Ganz neu in meinem Schuhregal ist jetzt auch die Firma Scott vertreten. Gleich mit zwei aktuellen Modellen stellt sich der Schuhhersteller bei mir ein. Scott ist kein Neuling auf dem Trail-Sektor und kann schon seit einigen Jahren mit den verschiedenen Modellen bei den Käufern punkten. Auch sieht man die Entwicklung, die absolut in die richtige Richtung geht.
Als erstes habe ich mir den Kinabalu Supertrac vorgenommen. Ein Schuh klar für länger Distanzen und für grobes Gelände. Scott eilt ein guter Ruf voraus und um so mehr freute ich mich auf die Testkilometer mit dem Kinabalu Supertrac.
Der erste Eindruck
Sofort beim auspacken wird klar – der Kinabalu Supertrac ist nicht fürs Feine gemacht. Er kommt etwas klobig daher und ist sehr robust. Das wirkt sich auch auf das Gewicht aus, mit 330g (Angabe Scott) bringt er ordentlich Masse mit. Auch wenn sich über das Gewicht selbst nicht diskutieren lässt, zeigt mir die Erfahrung, dass es sehr unterschiedlich ist wie man das Gewicht des Schuhs beim Laufen wahrnimmt. Doch dazu komme ich beim Kinabalu Supertrac etwas später.
Farblich habe ich die Version mit Blau/Gelb bekommen. Das ist die typische Scottfarbe im heurigen Jahr und gefällt mir gut. Aber auch sie trägt dazu bei, dass der Kinabalu Supertrac etwas wuchtig wirkt. Der Schuh kommt mit wenig Nähten aus, ist gut gepolstert und Scott setzt auf eine normale Schnürung. Dafür wird auch ein “lace locker” integriert und so kann man die Schuhbänder gut wegstecken. Beim Blick auf die Sohle wird klar wo der Kinabalu Supertrac hinwill, nämlich ins richtig raue Gelände.
Die Passform
Die Passform des Kinabalu Supertrac ist sehr gut. Er ist sehr komfortabel und der Fuß fühlt sich sofort wohl in dem Schuh. Die Schnürung funktioniert bestens, verteilt den Druck gut und die Ferse hat ordentlichen halt. Die Zunge ist gut gepolstert, wie man es bei einem Langstreckenschuh halt auch gerne hat. Bei der Passform gibts fürs erste also nix auszusetzen. Beim Laufen zeigen sich dann leichte Schwächen. Zum Beispiel ist der Fuß bei Hangquerungen nicht völlig fixiert und bergab neigt der Fuß auch leicht dazu, nach vorne zu rutschen. Beides in einem überschaubaren Bereich und aus meiner Sicht für einen komfortablen Langstreckenschuh kein Problem. Hier geht die ganz enge Passform einfach zulasten des Komforts etwas verloren.
Die Sohle
Kein Vibram oder Conti, aber mit beeindruckendem Profil kommt die Aussensohle des Kinabalu Supertrac daher. Mit dem extrem groben Profil ist klar, der Schuh ist für Matsch und groben Schotter ideal. Das bestätigt sich auch im Test. Im Matsch ist der Kinabalu Supertrac eine absolute Macht, unglaublich wie sich das Profil in den Boden krallt. Auch bei Waldböden begeistert die Sohle mit Unmengen an Grip und auch auf Schotter packt die Sohle ordentlich zu.
Auf der Strecke
Ich habe den Kinabalu Supertrac gleich artgerecht behandelt und auf die längeren Distanzen mitgenommen. Und hier wären wir jetzt auch beim Gewicht, ja er ist doch etwas schwer, das wirkt sich aber im Laufen kaum aus. Der Schuh rollt dann e-Ride extrem gut ab. Das e-Ride ist eine Art “Rocker” für Laufschuhe, die Sohle ist vorne und hinten aufgebogen un die Sohle hat eine leichte Wölbung, damit rollt er sehr gut ab. Das System funktioniert beim Kinabalu Supertrac auch richtig gut. Der Schuh vermittelt trotz des Gewichtes ein wirklich tolles Laufgegühl und lässt viel Lauffreude aufkommen. Klare Einschränkung: auf winkeligen und engen Trails ist er etwas träge. Dafür spielt er seine Karten auf Schotterstraßen, Waldwegen und weniger technischen Trails aus. Die Dämpfung ist üppig, aber nicht übertreiben. Das Gefühl für den Boden ist aber durch die grobe Aussen- und die dicke Zwischensohle natürlich etwas eingeschränkt. Auf langen Strecken ist das für mich aber kein Nachteil.
Fazit
Ja, der Kinabalu Supertrac wirkt etwas klobig und ist auch kein Leichtgewicht, aber es macht mir viel Spaß mit ihm zu laufen. Er ist komfortabel, bietet viel Schutz und jede Menge Grip. Ein wirklich toller Schuh für lange Läufe aber auch für etwas schwere Läufer. Der Kinabalu Supertrac wäre zum Beispiel bei regnerischem Wetter meine erste Wahl beim Karwendelmarsch – Schutz gegen Steine, Grip im Matsch und eine gute Dämpfung um damit 52 Kilometer zu laufen. Dank des e-Ride ist der Schuh auch für Einsteiger empfehlenswert, denn dasAabrollverhalten ist wirklich super. Wer also Komfort gepaart mit viel Grip sucht wird mit dem Kinabalu Supertrac seine helle Freude haben.
Mehr Infos zum Scott Kinabalu Supertrac findet ihr hier
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