Geht´s noch? Sorry, aber die Frage drängt sich mir heute auf. Seit Tagen gibt es eine völlig unnötige Diskussion zum Western States 100 über jene, die sehr früh aus dem Rennen ausgestiegen sind: Sie würden damit andere um ihren Startplatz bringen. Das habe ich noch unter „man muss nicht überall seinen Senf dazu geben“ eingestuft. Doch heute dann ein Foto auf Facebook, wo sich ein ZUT-Teilnehmer drüber aufregt, dass ein männlicher Teilnehmer die Jacke einer weiblichen Teilnehmerin trägt. Im Text wird kritisiert, dass jeder Teilnehmer seine Pflichtausrüstung selber transportieren muss. Ein paar Kommentare zu dem Posting, stimmen in das Geschimpfe sogar mit ein.
Atmen, atmen nicht vergessen, denk ich mir dann kurz. Aber ganz unkommentiert kann ich die Entwicklung jetzt wirklich nicht mehr lassen. Mal ganz davon abgesehen, ob die beiden wirklich gemeinsam unterwegs waren, ob das wirklich ihre Jacke war, die der Mann getragen hat und ob die 170g der Jacke wirklich einen Unterschied machen. Mich stört es, dass sowas wie Neid, Missgunst und Egoismus im Trailrunning Einzug halten. Im Nachhinein hat sich auch herausgestellt, dass es sich bei der Frau um die spätere Gewinnerin Eva Sperger handelte, die sehr wohl die ganze Pflichtausrüstung dabeihatte und der Mann ein Betreuer war. Soweit, so unnötig die Aufregung.
Was stellt „meine“ Leistung über jene der anderen? Diese Frage stell ich mir nicht nur bei der Western States Diskussion. Denn nur wenn ich überzeugt bin, dass ich „besser“ bin als die anderen stelle ich diese Forderung auf, dass die Zugangskriterien verschärft werden müssen. Zudem unterstelle ich den anderen, dass sie das bewusst ein DNF erlaufen wollen. Und damit wären wir auch bei der Unterstellung, dass der Mann der Läuferin die Jacke getragen hat.
Mir fällt da nur ein: who cares?? Ich will Spaß haben auf den Trails, und ein Rennen soll mir ebenfalls Spaß machen. Ich will dort meine beste Leistung bringen, oder einfach nur das Rennen genießen. Es geht mir dabei nicht darum, „besser“ zu sein als anderen. Trailrunning ist Spaß in der Natur, die Landschaft genießen, die Freude am Laufen, das neue Leute Kennenlernen, gemeinsame Erlebnisse, seine Grenzen ausloten, und eben nicht das Gieren nach der schnellsten Pace.
Lassen wir uns den Spaß und Friede, Freude Eierkuchen nicht von ein paar Ehrgeizlern vermiesen.
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