Das Angebot an Laufrucksäcken wird immer größer. Mir ist nun ein ganz neuer ins Haus geflattert, von einem Hersteller dem man das nicht unbdingt zutrauen würde. Der Lampenspezialist Silva hat mit der Strive Serie 2 neue Laufrucksäcke auf den Markt gebracht, mit 5 und 10 Liter Packvolumen. Ich konnte schon ein erstes Modell des Strive 5 testen und mir anschauen, wie die Schweden an die Sache herangegangen sind.
Die Optik
Optisch ist der Strive sehr ansprechend. In schwarz, mit weißen und hellblauen Applikationen hebt er sich ein wenig von den anderen Rucksäcken ab. Schon auf den ersten Blick ist aber klar, der Strive ist nicht unbedingt für ein rennen, sondern viel mehr fürs Training gedacht. Er ist üppig gepolstert, hat breite Schulterriemen und sieht nicht filigran aus. Es stechen vor allem die vielen Reflektions-Teile am Rucksack ins Auge, klar für einen Stirnlampen Hersteller. Der Rucksack soll auch bei Nacht funktionieren.
Er ist aufgeteilt in ein Hauptfach, ein Fach für eine Trinkblase bis zu 1,5 Liter, drei kleine Taschen am Rückenende, zwei Taschen für Flasks vorne und noch zwei seitliche Taschen mit Reißverschluss. Hier waren die Schweden besonders erfinderisch, eine der beiden Taschen ist Wasserdicht, also optimal fürs Handy oder die Kamera. Und auch bei der Pfeife haben sie sich was einfallen lassen, diese ist Teil des Brustgurt-Verschlusses. Es gibt zwei Gurte um den Rucksack zu fixieren, diese lassen sich in verschiedensten Varianten verstellen. Das Material am Rückteil wirkt sehr weich und atmunsaktiv.
Im Gelände
Auch wenn ich die M/L Version habe, groß fällt der Strive nicht aus. Dafür sitzt er aber wirklich gut am Rücken. Beim Laufen wackelt nichts und er schränkt die Bewegungsfreiheit nicht ein. So gut der erste Eindruck vom Strive war, beim bepacken des Rucksack dann die erste negative Überraschung. Das große Rückenfach hat einen interessanten Schließmechanismus. Mittel eines festen Bogens soll das Fach schließen, es gibt keinen Klettverschluss oder einen Clip oder so. Eigentlich eine schöne Idee, funktioniert aber eher bescheiden. So lange sehr wenig um Rucksack verstaut wird funktioniert das ganze, wenn er etwas voller wird aber leider nicht mehr. So läuft man dann dauernd mit einem offenen Rucksack durch die Gegend.
Ebenso Kritik gibt´s für die Stockhalterung. Durch die untere Schlaufe passen nur Stöcke mit einem Mini-Teller oder gar keinem. Ein Leki oder ein Dynafit Stock ist schon kaum durch zu bringen und auch die Fixierung oben ist nicht überzeugend. Dann komme ich zu den Taschen für die Flasks, hier passen maximal 250ml Flasks rein, sonst wird´s zu eng. Das ärgerliche, nicht weil die Tasche zu klein ist, nein weil die Öffnung zu eng geschneidert ist. Zudem fehlen mir vorne noch weitere Taschen. Lob gibt´s für die wasserfeste Tasche, die hält was sie verspricht. Zumindest bei normalem Regen.
Fazit
Gute Ideen, aber mit ganz viel Luft nach oben. Der Silva Strive 5 ist mir noch nicht ausgereift genug. Wenns um die Passform geht ist er wirklich gut und so Details wie die wasserfeste Tasche und die Pfeife im Brustgurt finde ich super. Auch das Material am Rückenteil und den Trägern muss als positiv erwähnt werden. Ob man nun Platz für große Flasks braucht bei einem Trainingsrucksack oder ob man mehr Taschen auf der Vorderseite will ist Geschmackssache. Doch wenn der Rucksack nicht zubleibt, wenn ich ihn voll bepacke dann nützt er mir einfach nix. das ist für mich schon ein schwerer Mängel. Ich hoffe also, dass sich die Schweden den Strive noch mal zur Brust nehmen und etwas überarbeiten, denn es sind wirklich gut Ansätze da.
Mehr über den Silva Strive 5 gibts hier.
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