Ich war schon mit seinem Großvater unterwegs und nun kam der Enkel mit zum Laufen. Die Rede ist vom New Balance Leadville V3, früher auch noch 1210 genannt. Wie es der Name schon vermuten lässt, ist der Ledaville für die langen Distanzen ausgelegt. Als Namensgeber fungiert der Leadville 100 Trail Run mit 100 Meilen, ein Langstrecken-Kassiker. In der 3. Version hat sich nicht extrem viel getan – und das meine ich hier wirklich positiv. New Balance hat über die beiden Versionen den Leadville behutsam verbessert. Wenn ein Schuh funktioniert, und das tat die Version 1, muss man das Rad nicht neu erfinden.
Der erste Eindruck
Vor allem optisch hat sich etwas getan. Der Leadville V3 ist knalliger geworden. Er wurde bunter, aber auch bei den Materialien hat New Balance leicht nachgebessert wie im Fersenbereich und beim Zehenschutz. Den ursprünglichen Charakter hat er aber behalten. Er ist ein typischer Vertreter der US-Style Trailschuhe. Er wirkt gemütlich, nicht übertrieben sportlich und auch nicht extrem technisch. Ich mag diese Ami-Style-Schuhe einfach, sie passen zu mir. Nix mit Trailhetzerein, nein lass uns gemeinsam die Trails genießen, am besten stundenlang. Diese Message geht vom New Balance Leadville V3 aus.
Er ist aber auf keinen Fall plump, mit seinen 293g ist er für einen Langstreckenschuh auf der leichteren Seite. Wie schon in der Version 1 vertraut New Balance auf eine Vibram Außensohle und auf eine angenähte Neopren-Zunge.
Die Passform
Die Passform ist der Optik entsprechend – reinschlüpfen und wohlfühlen. Es ist sofort klar: mit dem halte ich es lange aus. Der Schuh ist angenehm weich gepolstert, aber nicht zu viel. Die Dünne, angenähte Zunge passt sich super an, sie ist aber immer noch dick genug, dass die Schnürung nicht durchdrückt. Im Vorfuß ist der Leadville V3 etwas breit. Das macht vor allem bei langen Distanzen Sinn, weil der Fuß anschwillt. New Balance verlässt sich auf einen normale Schnürung, die sich sehr gut dosieren lässt.
Die Sohle
Dick, aber nicht zu dick ist die Zwischensohle des Leadville V3, gegenüber der Version 1 ist sie etwas dicker geworden = etwas mehr Dämpfung. Die Sprengung beträgt 8mm. Das ist inzwischen ein Standart-Wert bei den Langstrecken-Trailschuhen würde ich sagen. Zudem wurden zwei Dämpfungssyteme verbaut. Im Vorfußbereich das N2 Dämpfungsmaterial, es soll besonder langlebig sein und auch gutes Abstoßverhalten aufweisen und eine durchgehende REVlite-Zwischensohle die Komfort verspricht. Bei der Außensohle verwendet New Balance wieder eine Gummimischung von Vibram.
Auf der Strecke
Schon auf den ersten Metern war klar, der Leadville und ich werden auch in der Version 3 wieder gute Freunde. Er läuft sich wie er aussieht. Der Schuh ist einfach komfortabel, auch nach 3 Stunden und mehr drück nichts, zwickt nix oder nervt. Dank der Vibramsohle hat man ordentlich Grip, sowohl auf Schotter als auch auf Wald- und Wiesenböden. Im Matsch hat er allerdings seine Grenzen, wie auch auf technischen, winkeligen Trails. Dafür ist er einfach nicht gebaut. Aber er rollt super ab, ist lauffreudig und dämpft genau richtig. Der Untergrund ist weniger zu spüren, für Puristen ist der Leadville V3 also nix. Bei der Schnürung wurden spezielle Schuhbänder verwendet, die halten sogar ohne Doppelknoten. Auch ist die Sohle etwas breiter, dadurch hat man einen super Stand und viel Bodenkontakt.
Fazit
Da gibt´s nichts zu rumdrücken. Auch mit der Version 3 des Leadville liefert New Balance wieder einen grundsoliden Langstrecken-Trailschuh ab. Tolle Passform gepaart mit guter Dämpfung und ausreichend Grip dank Vibram. Der Leadville V3 ist auf langen Strecken einfach angenehm zu tragen, vermittel Sicherheit, ist trotzdem nicht zu schwer oder überdämpft. Auch hat New Balance es geschafft, trotz allen Komforts die Lauffreudigkeit des Schuhs beizubehalten. Wer also einen Trailschuh für lange Distanzen sucht, beim New Balance Leadville V3 liegt man sicher nicht falsch. Noch dazu ist der Preis mit Euro 150,- auch sehr ok.
Mehr Infos zum New Balance Leadville V3 findet ihr hier
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