit kleinen Abstrichen, wenn es wirklich hart wird. Aber das muss man bei dem Gewicht akzeptieren und ist nicht so schlimm. Er fährt sich halt nicht wie ein Riesenslalom-Rennski. Verlangt aber auch keiner. Zudem ist er trotz seiner lediglich 76mm auch im Gelände gut zu fahren, vor allem im Bruchharsch.
Die TLT Speed gefällt mir nicht so schlecht, aber. Ja, das aber muss sein. Ich war im Vorjahr von der TLT Superlite 2 wirklich begeistert. Der kann der TLT Speed ganz klar nicht das Wasser reichen. Optisch ist sie zwar sehr gelungen, aber es gibt einfach ein paar Dinge, die verbessert gehören. So ist dies der schwer zu drehende Hinterbacken, dazu kommt die Steighilfe, welche den Schnee sammelt und das Problem mit der Arretierung, das war wirklich nervig. Das wurde aber eh schon ausgebessert. Zudem gibt es keine 0-Position, als völlig ohne Steighilfe.
Mehr Infos zu den Produkten gibt es hier
Echt guter Testbericht!
Was machst du denn mit dem ganzen Equipment, das du mal getestet hast?
Gruß Michi
Danke, ist ganz unterschiedlich. In dem Fall geht alles mit Dank zurück an Dynafit.
LG Harald