Pin mit dem Sicherheits-Plus
Die Pin-Bindungen sind im Skitouren-Sport nicht mehr aufzuhalten. Es gibt zwar immer noch die Rahmenbindungen, aber die werden deutlich weniger. Eines der Argumente für die Rahmenbindungen war immer die Sicherheit. So gab es lange keine DIN/ISO-zertifizierte Auslösung bei Bin-Bindungen. Mit der Marker Kingpin hat sich das allerdings geändert. Mich reizt die Bindungen schon lange, nun konnte ich mal eine testen.
Der erste Eindruck
Die Kingpin fällt auf, denn sie ist so irgendwo zwischen einer Pin-Bindung und einer normalen Bindung. Der Vorderbacken mit Pins, der Hinterbacken wie bei einem Alpinbindung oder Rahmenbindung. Daraus ergibt sich im Hinterbacken die DIN/ISO-zertifizierte Auslösung. Das heißt, der Druckpunkt ist genormt, wann die Bindung auslöst. Das bringt mehr Sicherheit als bei herkömmlichen Pin-Bindungen, die meist über eine fixe Auslösung verfügen.
Die Marker Kingpin wirkt sehr wertig und auf den ersten Blick etwas schwer. Doch ganz so schwer wie sie aussieht ist sie mit 1460g (inkl. Stopper) aber gar nicht. Schon klar, sie zählt nicht zu den Leichtgewichten, da will sie aber auch ganz und gar nicht mitspielen. Die Kingpin richtet sich vor allem an den klassischen Tourengeher und Freerider. Bei denen steht der Abfahrtsgenuss und auch die Sicherheit vor dem schnellen Aufstieg. Es gibt die Kingpin in den Z-Werten 5–10 und 6–13.
Im Gelände
Die Bedienung ist sehr einfach. Der Pin-Vorderbacken arbeitet wie gewohnt, der Hinterbacken lässt sich zum Gehen etwas nach hinten schieben, damit ergeben sich eine flache Einstellung und zwei Steighilfen. Diese werden einfach nach vorne geklappt. Der Einstieg in den Vorderbacken funktioniert sehr einfach, da zwei Führungen angebracht wurden. Damit ist der Einstieg so einfach wie bei kaum einer andern Pin-Bindung. Die Steighilfen sind sehr üppig bemessen, damit haben es auch nicht so geübte oder konditionsstarke Tourengeher in steilen Anstiegen leichter. Der Drehpunkt vorne ist wie bei Pin-Bindungen gewohnt schon weit hinten, das erleichtert den Aufstieg und ist einer der ganz klaren Vorteile zu Rahmenbindungen.
Das Umstellen in den Abfahrtsmodus ist ebenso einfach. Man steigt aus der Bindung aus, legt den Hebel wieder nach vorne und schon klappt der Stopper nach unten und die Bindung ist in Abfahrtsposition. Hier spielt sie klar ihre Stärken aus. Man hat ein extrem gutes und kompaktes Gefühl, die Verbindung zum Ski ist sehr gut, die Kraftübertragung ebenfalls. Hier kommt sie einer Alpinbindung schon nahe. Der Ausstieg ist auch einfach, wie bei anderen Pin-Bindungen auch wird der Hebel vorne runtergedrückt. Lediglich, dass man den Hinterbacken nach dem Ausstieg auch wieder runterdrücken muss, ist etwas eigenwillig.
Fazit
Aus meiner Sicht ist die Marker Kingpin sehr gelungen. Es muss aber klar sein, dass sie keine Bindung für den schnellen Aufstieg ist. Sie ist eine wirklich gelungene Alternative zu den alten Rahmenbindungen. Bietet viel Sicherheit, eine ausgezeichnete Abfahrts-Performance, ist extrem komfortabel zu bedienen und hat den guten Drehpunkt der Pin-Bindungen. Für den klassischen Tourengeher, der nicht auf jedes Gramm schaut, also eine wirklich tolle Bindung. Das Problem mit den sich lösenden Pins ist inzwischen auch gelöst. Wer eine leichte Bindung sucht, ist hier aber an der falschen Adresse. Hier kommt von Marker im kommenden Winter die neue „Alpinist“.
Mehr Infos zum Marker Kingpin findet ihr hier
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