Für den guten Zweck – Wings For Life World Run 17

Einmal im Jahr muss es einfach sein – der Wings For Life World Run ist der obligatorische Ausflug auf den Asphalt und die Straße. So war ich auch bei der heuer nun schon vierten Auflage des Charity Laufes am Start. Doch nach drei Starts auf heimischem Boden in St. Pölten und Wien bin ich heuer in München gelaufen. Das liegt halt einfach schon nahe von mir daheim und ich wollte mir den Wflwr einfach mal auch in der bayerischen Hauptstadt ansehen.

Mit Bernd und Leo ging´s nach München.

Die Vorzeichen waren aber alles andere als berauschend, denn das Wetter war sehr bescheiden, als ich in Tirol losgefahren bin. Wenigsten war ich nicht alleine unterwegs, ich bin gemeinsam mit Bernd Zwinger und Leonhard Hirzinger nach München gefahren und so war die Stimmung dann wenigstens nicht ganz so trübselig wie das Wetter. Regen und kalte Temperaturen begrüßten uns dann im Olympia-Stadion, aber auch eine vorbildliche Organisation, wie ich das von St. Pölten und Wien gewohnt war und ich mir in München auch erwartet habe. Als Bonus gab’s eben das Olympia-Stadion dazu, dank des Daches blieben wir trocken und die Stimmung im und um das Stadion ist einfach etwas ganz Besonderes. Ich finde die Architektur immer wieder unglaublich schön.

Aber wieder zurück zum eigentlichen Grund, warum ich in München war. Um für den guten Zweck zu laufen. Mir ist das Wings For Life Projekt ein großes Anliegen, da ich mir vor 20 Jahren selbst zwei Halswirbel gebrochen habe und damals einfach unglaubliches Glück hatte. Deshalb auch der Ausflug auf den Asphalt. Nach dem ich heuer aber erstmals die 42k eine Woche vorher beim ITAF gelaufen bin, hatte ich mir von dem Wflwr nichts Sportliches vorgenommen. Ich wollte Spaß haben, die Atmosphäre genießen und schauen was passiert. Aber so ganz ohne Ziel steht man dann ja aber doch nicht im Startblock. Ich wollte den Halbmarathon etwas flotter angehen, wenn es die Beine zulassen und dann abdrehen, und auf das Catcher Car warten um die Beine etwas zu schonen. Denn zu viel Gewicht und Asphalt sind keine gute Mischung.

Gesagt, getan – zumindest so ähnlich. Es war schön vor dem Start viele Bekannte zu treffen, etwas zu plaudern und dann langsam zum Start zu gehen. Ich konnte in den Block 2, was sich als Vorteil herausstellte. Da es in den hinteren Bereichen beim Start dann einen ziemlichen Stau gab. Die Stimmung beim Wflwr ist immer sehr gut, immer sehr locker, da der Charity Gedanke doch bei fast jedem ganz oben steht. Dann ging es los, leider wurde die Strecke sehr schnell recht eng und man musste Slalom laufen um halbwegs Geschwindigkeit aufbauen zu können. Damit war ich dann auch die ersten beiden Kilometer beschäftigt. Mit genießen war da also noch nix, aber das Feld zog sich dann etwas auseinander und wir hatten auf den teils schon recht schmalen Wegen gut Platz. Die Beine fühlten sich gut an und ich lief nach Gefühl als nach gut 8k tauchten dann etwas weiter vor mir die 30k Pacemaker auf. „Echt jetzt?“ dachte ich mir, also war die Pace wohl doch ganz ok für mich. Somit ein neuer Plan, ich halte die Pacemaker jetzt bis zur Halbmarathon Marke.

Und plötzlich waren dann Schafe, Kühe, Esel und Ziegen auf der Strecke, hunderte Schafe. Einem Bauern waren die offensichtlich ausgebüxt und als Herdentiere gesellten sie sich gleich zur Läufer-Herde. Für die Läufer wars spaßig, für die Tiere wohl weniger. Aber nach gut zwei Kilometern gelang es endlich, die Tiere auf eine Wiese abzuleiten. Das war dann aber der letzte wirkliche Höhepunkt auf der Strecke. Denn bei allem Lob für die hervorragende Abwicklung der Veranstaltung gibt’s von mir ein Minus für die Strecke. So ab Kilometer 14 ist sie wirklich einfach nur mehr langweilig und davor geht sie im Zick-Zack hin und her und auch auf und ab. Aber nichts desto trotz, ich hielt mich an den 30k Pacemakern bis uns eine Blasmusik bei der Halbmarathon Marke empfing. Und jetzt? Naja, stehen bleiben oder gehend auf den Catcher Car warten geht echt nicht. „Ok, dann nehme ich halt eine Minute auf den Kilometer raus und laufe locker fertig. Der Catcher Car kommt dann eh sicher bald“, war der neue Plan. So schnell war er dann doch nicht da, aber die letzten Kilometer waren echt witzig. Echt unglaublich, wen man in Münchner so aller bei einem Rennen trifft.

Bei 26,99 war dann Schluss. Die 27er Tafel hatte ich nicht kommen sehen, sonst waren die 10 Meter sicher noch drinnen gewesen, aber ist ja auch egal. Perfekterweise standen genau dort Shuttlebusse für den Weg zurück zum Start. Und schon wieder waren da bekannte Gesichter. Leider gab’s in dem Bus keine Verpflegung, keine Wärmedecken usw. Schade, dann bei dem Wetter wäre das recht angenehm gewesen. Zum Schluss durften wir noch durch das Marathon Tor ins Olympia-Stadion gehen und als Belohnung die Stiegen hoch. Dass die Duschen kalt waren, war jetzt wenig überraschend. Aber auch kein Pluspunkt.

Trotzdem war der Ausflug nach München zum Wflwr ein großer Spaß. Die Leistung steht dabei im Hintergrund, dennoch bin ich zufrieden und es ist einfach ein unglaubliches Gefühl mit so vielen Menschen gemeinsam für eine gute Sache zu laufen. Das ist wirklich Gänsehautfeeling. Die Organisation war wirklich gut, jedoch mit ein paar Abzügen in der B-Wertung. Das ich nächste Jahr wieder am Start bin ist fix, wo lasse ich mir fürs erste offen. Aber ich tendiere doch eher wieder zurück nach Wien. Da ist die Strecke einfach schöner.

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