So, da war er – der erste Saisonhöhepunkt stand vor der Tür. Mit ihm aber auch jede Menge Schnee. Die Vorzeichen für das Innsbruck Alpine Trailrunning Festival waren etwas unterkühlt würde ich sagen. Doch die Wetteraussichten und meine Stimmung waren dafür umso besser. Ich freute mich auf das IATF17. Schon im Vorjahr bin ich die K15 Strecke gelaufen und das Festival hat richtig Spaß gemacht. Und als Tiroler ist es halt Ehrensache in der Landeshauptstadt zu laufen.
Das Innsbruck Alpine Trailrunning Festival begann für mich heuer schon einen Tag früher, denn am Freitag hatte der neue Sponsor des IATF, die Firma inov-8, zu einem Nachhaltigkeits-Workshop eingeladen. Dabei ging es um die Laufklamotten, wie „Green“ die sind und welche Möglichkeiten der Nachhaltigkeit in dem Bereich es gibt. Doch dazu gibt’s noch einen Extra Blog-Eintrag von mir. Ich nutzte die Gelegenheit, um schon einen Tag vorher nach Innsbruck zu fahren, die Startnummer abzuholen und dabei noch viele bekannte Gesichter zu treffen. Das ITAF hat sich wirklich zu einem schönen Szenetreffpunkt im Frühling entwickelt. Nette Gespräche mit den Assen der Szene standen ebenso am Programm wie das persönliche Kennenlernen mit einigen von euch. Ist immer schön, meine Leser zu treffen. Das Hauptthema war aber natürlich das Wetter. Schneefall bis ins Tal machten eine Änderung bei allen angebotenen Strecken notwendig.
Von der K15 bis zur K65 gab es Änderungen, der K85 wurde auf den K65 zusammen gestutzt. Bei einem halben Meter Neuschnee am Berg war das eine sehr vernünftige Entscheidung der Veranstalter. Dafür gab´s auch fast nur Lob. Nur die K25 Teilnehmer hatten durch die Streckenänderung ein paar Höhenmeter mehr. Aber alles nicht ganz so schlimm, wie ich finde. Die Sicherheit geht vor. Ich konnte mir am Freitag noch schwer vorstellen, dass es am Samstag, wie vom Wetterbericht vorhergesagt, bei Sonne zum Laufen sein wird.
Aber so war´s. Noch im Bett kitzelten die ersten Sonnenstrahlen meine Nase und es ging mit meinem Freund HP und bester Laune auf nach Innsbruck. Auch dort war die Laune im Start/Zielbereich prächtig. Es sollte aber nicht unser Startbereich sein, denn der K42 startete am Natterer See. Doch bis die Shuttles fuhren, mussten wir ein wenig die Zeit vertreiben. Das ging aber ohne Problem auf der EXPO und bei guten Gesprächen. Der Transport mit den Shuttles funktionierte reibungslos und am Natterer See angekommen, konnten wir noch die K25 Finisher einklatschen. Auch das trug zur guten Stimmung bei.
Die Sonne strahlte vom Himmel, der Schnee war weg und wir nahmen Aufstellung im Startbereich, rund um mich viele bekannte Gesichter. Es macht einfach Spaß mit Freunden zu laufen! Ich war extrem locker, hatte mir nicht wirklich eine Zielzeit vorgenommen und wollte einfach Spaß haben. Die Strecke genießen und schauen was geht war der Plan. Gleich von Beginn an ging´s recht locker weg. Sofort in einen schönen Trail, leider mit einem leichten Stau, weil so manche sich nicht gleich durch Pfützen laufen trauten. Aber egal, man soll es ja eh gemütlich angehen. Ich hatte etwas bedenken, weil der K42 Kurs gleich mal ordentlich bergab geht. Doch die Strecke war super schon auf Trails und schmalen Schotterwegen, schön kupiert und so kam man toll in den Rhythmus, bis es dann wirklich bergab ging. Da konnte ich es richtig laufen lassen, hat extrem Spaß gemacht, vor allem dann der wohl schönste Teil der Strecke durch die Sillschlucht, das ist echt der Hammer, gefolgt von einem Abstecher in die Stadt, wo es in Innsbruck über die Olympiabrücke ging.
Doch in der Stadt hielten wir uns nur kurz auf und schon ging es Richtung Lanser Kopf, immer wieder mit herrlichen Ausblicken auf Innsbruck und die Bergisel-Sprungschanze gespickt. Alles ziemlich laufbar und auf Schotterwegen oder immer wieder Trails. Ich machte mir am Anfang Sorgen, dass mir die Strecke etwas zu schnell sein könnte. Aber ich fand einen guten Rhythmus und so war es richtig schön zu laufen. Runter Richtung Hall durchquerten wir mehrere Dörfer, immer im Wechsel Schotter, Trail und Asphalt bis wir durch Hall liefen um den Talboden zu durchqueren. In Hall fand ich dann meinen letzten Begleiter, mit dem ich dann bis ins Ziel gelaufen bin. Wir waren vom Tempo her sehr ähnlich und nahmen die letzten 15k in Angriff.
Den Anstieg in Absam erstmals gehen. Den kannte ich schon vom 15k, ein bissiger kleiner Anstieg, der ganz schön Körner kostet. Von da an geht’s dann wieder schön kupiert dahin durch Thaur und Richtung Nordkette. Hier kam dann unsere Streckenänderung zu tragen. Gut 100 Höhenmeter weniger mussten wir überwinden, dafür gab´s einen super lässigen Downhill zum Schluss weniger. Aber auch die Ersatzstrecke machte im oberen Teil Spaß. Wie schon am Anfang der Strecke begleitete uns der Matsch und es galt auf den Beinen zu bleiben. Die letzten Höhenmeter mussten auf Asphalt zurückgelegt werden, das ging nochmal ordentlich in die Oberschenkel bis dann das Ziel fast erreicht war. Drei Streckenposten-Mädls haben uns nochmal ein Stück Pizza als Verpflegung gereicht und so war der letzte Kilometer ins Ziel ein Kinderspiel. Generell muss ich sagen, dass die Strecke super beschildert war und auch die Streckenposten sehr nett waren. An den Laben war ich nur bei der Letzten, aber auch hier waren alle super freundlich und es gab alles, was man braucht. Bei mir war´s bei der letzten Labe noch mal ein halber Liter Cola, der richtete mich wieder auf.
Der Zieleinlauf war heuer schon deutlich besser als im Vorjahr, es war wirklich gute Stimmung und schon früh wurden wir Läufer angefeuert. Man sieht, dass das ITAF nun wohl auch bei den Innsbruckern angekommen ist und die Begeisterung auch bei den Zuschauern steigt. Im Ziel gab´s dann das verdiente Bier und die obligatorischen Rennbesprechungen. Vor allem mit Fredl Zitzenbacher. Den alten Fuchs hatte ich auf der Strecke nach etwa 10k überholt, dann bei der vorletzten Labe hinter mir gesehen und auf den letzten 5k vorbeiziehen lassen müssen. Tja, 58 Marathons in den Beinen, das hat man viel Erfahrung: Chapeau!
Hinter uns kamen die 15er ins Ziel und so war noch etwas Leben im Ziel Bereich. Doch schon bald bauten die Stände ab und die Siegerehrung startete erst um 20h. Die meisten waren aber schon um 18h im Ziel. Auch von der After Party war wenig zu merken. Hier würde ich mir noch etwas mehr Unterhaltung nach dem Rennen wünschen. Denn die meisten gehen dann essen und sind dann weg oder fahren heim. Vielleicht könnte man die Siegerehrung etwas früher ansetzen. Ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt für eine ansonsten super Veranstaltung. Auch die Strecke hat mir sehr gut gefallen. Ja, es ist etwas viel Schotterpiste und Asphalt, aber um eine große Stadt herum ist es sicher nicht ganz einfach und ich fand es gerade noch ok, denn nur auf Trails ist man ja auch im Training selten unterwegs. Aber hier sind die Geschmäcker sicher auch verschieden.
Für mich ist aber fix, das IATF18 ist bei mir schon fix eingetragen!
1 Trackback / Pingback