Test Instinct Evolution Trail

Good things come to those who wait – das wusste in den 90er Jahren nicht nur Guinness. Die Biermarke hatte damals mit dem Slogan Werbung gemacht. Der Spruch hat auch bei mir wieder gestimmt. Schon seit vergangenen Herbst habe ich da einen spannenden neuen Laufrucksack im Auge. Aber an das Unternehmen ran zu kommen, gestaltete sich recht schwierig.

Aber im Frühling war es dann endlich soweit und die Evolution Trail Vest von Instinct Trail Inspired ist bei mir eingetroffen. Ein super leichter Laufrucksack mit 1-7 Liter Packvolumen und unglaublich vielen Detaillösungen, wo man sich wirklich fragt: „warum gibt’s das nicht schon lange.“ Entwickelt wurde der Rucksack von dem Franzosen Sean Van Court, der selbst Ultraläufer ist und viele Jahre Importeur für Trail-Rucksäcke in Frankreich war. Die Erfahrungen daraus hat er nun alles in seinen Rucksack gesteckt.

Wenig Auflagefläche und sehr gute Belüftung.

Die Optik

Die Evolution Trail Vest ist extrem leicht und auf den ersten Blick fallen die unzählig scheinenden Taschen und Verstellmöglichkeiten auf. Der Rucksack wirkt sehr kompakt und klein. Das war Sean bei der Entwicklung auch besonders wichtig, dass der Rucksack so wenig wie möglich und nötig am Körper aufliegt, das bringt mehr Luft am Oberkörper. Auffällig ist auch, dass er an der Seite verstellbar ist. Also nicht wie viele Westen komplett verbunden ist, damit kann er dem Oberkörper optimal angepasst werden.

Hier lässt sich die Weste anpassen.

Sonst ist der Hauptteil des Rucksacks mit einem extrem großwabigem Material gearbeitet, nur mit einer ganz dünnen Nylonschicht überzogen, auch hier bringt das wieder viel Atmungsaktivität. Bei den Brustgurten vertraut Instinct auf herkömmliche Bänder, die sich aber komplett frei in der Höhe verstellen lassen. Ich habe noch die erste Version des Evolution, diese ist mit zwei verschiedenen Möglichkeiten der Stockbefestigung versehen. Hintern waagrecht, oder hinten, seitlich senkrecht. Bei der neuen Version gibt es noch eine Variante vorne neben den Flasks. Die neue Variante ist auch am Nacken etwas weitergearbeitet. Was Männern mit breitem Nacken entgegen kommt.

eine der drei möglichen Stockbefestigungen und die unterste Quertasche.

Im Gelände

Aber alle Theorie ist grau, also rauf auf den Trail mit dem Rucksack. Aber erst mal wird der Instinct Evolution bepackt und hier hilft eine Bedienungsanleitung. Ja, richtig gelesen. Sean packt zu jedem Rucksack 2 Seiten mit Beschreibungen, wo was verstaut werden kann oder auch welche Flasks welcher Hersteller wo passen. Das finde ich wirklich grandios. Denn ohne diese Anleitung, hätte ich das kleine versteckte Fach für den Schlüssel nie gefunden. Aber in dem Fach ist der Schlüssel sicher verstaut. Es gibt ein Rückenfach für eine Trinkblase, dann das große Rückenfach für eine lange Hose, Ärmling, Kappen, ein zweites T-Shirt, Pflicht Ausrüstung usw, was man bei einem Ultra halt alles brauchen kann.

Spezialfach für die Regenjacke.

Dann gibt es das eine Fach, quer oberhalb des großen Rückenfachs für die Regenjacke. Der Clou daran, man kann die Jacke im Laufen herausholen und wieder reinpacken, ohne den Rucksack abnehmen zu müssen. Beide Fächer sind mit einem elastischen Material gewebt, damit hat ordentlich was Platz. Wenn man aber weniger drinnen hat, hält es auch gut. Dann gibt es noch ein Querfach am unteren Rücken. In dieses kann man von oben zugreifen, oder während des Laufens von der Seite. Geeignet für die Stirnlampe, Handschuhe, Mütze usw.

Die Vorderseite des Evolution ist auch sehr spannend. So sind die Flaks so hoch angesetzt, dass man sie zum Trinken nicht herausziehen muss. Das schafft unterhalb für viel Platz, der mit zwei großen Fächern genützt wird. Hier haben Riegel, Gels, der Fotoapparat, das Handy usw. Platz. Links oben ist ein Fach mit der Signalpfeife, hier haben auch die Salztabletten oder ein GPS-Tacker Platz.  Wirklich alles an dem Rucksack lässt sich extrem individuell anpassen. Auch wirkt er trotz seiner Leichtigkeit recht robust. Auch bei der Passform gibt es nichts auszusetzen. Man kann den Evolution super anpassen, damit sitzt die Weste richtig gut und es hüpft nichts hin und her oder schauert usw.

Der höhenverstellbaren Brustgurte.

Fazit

Für mich ist der Instinct Evolution momentan ganz klar der beste Laufrucksack/ die beste Laufweste die es derzeit am Markt gibt. Unglaublich durchdacht, mit unzähligen praktischen Details die wirklich alle funktionieren. Egal ob es die obere Rückentasche für die Regenjacke ist, die hoch angesetzten Flasks oder die flexible Größe von 1 – 7 Liter. Sean Van Court hat aus meiner persönlichen Sicht hier wirklich ein neues Referenz-Produkt geschaffen. So soll ein Laufrucksack in der Größe sein. Und dabei ist der Evolution mit 100 Euro auch noch unglaublich günstig, wie ich finde. Also wer einen Laufrucksack sucht, der sollte den Instinct Evolution wirklich in die engere Auswahl nehmen. Wer es etwas größer mag, inzwischen gibt es mit dem Eklipse auch eine 12L Version.

Weitere Infos zur Instinct Evolution Trail Vest gibt es hier

5 Kommentare

  1. Na die Weste sieht ja ganz gut aus. Preis/Leistung scheint bei 100€ auch zu stimmen. Werde ich mir mal näher ansehen.

    Danke für den Aussagekräftigen Testbericht

  2. Vielen Dank für den Bericht. Ich interessiere mich für die Instinct Ambition Trail Vest. Die Vorderseite scheint bei den diversen Modellen von Instinct ja durchaus gleich zu sein. Du hast geschrieben, dass Instinct auch angeben würde, welche Flaschen anderer Hersteller wo passen. Kannst Du dazu bitte was sagen? Es gibt das Modell Ambition bei quasi allen Shops, die nicht direkt Instinct sind, aktuell nämlich scheinbar nur ohne Flaschen. Ich müsste mir dann halt andere Flaschen besorgen.

    • Hallo. Ja die Vorderseite ist sehr ähnlich. Leider habe ich die Liste mit den passenden Flaschen nicht mehr, ich hatte aber keine, die nicht gepasst hätte. Also es passen von normalen Trinkflaschen und alle gängigen Flasks rein, sogar die mit 600ml. Welche hast du in Verwendung?

      • Vielen Dank für die Antwort. Ich habe jetzt bei Instinct direkt bestellt, inkl. Flaschen (dort sind sie ja zum Teil verfügbar). Andere Flaschen habe ich mich nicht, weil es mein erster derartiger Rucksack wird. Ich brauche ihn vor allem für lange Läufe in der Marathonvorbereitung und an sehr warmen Tagen.

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