Garmin Fenix5

Lange hat es gedauert, aber endlich konnte ich nun auch mal ein Modell der Fenix Serie von Garmin testen. Erst im März haben die Amis den Nachfolger der Fenix3, die Fenix5 auf den Markt gebracht. Gleich in drei Versionen wurde die Fenix5 gelauncht. Als 5s für schlanke Frauenhände, als 5X mit Kartennavigation und als normale 5.

Die 3 Germin Fenix5 Modelle

Ich habe mich dazu entschieden, die Fenix5 ohne S oder X zu testen. Diese wurde ein wenig kleiner als die bisherige Fenix3 und hat nun einen optischen Pulssensor am Handgelenk. Ich habe aber das Bundle genommen, mit dem Brustgurt, um Vergleiche anstellen zu können, zwischen Handgelenks- und Brustgurtmessung.

Der erste Eindruck

Optisch hat sich die Fenix5 zur Fenix3 nur wenig verändert. Vielmehr ist die Fenix5 ein Upgrade der Feniux3HR. Auffällig ist das doch bessere Display und das trotzdem kleiner Gehäuse. Trotzdem bring sie mit Saphirglas satte 88 Gramm auf die Waage. Die Saphir-Version kommt auch mit zwei verschiedenen Armbändern. Das ist neu und gefällt mir sehr gut, mit einem Schnellverschluss lassen sich die Uhrenbänder super einfach wechseln. Besonders praktisch, wenn man die Uhr zum Sport als auch im Alltag verwendet. Was bei der Fenix5 ja Sinn macht, da sie auch als Fitness-Tracker fungiert. Der optische HF ist in das Gehäuse eingelassen, trotzdem wird die Unterseite der Uhr dadurch sehr rund. Die Anordnung der Knöpfe hat sich zur Fenix3 nicht geändert.

Die Funktionen

Vor allem der optische HF-Sensor hebt die Fenix5 von der Konkurrenz etwas ab. Dazu kommen noch ein sehr robustes Gehäuse und eine Akkulaufzeit von bis zu 24 Stunden. Hier ist die Fenix5X trotz größerem Gehäuse mit 20 Stunden nicht so ausdauernd.  Die Laufeffizienzdaten (Schrittlänge, Bodenkontaktzeit usw.) werden nur über den Brustgurt ermittelt. Etwas verbessert wurde das Menü. Es gibt natürlich die unterschiedlichsten Sportmodi. Besonders praktisch finde ich die Live-Segmente in Zusammenarbeit mit Strava. Leider braucht man dazu aber einen Strava Premium Account und man muss die Segmente erst als Favoriten kennzeichnen, damit sie auf die Uhr überspielt werden. Praktisch finde ich hingegen ein App, welches die Uhr mit TrainingPeaks verbindet. So braucht man den Trainingsplan nicht händisch aufzuspielen.

In der Praxis

Über die einzelnen Funktionen brauche ich mich jetzt nicht breit auszulassen, die könnt ihr auf der Herstellerseite nachlesen. Ich beschränke mich darauf, was für mich wichtig war. Was als erstes auffällt, man muss die Uhr ziemlich straff um das Handgelenk spannen um möglichst exakte Pulsdaten zu bekommen. Wer es gerne locker am Handgelenk mag, der muss gleich auf den Brustgurt umsatteln. Und auch wer es gerne genauer hat. Denn eines muss man klar sagen, die Pulsmessung am Handgelenk ist einfach nicht so präzise wie über den Brustgurt. Da habe ich auch schon mal Abweichungen von bis zu 50! Schlägen verbucht.

Aber erst mal zur Funktion der Uhr. Die Bedienung ist super einfach. Wer schon eine F3 hatte, braucht sich nicht umstellen. Wer noch keine Garmin hatte, kommt auch sofort zurecht mit der Uhr. Es gibt ein Schnellstart Menü, aber auch das normale Menü ist super einfach. Man kann aus vorinstallierten Profilen wählen und startet dann sein Training. Die Anzeige beim Training selbst lässt sich individuell anpassen. Aber mit kleinen Einschränkungen, denn man hat nur jeweils 3 Felder, die angepasst werden können. Aber man hat im Großen und Ganzen immer alles im Blick. Sehr gut gefällt mir zum Beispiel die Ansicht mit den Pulsbereichen. Etwas schräg finde ich die Anzeige der Stoppuhr. Sobald man über eine Stunde Läuft, wird die Stundenziffer klein angezeigt. Vielleicht lässt sich das auch anders einstellen, ich hab’s aber beim größtem Bemühen nicht gefunden.

Was ich richtig gut finde, ist die Möglichkeit eine Einheit aufzuzeichnen und dann länger zu pausieren du dann wieder auf zu nehmen. Wenn man Stopp drückt, kommt die Frage „Später fortsetzen“. Das kann zum Beispiel beim Skitourengehen praktisch sein oder wenn man mal einkehrt. Die Pfad-Navigation ist ganz ok, aber mit Luft nach oben wie auch die GPS Genauigkeit. Hier ist immer die Frage, wie genau es wirklich sein muss. Ich bin da nicht so kleinlich, aber es gibt genauere Mitbewerber, das sollte ich festhalten. Die Bedienung der Knöpfe ist auch unter dem Laufen sehr leicht und das Display ist immer gut ablesbar, egal bei welchem Sonnenstand. Die Akkulaufzeit scheint mir mit 24 Stunden auch richtig angegeben zu sein. Ich habe sie nicht leer gemacht, aber mit Hochrechnungen komme ich auf eine Laufzeit von 20 bis 24 Stunden bei bestem GPS-Empfang und ohne irgendwelche Einschränkungen. Zudem gibt es sogar noch einen Ultra-Trac Modus, da hält der Akku 60 Stunden.

Hervorheben möchte ich auch die Konnektivität mit dem Handy. Die funktioniert wirklich ausgezeichnet. Sowohl die Smart Notifications, wie auch die Anrufe werden zuverlässig auf der Uhr angezeigt. Auch lässt sich die Musik am Handy mit der Uhr steuern, selbst die Garmin Virb Cam lässt sich damit bedienen. Zudem ist die Verbindung zwischen Handy und Uhr sehr stabil. Die Synchronisierung von Einheiten funktioniert reibungslos und ohne manuelle Aufforderung.

Sehr gut gefällt mir auch, dass Garmin Strava mit einbaut. So gibt es auf der F5 Strava-Live-Segmente. Wenn man sich einem Segment nähert, warnt einen die Uhr vor und zeigt die Daten zum Segment an, sogar wer gerade führt. Das motiviert sehr. Einziger Wehrmutstropfen ist, dass das nur mit Strava Segmenten geht, die man auf Strava als Favoriten gespeichert hat und das können nur Strava Goldmitglieder. Auch kann man nicht zufällig über ein Segment stolpern, da man es erst auf die Uhr aufspielen muss.

Fazit

Garmin liefert mit der Fenix 5 wieder eine sehr solide und umfangreichst ausgestattet Multifunktions-Sportuhr ab die kaum Wünsche offenlässt. Ob man nun die Kartenfunktion der 5X braucht, muss wohl jeder selber entscheiden. Dafür ist die Uhr halt größer und hat weniger Akkulaufzeit. Ich finde die Fenix5 für mich praktischer, denn mir reicht die Pfadnavigation. Die ist aber leider nicht zu 100% überzeugend bei der Fenix5, hier würde ich mir zusätzliche Zoom-Möglichkeiten wünschen. Begeistert hat mich wirklich die Bedienung der Uhr, sie ist einfach und intuitiv. Auch die Akkulaufzeit überzeugt. Hier kann man getrost bei Ultras an den Start gehen oder auch mal eine Woche lang die Uhr nicht aufladen und täglich Trainieren.

Ja, die Trainingsanzeigen könnten etwas mehr Informationen auf dem Display zeigen, aber ich kann auch mit 3 Daten-Feldern leben, es lässt sich ja weiterschalten. Was mich allerdings wirklich stört ist der optische Pulsmesser. So ehrlich muss man sein, der funktionierte bei mir einfach nicht. Ich hatte in der Testzeit unglaubliche Ausreißer und im Vergleich zu einem Brustgurt immer mindestens 2 Schläge Abweichung, aber ich hatte auch Trainingseinheiten mit durchgehend mindestens 20 Schlägen daneben. Wenn man ernsthaft und Pulsgesteuert trainieren will, muss man auf jeden Fall das Bundle mit dem Brustgurt kaufen. Auch stört mich, dass durch den optischen Pulsmesser am Uhrrücken die relativ schwere Uhr immer auf mein Gelenk schlägt. Das ist aber sicher sehr individuell, und ist bei jedem anders. Mir passt sie also nicht optimal.

Super finde ich hingegen wieder die Wechselarmbänder und die Connectivität mit dem Handy. Die funktioniert perfekt. Auch die Garmin App fürs Handy ist ansprechend und gut, hier hinkt leider die Onlineplattform Garmin Connect hinterher. Die ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Die Auswertung ist unübersichtlich und eine Tourenplanung nur erschwert möglich. Das war schon eine Enttäuschung. Da aber ohnehin viele Strava verwenden, ist das auch nicht unbedingt ein sehr großes Problem was die Auswertung betrifft.

Wer also die F5 im Pulsgurt-Bundel kauft macht auf keinen Fall etwas falsch. Ganz im Gegenteil. Mit der F5 bekommt man eine unglaublich umfangreiche Multi-Sport-Uhr in einer sehr guten Qualität. Den optischen Puls sehe ich wirklich nur für Leute die den Puls nur als groben Ansatzpunkt verwenden wollen. Ob dann die F5 die richtige Uhr ist, bezweifle ich aber.

Mehr Infos zur Garmin Fenix5 findet ihr hier

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